Gestern auf dem Heimweg die plötzliche Erleuchtung, daß ich daheim ob der Uhrzeit wahrscheinlich in meine Putze reinlaufe. Also einen kleinen Umweg zu Ikea gefahren, unten im Shop im Eingangsbereich meine Vorräte an Fischkonserven aufzustocken. Nichtsahnend auf dem Parkplatz Richtung freie Parkplätze gefahren um festzustellen, daß es sich um - ja was für Parkplätze eigentlich - handelt.
Schilder und Beschriftungen auf dem Boden zeigen eine Frau im Kleid mit einem kleinen Kind an der Hand, das alles in vielfacher Ausfertigung. Ausgeschrieben stand da aber nichts. Nicht "Mutter und Kind" Parkplätze, aber auch nicht "Eltern und Kind" Parkplätze.
Unausgesprochen heißt das wohl, daß Väter mit kleinen Kindern sich da nicht hinzustellen haben.
Sehr subtil, diese Väterdiskriminierung.
Also gleich aus Trotz einen dieser Parkplätze okkupiert und reingelaufen.
Ich hatte gehofft, meinen Einkauf in 5 Minuten erledigen zu können.
Man sollte ja meinen, diese klassischen Ikea-Muttis treiben sich nur bei den Möbeln rum und verpesten mit ihren ekligen Blagen das Restaurant.
Tatsächlich war der Shop voll mit ebendiesem Typ Weibsbild, das es schafft, sich trotz Konfektionsgröße 40 oder kleiner vor einem Regal so breit zu machen, daß man keine Chance hat, ein Glas eingelegten Hering rauszunehmen. Meditativ und ganz hier im jetzt stehen die da 10 Minuten an fast derselben Stelle und warten auf die große Eingebung, welche der vier (!) angebotenen Heringsmarinaden sie kaufen sollen, ob sie überhaupt was kaufen sollen, oder ob sie da nur rumstehen, weil es draußen kalt ist.
Diese Weiber stehen aber eben nur *fast* an derselben Stelle. Sie schaffen es in ihrem Einssein mit dem Universum, sich subtil durch den Raum zu bewegen, ja fast schon zu diffundieren, so daß mann das Gefühl hat, es stehe nicht eine schlanke Frau zwischen ihm und den Fischkonserven, sondern ein quer geparktes Nilpferd.
Nach 25 Minuten war ich dann endlich da wieder raus. Mein Parken auf dem Mutter-und-Kind Parkplatz empfand ich danach als verdiente Genugtuung.