Es gibt eine Wirtschaftsform, die zwingend der Diktatur bedarf, weil sie individuelle Freiheiten beschneidet und das ist die Planwirtschaft.
Und die Beschneidung von individuellen Freiheiten bis hin zur Ermordung Tausender unter Pinochet waren reine Koinzidenz?
Dann muß ich mal anders fragen. Wenn Allende sowieso gescheitert wäre, warum haben die Amis nicht noch zwei oder drei Jahre abwarten können, bis Chile unter Allende sowieso kollabiert? Wieso mußten die Amis ein Terrorregime installieren, um den Chilenen ihre Auffassung von Kapitalismus aufzuzwingen?
Mit welchem Recht hat die CIA den Chilenen die amerikanische Vorstellung einer "freien Marktwirtschaft" blutig aufgezwungen, ohne die Chilenen vorher zu fragen, ob sie die Marktwirtschaft überhaupt wollen?
Wo waren die individuellen Freiheiten von zigtausenden Chilenen, als die "freie" Marktwirtschaft in *deren* Land von außen installiert wurde?
Allende ging's bergab.
Nebbich, wenn das Land boykottiert wurde. Damit machst Du das gesündeste Wirtschaftssystem platt.
Es war eher ein merkwürdiger Zufall der Geschichte, daß ausgerechnet ein Diktator wirtschaftsliberal ist
Nein, es war kein Zufall. Es war von *außen* so gewollt und blutig durchgesetzt.
du hast selber ausgeführt, daß ihm das aufgenötigt wurde.
Ihm wurde so viel oder so wenig "aufgenötigt" wie jeder anderen Marionette auch.
Muß man, wenn man Pinochet verdammt, auch die Wirtschaftsreformen verdammen?
Ja, wenn sie von außen unter hohem Blutzoll der Bevölkerung aufgenötigt werden.
Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob Chile jetzt wirtschaftlich besser dasteht oder nicht, begreifst Du das nicht?
Es kommt darauf an, daß hier eine fremde Macht - die USA - einem Volk mit Waffengewalt seinen Willen aufzwingt.
Die Chilenen wären vielleicht über kurz oder lang selbst so weit gewesen, Allende abzuschaffen und zu einer bürgerlichen Regierung zurückzukehren.