Autor Thema: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber  (Gelesen 596503 mal)

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Offline Nikibo

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #675 am: 26. Oktober 2015, 06:51:55 »
.. usw.  die machen sich sorgen um das wohlergehen der neuen, nicht um sich selbst.
Nein, da halte ich es mit Araxes. Das ist vorgeschoben. Dank solcher Aussagen
aber die braunen schreihälse, die sich so nennen... das einzige, was mir dazu einfällt ist gegenhalten und widersprechen.
traut man sich ja kaum noch, Kritik oder Bedenken anzumelden. Gleich ist man als Nazi verschrieen.

In einem Dorf mit 100 Einwohnern könnten 3, 4 Flüchtlingsfamilien viel eher echte "Nachbarschafts"hilfe erfahren. Wie das in Korinthes Dorf läuft, gefällt mir sehr gut.


« Letzte Änderung: 26. Oktober 2015, 07:42:33 von Nikibo »
Tiere sind die besseren Menschen.

Offline grashopper

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #676 am: 26. Oktober 2015, 07:23:14 »
Ich lebe ja auch in einer Großstadt und habe ebenfalls noch keinen Flüchtling persönlich kennengelernt.

Zumindest weiß ich nicht, ob ich einem aktuellen Flüchtling begegne oder multikulturellen Leuten, die sowieso schon lange in unserem Land leben.

Alles verläuft geschmeidig.









"draußen nur Kännchen" - Bodo

Online Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #677 am: 26. Oktober 2015, 08:27:20 »
als ich wieder zu Hause war, habe ich mich erst mal über die politschen Lage in Kamerun informiert. So, und jetzt? Jetzt habe ich also Menschen kennengelernt, die offenbar hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen hier sind und bei denen ich keine Bange hätte, dass sie sich hier gut integrieren würden.

Das ist bitter, ändert aber nichts daran, daß diese Menschen hier keinen Asylgrund haben und wahrscheinlich wieder ausgewiesen werden müssen. Es soll schon Menschen gegeben haben, die auf anderem Weg hier legal Aufenthalt bekommen haben und ihre Einreise nicht auf einer Lüge begründet haben.

usw.  die machen sich sorgen um das wohlergehen der neuen, nicht um sich selbst.

und ich glaube , die meisten leute sind ähnlich gestrickt. DAS sind besorgte bürger.

aber die braunen schreihälse, die sich so nennen... das einzige, was mir dazu einfällt ist gegenhalten und widersprechen.

Das ist dummes Geschwätz. Dann sind Nikibo und ich auch "braune Schreihälse".

Ich werde mir allerdings von niemandem den Mund verbieten lassen. Wenn Leuten wie Dir nichts differenzierteres zu dem Thema einfällt, als mich als braunen Schreihals zu diffamieren, dann ist das halt so.
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2015, 09:23:06 von Yossarian »
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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #678 am: 26. Oktober 2015, 08:42:49 »
Es gibt kaum ein Volk auf der Erde, dessen Vorfahren nicht irgendwann ein Mal aus "wirtschaftlichen" gründen herumgewandert sind.

Offline Korinthenkackerin

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #679 am: 26. Oktober 2015, 08:43:24 »
Sumte, ein dorf in NS hat gut 100 einwohner
.
da sollen 1000 flüchtlinge rein.
.
.
usw.  die machen sich sorgen um das wohlergehen der neuen, nicht um sich selbst.

Es wird mit Sicherheit zu Konflikten dort kommen, das kann einfach nicht gut gehen. Sowas ist für mich nicht logisch.

Unser Dorf hat 4000 Einwohner, von den drei syrischen Familien habe ich noch gar nichts bemerkt. Die Kernstadt hat ca. 15000 Einwohner, da gibt es offenbar rund 300 Flüchtlinge. Da sieht man gelegentlich welche beim Einkaufen oder eben an der Straße. Da wir hier offenbar einen hohen Schwarzafrika-Anteil haben, fallen die dann im gediegenen Schwabenland schon ins Auge  ;D.

Das ist bitter, ändert aber nichts daran, daß diese Menschen hier keinen Asylgrund haben und wahrscheinlich wieder ausgewiesen werden müssen.

Das ist wohl so.
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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #680 am: 26. Oktober 2015, 09:22:41 »
Es gibt kaum ein Volk auf der Erde, dessen Vorfahren nicht irgendwann ein Mal aus "wirtschaftlichen" gründen herumgewandert sind.

Und haben die Kimbern und Teutonen sich auch auf Art 16 GG berufen?
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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #681 am: 26. Oktober 2015, 09:25:23 »
Da siehst Du mal, wie nutzlos Paragraphen sind.

Online Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #682 am: 26. Oktober 2015, 10:09:52 »
Wo das Grundgesetz doch Artikel hat und keine Paragraphen...  :.)

Abgesehen davon sind Regeln alles andere als nutzlos. Und nur weil eine Regel in Gesetzesform gegossen wird, wird sie dadurch nicht automatisch nutzlos.

Die Achäer haben sich im Übrigen nicht auf der Peleponnes von den dortigen Bewohnern integrieren lassen; sie haben diese kurzerhand platt gemacht, genauso wie die Normannen nach 1066 sich nicht von den Angelsachsen integrieren ließen, sondern diese kurzerhand niedergemetzelt haben, wo immer es ging. Ich denke, beide "Wanderungen" geschahen aus rein wirtschaftlichen Gründen, korrigier mich, wenn ich mich irre. Die Indianer können auch ein Lied davon singen, wie die Wanderungen fremder Massen in das eigene Gebiet enden. Ach so, die Puritaner kamen ja nicht aus wirtschaftlichen Gründen mit der Mayflower rüber, sondern weil sie daheim religiös verfolgt waren. Das hat die armen, verfolgten Puritaner aber nicht daran gehindert, die Indianer zu massakrieren. Zum Glück kann uns das mit einreisenden Islamisten nicht passieren; denen brauchen wir nur zu sagen, daß die Menschen hier alle nett zueinander sein sollen, dann kann gar nichts passieren. Weißt Du, ich warte immer noch drauf, daß die gemeuchelte Redaktion von Charlie Hebdo wieder aus ihren Gräbern aufsteigt und ruft: "War alles nur ein Witz". Ja, ehrlich, zuzutrauen wäre es diesen Schlingeln.

Ist aber auch egal, denn wie das Zentrum für politische Schönheit unter großem Beifall der üblichen Meute verkündet hat, ist in Deutschland noch kein Mensch durch islamistische Anschläge getötet worden. Das beruhigt. Paris ist weit, weit weg, und so ein paar Titanic-Redakteure werden leicht zu ersetzen sein. Hoffentlich nehmen die Islamisten so viel Rücksicht und killen die, wenn sie im Ausland im Urlaub sind. Wär sonst schade um die schöne Statistik des Zentrums für politische Schönheit.

Mir fällt im Augenblick nicht eine einzige dieser "wirtschaftlichen Wanderungen" ein, die für die ursprüngliche Bevölkerung eines Zielgebiets einer solchen Wanderung gut ausgegangen wäre.

Insofern halte ich es erst einmal für einen völlig normalen und gesunden Impuls, diese Menschen erst einmal an der eigenen Grenze zu stoppen, gründlich zu beschnuppern und gegebenenfalls häppchenweise in kleinen, sozialverträglichen Gruppen einzulassen.

 
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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #683 am: 26. Oktober 2015, 11:31:29 »
Aber aufhalten kannst Du sie nicht.

Übrigens sind einige der mittelalterlichen "Völkerwanderungen" unter anderen Vorzeichen vor sich gegangen: Da haben sich kriegerischen "Eliten" neue Völkerschaften zum ausbeuten gesucht. Das tut Korinthes Kamerunerin offenbar nicht.

Online Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #684 am: 26. Oktober 2015, 11:43:57 »
Aber aufhalten kannst Du sie nicht.

Nein, aber man kann es kanalisieren und lenken und so entschleunigen, daß am Ende jeder - die Einheimischen wie die Zugereisten - im günstigsten Fall davon profitiert, im weniger günstigen Fall die blauen Augen für alle Beteiligten nicht größer sind als notwendig.

Und man muß es umzukehren versuchen, denn ein übervölkertes Westeuropa bei menschenleerem Afrika und Vorderasien bringt auch keinem was. Die Zustände dort sind zu ändern, aber das ist ja nichts Neues.

Daß so was passieren mußte, ist seit Jahren bekannt und erwartet worden, umso peinlicher, wie es jetzt abläuft.

Zitat
Übrigens sind einige der mittelalterlichen "Völkerwanderungen" unter anderen Vorzeichen vor sich gegangen: Da haben sich kriegerischen "Eliten" neue Völkerschaften zum ausbeuten gesucht.

Ein damals wie heute beliebtes Geschäftsmodell; da hat sich nicht viel geändert.

Zitat
Das tut Korinthes Kamerunerin offenbar nicht.

Gib ihr die Möglichkeit, es zu tun, und dann laß uns noch mal drüber reden.
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Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #685 am: 26. Oktober 2015, 12:59:47 »
Und man muß es umzukehren versuchen, denn ein übervölkertes Westeuropa bei menschenleerem Afrika und Vorderasien bringt auch keinem was. Die Zustände dort sind zu ändern, aber das ist ja nichts Neues.

Die ändern sich aber erst, wenn sich die Menschen dort ändern. Ich wüßte nicht, wie das gehen sollte. Das sind doch alle Kleptokratien. Es müßte sich ein selbstbewußtes, aufgeklärtes Bürgertum bilden, das sich gegen die Kleptokraten stellt. Daß das im größeren Teil Europa passiert ist, lag wohl am Zusammenspiel mehrerer günstiger Umstände und war damit wohl eine Singularität.

Offline Korinthenkackerin

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #686 am: 26. Oktober 2015, 13:19:14 »
Da haben sich kriegerischen "Eliten" neue Völkerschaften zum ausbeuten gesucht. Das tut Korinthes Kamerunerin offenbar nicht.

Ehrlich, sie war richtig nett, bemüht und dazu noch wirklich sexy, hatte den absoluten geilen Tanzstil und natürlich den Rhythmus im Blut - wie die anderen Frauen aus Kamerun auch. Wörtlich sagte ich nach der Veranstaltung zu meiner Freundin, dass ich eigentlich sicher bin, dass diese Frauen gut bei den deutschen Männern ankommen werden, bzw. einen deutschen Mann finden werden, wenn sie noch eine Weile in Deutschland bleiben können ;D. Das war in keinster Weise abwertend gemeint, sondern einfach sachlich. Die beiden jungen afrikanischen Männer, die mit am Tisch saßen, werden sich sicher schwerer tun als die Singlefrauen (sofern diese Single sind, das habe ich nicht hinterfragt). Ich fragte Annie aus Kamerun, übrigens 25 Jahre alt, was sie denn beruflich in Kamerun gemacht habe. Daraufhin antwortete sie, dass sie die Schule nicht geschafft hätte und deswegen nicht auf die Uni hätte gehen können. Gearbeitet hätte sie - nichts  8). Wie gesagt, mir gefiel eben gut, wie gut sie nach der kurzen Zeit bereits deutsch gesprochen hat, wobei sie auch erzählte, sie hätte in der Schule in Kamerun schon etwas Deutsch gelernt. Ich fand sie sehr bemüht und äußerst lebensfroh. Mit der Not der Kriegsflüchtlinge hat ihr Schicksal aber sicher sehr wenig zu tun. Deswegen bin ich ja auch interessiert daran, diese syrischen Familien im November kennenzulernen. In der Praxis behandeln wir übrigens auch einige Kriegsflüchtlinge aus Syrien, entsetzlich traumatisiert  :(, da kriegt man schon einen Kloß im Hals, wenn man den Arztbericht tippt.
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Offline Araxes

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #687 am: 26. Oktober 2015, 13:47:38 »
Wie gesagt, mir gefiel eben gut, wie gut sie nach der kurzen Zeit bereits deutsch gesprochen hat, wobei sie auch erzählte, sie hätte in der Schule in Kamerun schon etwas Deutsch gelernt.

Das ist wohl das Erbe der Kolonialzeit. Danach kamen die Engländer und Franzosen, weshalb man in Kamerun die deutsche Besatzung etwas verklärt. Aber wie kommt es, daß eine 25-jährige dort nie gearbeitet hat? Die Arbeitslosenquote liegt da offiziell bei 3.8% (2012). Kommt mir allerdings ein bißchen niedrig vor.

Online Yossarian

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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #688 am: 26. Oktober 2015, 15:39:56 »
Aber aufhalten kannst Du sie nicht.

Irgendwie stößt mir, seit dem ich diesen Satz gelesen habe, ständig ein anderer Satz auf, und ich versuche schon den ganzen Tag, mich zu erinnern, wo ich ihn gelesen habe (Boethius? Der Roman "Julian" von Gore Vidal?) und wie er genau lautet. Er ist im Zusammenhang mit einem Gespräch zwischen einem christlichen "Gelehrten" und einem (paganen) Philosophen (oder der Romanfigur des Julian Apostata) gefallen. Der bescheuerte Christ hat nichts besseres zu tun, als dem weisen Mann so etwas wie "Aber daß wir gewonnen haben, das wirst du doch zugeben müssen" um die Ohren zu hauen und Genugtuung daraus zu ziehen. Manche Menschen werden nie begreifen, wie sehr sich ihre "Siege" an ihnen selbst und íhren Nachkommen rächen werden.
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Re: Flüchtlinge, Auswanderer, Asylbewerber
« Antwort #689 am: 26. Oktober 2015, 16:27:27 »
Das ist dummes Geschwätz. Dann sind Nikibo und ich auch "braune Schreihälse".

Laut Augstein sogar Faschisten: Gewalt gegen Flüchtlinge: Der Faschismus lebt

Der haut ja wieder ein paar Dinger raus:

"Wir sehen gerade, wie ein Stück dieser Geschichte lebendig wird: der Faschismus. Nichts anderes ist es, wenn Enttäuschung, Lüge, Hass und Gewalt zu Politik werden: Faschismus."

Ich sehe nicht, wo da irgendwas davon "Politik" wird. Im Gegenteil, stellt die Politik sich doch dagegen.

"Der Sieg des Neoliberalismus - und die Schwäche sowohl linker als auch liberaler Politik - deuten auf eine "allgegenwärtige, wenn auch uneingestandene Erschöpfung und Verzweiflung an der abendländischen Kultur."

Die Kurve zum "Neoliberalismus" mußte er natürlich irgendwie kriegen. Aber Neoliberalismus gleich Faschismus? Der Augstein wird intellektuell immer dünner. Da kann man ja gleich überall "Faschismus" draufkleben, wo einem was nicht gefällt.

"Der Neoliberalismus hat die Menschen glauben gemacht, ein natürliches Gesetz zu repräsentieren, eine objektive Vernunft. Aber er ist eine totalitäre Ideologie. Er beansprucht und erfasst den ganzen Menschen. Wer im Neoliberalismus versagt, versagt darum total."

Das ist natürlich eine sehr ausgefeilte Herleitung. Alles, was "total" ist, ist faschistisch. Jesus war auch Faschist, schließlich erfaßt die Religion auch den ganzen Menschen. Und Veganer sind auch Faschisten, schließlich lehnen die den Fleischverzehr total ab.

Wenn einer polarisieren und jeden Diskurs abwürgen will, dann kann er gerne von Faschismus reden.
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2015, 16:32:26 von Araxes »