In den Medien geht gerade das Gejammer los, daß die Amis sich zu sehr aus Syrien raushalten.
Keiner ist verrückt genug, da mit Bodentruppen reinzugehen.
Demnächst geht Putin da mit Bodentruppen für Assad rein.
Okay, fast keiner.
Sollen die Amis auch?
Meiner Meinung nach, nein.
Jedes Mal, wenn der IS in Palmyra was zerstört, heißt es "der Westen muß...". Es heißt aber nie "die arabische Liga muß..."
Das ist völlig richtig. Allerdings ist den Arabern das Weltkulturerbe sowieso scheißegal. Schon Nasser hat seinerzeit gesagt, "die" (d.h. die westlichen Archäologen, Kunst"sammler", was auch immer) könnten den ganzen Kram mitnehmen (solange sie dafür bezahlen). Muslims scheinen es nicht so sehr mit der vorislamischen Geschichte zu haben. Palmyra und das Zweistromland werden das ausschließliche Anliegen des Westens bleiben, fürchte ich.
Man muß sich erstmal entscheiden, was man eigentlich will.
Das ist manchmal nicht ganz einfach.
Will man immer noch in der Welt als postkoloniale Ordnungsmacht auftreten und sich aber gleichzeitig über westliche Arroganz beschweren, was eine gewisse Schizophrenie offenbart? Oder dem Chaos tatenlos zusehen und gegebenenfalls nur die Flüchtlinge aufnehmen?
Man muß dem Schlimmsten Einhalt gebieten und sich gleichzeitig weitestgehend aus dem Selbstbestimmungsrecht der Völker heraushalten. Dazu braucht es Mindeststandards, die auf einem gemeinsamen Konsens aller Völker beruhen müssen. So etwas haben wir nicht. Deshalb wird man sich immer, wenn man sich einmischt, Arroganz vorwerfen lassen müssen - ob berechtigt, oder nicht.
Daß diese Regionen nämlich ohne Einmischung des Westens auch nur annähernd friedlicher sind, kann man vergessen. Waren sie vorher nicht und werden sie hinterher auch nicht sein.
Was schlägst Du also vor?
Vielleicht sollte man wieder das Osmanische Reich als koloniale Ordnungsmacht installieren.
Manchmal gibt es keine andere Wahl, als eine Ordnungsmacht zu installieren.