www.stern.de/panorama/gesellschaft/wie-kriminalitaet-und-gefuehlte-kriminalitaet-auseinanderklaffen
Der Artikel stellt auf breiter Basis Scheinzusammenhänge oder untaugliche Relationen her. Beispiel: "So habe sich die Zahl der Fernsehberichte über kriminelle Ausländer seit 2014 vervierfacht,
während der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in der Kriminalstatistik lediglich um ein Drittel angestiegen sei." Bedenkt man hingegen den prozentualen Anteil Nichtdeutscher an der Gesamtbevölkerung, ist die Steigerung der Tatverdächtigenquote um 1/3 enorm hoch und mit der gesteigerten Fernsehberichterstattung vermutlich noch nicht einmal adäquat repräsentiert.
Dazu erfährt man immerhin: "Der Anteil der Zuwanderer an den Tatverdächtigen ist in der Kriminalitätsstatistik allerdings deutlich überproportional zum Anteil in der Bevölkerung, auch wenn man die ausländerrechtlichen Taten abzieht. Doch damit sei nichts belegt, sagt Feltes. "Wer unreflektiert mit diesen Zahlen hantiert, begeht geistige Brandstiftung."
Aha, mit den offiziellen Zahlen ist "nichts belegt", klingt ja überaus seriös. Und diese Zahlen ebnen dann offenbar den Weg zur "geistigen Brandstiftung", was immer das sein soll. Weil man ja mit den klaren Zahlen "unreflektiert hantiert".
Dann: "Trotz des Anstiegs der letzten zwei bis drei Jahre liegen die Zahlen für Mord und Totschlag weit unter denen etwa der 1990er Jahre." Soll jetzt der Fortschritt der letzten 20 Jahre vor der Zuwanderung den Anstieg von Mord und Totschlag der letzen 3 Jahre relativieren? Ist doch albern.
Weiter: "Mehr Menschen bedeuteten nun einmal auch mehr Straftaten, sagt Kriminologe Feltes. Was die Belastung für die deutsche Bevölkerung aber nicht zwangsläufig erhöht: Die weitaus meisten Gewaltopfer von Zuwanderern seien Zuwanderer."
Erstmal stimmt die äquivalente Logik: mehr Leute = mehr Straftaten nicht, denn die Zuwanderer bringen nun mal rein zahlenmäßig deutlich übermäßige Straftaten mit sich und zudem qualitativ mit Schwerpunkt in der Schwer(st)kriminalität. Und dass Gewalt von Zuwanderern gegen Zuwanderer "die Belastung für die deutsche Bevölkerung nicht erhöht" ist ja wohl einfach zynisch. Jede schlimme Gewaltat in D erhöht die emotionale Belastung der Bevölkerung, da kann man doch nicht sagen, dass es nicht so schlimm ist, weil es "unter Zuwanderern" bleibt.
Der Artikel ist einfach so schlecht, wie es nur geht.