Es gibt da ja das prominente Beispiel von Kim (ehemals Tim) Petras (man findet viel im Netz über sie). In ihrem Fall finde ich es z.B. absolut unangebracht, von einem Verbrechen zu sprechen. Im Gegenteil, ihr hat die rechtzeitige Behandlung geholfen, ihr zukünftiges Leben mit einem Körper leben zu dürfen, der ihrem Identitätsgefühl weitestgehend entspricht.
In diesem Fall gab es aber auch während der gesamten Kindheit keinen Zweifel daran, dass sie sich als Mädchen fühlte. Das so etwas nicht leichtfertig entschieden werden sollte, sehe ich genauso. Aber ich bin auch Mutter und denke, wenn ich erleben würde, dass mein Kind sich seit frühester Kindheit kontinuierlich und zweifelsfrei im falschen Körper fühlt, würde ich das aus Liebe zu ihm auch unterstützen. Mal ganz unwissenschaftlich, sondern rein emotional betrachtet, wäre es doch furchtbar, wenn sich dann männliche Geschlechtsmerkmale ausbilden.
Mit meiner Masterarbeit hat das allerdings auch sehr wenig zu tun.
Und was die Bezeichnung von Transsexuellen als Mann, Frau oder Trans*mann/frau betrifft, wäre es mir am liebsten sie so zu nennen, wie sie es selbst möchten. Das kann ja im Einzelfall auch unterschiedlich sein. Und so halte ich es auch sonst, wenn es mal wieder um die Frage geht, was politisch korrekt ist. Im Grunde interessiert es mich gar nicht, was politisch korrekt ist. Wenn mir klar wird, dass sich ein Mensch durch irgendeine blöde Bezeichnung auf den Schlips getreten fühlt, dann lasse ich das eben.
Das die Unterscheidung Mann /Transmann etc. in meinem Fragebogen gemacht wurde, hat im Übrigen methodische Gründe, da es gut möglich ist, dass sich transsexuelle Menschen in der Beantwortung der Fragen von anderen Personen unterscheiden und es auch wissenschaftlich interessant ist, das mit auswerten zu können.
Für eine Aufklärung über Transsexualität war der Fragebogen jedenfalls nicht gedacht. Wie gesagt, es geht um die Entwicklng eines Fragebogens zur sexuellen Orientierung, also Hetero-, Homo-, und Bisexualität.