Das ist natürlich eine sehr ausgefeilte Herleitung. Alles, was "total" ist, ist faschistisch. Jesus war auch Faschist, schließlich erfaßt die Religion auch den ganzen Menschen. Und Veganer sind auch Faschisten, schließlich lehnen die den Fleischverzehr total ab.
Nein, er schreibt, wenn "
Enttäuschung, Lüge, Hass und Gewalt zu Politik werden", ist es Faschismus. Das sehe ich weder bei Jesus noch bei Veganern.
Wenn einer polarisieren und jeden Diskurs abwürgen will, dann kann er gerne von Faschismus reden.
Das rührt an etwas, das mir bei Gabriel zunehmend Bauchschmerzen bereitet bzw. ich bei der SPD insgesamt seit langem(!) vermisse. Anstatt zu überlegen, wie man Merkel am besten kopiert, nur um den Kanzler zu stellen um der Regierungsmacht willen, würde ich gerne endlich mal wieder eine
sozialdemokratische Alternative vorgestellt bekommen, über die man diskutieren kann. Aus der eigenen Weltsicht heraus eine Position und ein gesellschaftliches Konzept entwickeln, das für die aktuelle Gegenwart taugt und für das man um möglichst viel Zustimmung wirbt. Das würde uns voranbringen. Pegida & Co haben doch auch deshalb soviel Zulauf, weil keine erkennbaren Alternativen in die Diskussion eingebracht werden. Stattdessen erleben wir einen Wettstreit, wer am klischeehaftesten an den Symptomen herumdoktort.