Als ich Hausfrau war, bin ich durchgedreht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich sah immer meinen Grabstein vor Augen, auf dem nur stand: sie war Hausfrau und Mutter in Hellersdorf.
Dann habe ich angefangen, zu Hause zu arbeiten. Genäht und das Zeug auf dem Markt verkauft.
Wenn deine drei Großen in der Schule sind, hast du "nur" die Kleine. Die kannst du in einer Krabbelbox spielen lassen und im selben Zimmer irgendetwas arbeiten. Kommt drauf an, was du kannst. Oder ein Hobby für dich allein suchen.
Zum Haushalt: nimm dir ein Blatt Papier und dchreib alle üblichen Hausarbeiten drauf und dann mache einen festen Wochenplan, wann was dran ist. Das ist wie arbeiten gehen. Als Trucker musstest du deine Strecken planen, jetzt deine Wochenaufteilung. Die beiden Großen können kleine Aufgaben fest übernehmen - Tidch abräumen, Geschirrspüler, was weiss ich.
Aus jedem Mist, den du baust, lernst du. Deine Frau hatte auch keinen Kurs vorher. Sie wird am Anfang selber Mist gebaut haben. Ich hab jedenfalls viel falsch gemacht. Ich konnte noch nicht mal kochen.
Und Wäsche hab ich gern mal in der Maschine vergessen. Welch lieblicher Duft.
Wenn dann Schadensbeseitigung länger dauert, als gleich richtig machen, lernst du das im Eiltempo.
Du musst begreifen, dass du jetzt nicht arbeitslos bist, sondern als Manager arbeitest. Du bist jetzt im Vorstand. Chef einer Rasselbande, nicht Sklave.
Zum Zahnen - es gibt so Gele in der Apotheke, die du der Kleinen auf das Zahnfleisch schmieren kannst, die betäuben leicht das Fleisch. Und Beissringe sind wichtig, damit der Zahn schneller durchkommt.
Im Prinzip bist du nicht eifersüchtig, sondern neidisch auf deine Frau.