Es ist vollbracht. Trotz dass die Papiere betr. Aufenthalt immer noch nicht da sind
, hat mein Syrer am Montag eine Arbeitserlaubnis für drei Jahre bekommen.Der Arbeitgeber, der tapfer seit November gewartet hat (toller Chef
), hat am Dienstag den Arbeitsvertrag neu datiert und mein Syrer hatte heute den ersten Arbeitstag.
Ich bin froh - auch wenn jetzt der ganze andere Bürokratenkram kommt wie Krankenkasse, Kindergeld, Elterngeld, Steuerklasse (immer noch unklar, weil bei der Eheurkunde ein Stempel der Botschaft fehlt und die Standesbeamtin die Ehe nicht anerkennt), usw., usw. Nach wie vor erledige ich viele dieser Dinge ja auch noch für eine bosnische Familie und es kostet mich dort richtig Nerven, weil es mit denen im Kontakt nicht bei weitem so einfach wie mit den Syrern ist. Die bosnische Familie ist etwas einfacher strukturiert und sprachlich geht es nicht sehr voran (die sind halt auch 20 Jahre älter als meine Syrer, die ja auch dazu noch fließend englisch sprechen). Letzte Woche erst hatte ich ein tolles Gespräch mit meiner Syrerin, in dem sie mir erklärte, dass es ihr so wichtig ist, dass ihr Mann arbeiten geht. "weil es so wichtig für das Kind ist, dass es sieht, dass sein Papa jeden Tag aufsteht und arbeiten geht". Einige syrische Bekannten, die sie kennen, sind zum Teil seit drei Jahren da und arbeiten nicht. Darüber regt sie sich richtig auf.
Der Kleine ist jetzt ein halbes Jahr alt und mein Sonnenschein, er bedeutet mir sehr viel! Meine Syrerin beginnt sich zunehmend im kleinen Dorf zu integrieren und wird ab nächster Woche mit einer Nachbarin als Muslimin zur Krabbelgruppe der Evangelischen Gemeinde gehen
. Anfangs waren ja bei der Familienplanung viele Kinder vorgesehen. Sie hat mir kürzlich auch eröffnet, dass sie am liebsten nur noch ein Kind will und sich dann eine Ausbildung suchen will. Cleveres Mädchen!