Ich weiß nicht, wo du den Mist her hast. Ich habe genug Firmen und Teams gesehen und was du da beschreibst, hat es dort nie gegeben. Der Klischee-Nerd ist die absolute Ausnahme. Die Teams bestehen aus ziemlich normalen Leuten, fast immer mit Familie und es gibt im Vergleich mit anderen Jobs kaum Machtspielchen. Überhaupt ist das Arbeiten mit Ingenieuren und Wissenschaftlern viel einfacher, weil die viel weniger auf sowas setzen und einen Spielchen in deren Metiers nicht weiterbringen. Ganz anders als in einer Managementkarriere. Und genau letzteres sollte Frauen eigentlich zusagen. Ich glaube nicht, daß sie da bei der Polizei oder der Bundeswehr besser dran sind, aber auch das ist wahrscheinlich nur ein Vorurteil.
Nein, es liegt am Ende einzig daran, daß Frauen sich zu wenig für IT interessieren, was auch wieder daran liegt, daß sie eine völlig falsche Vorstellung davon haben. Wie übrigens fast jeder Fachfremde, der meint, mich danach fragen zu müssen, ob ich ihm bei seinen Computerproblemen helfen kann. Kann ich nämlich oft nicht und ist weder mein Interesse, noch mein beruflicher Gegenstand. Von wegen Wasserkerkühlung: ich habe Kollegen, die sich privat gar keinen Computer mehr anschaffen. Die nehmen höchstens mal der Arbeitslaptop mit. Und wenn Frauen sich von Vorurteilen und Unwissen von interessanten Jobs abhalten lassen, ist das nicht die Schuld der Männer.
Ich hatte damals im ersten Semester ca. 15 Frauen im Jahrgang. Überdurchschnittlich viele Türkinnen übrigens. Warum? Weil die deutschen Frauen lieber feministische Gletscherforschung studieren? Order irgendwas einfaches? Die Deutschen teilten sich dann in die normalen, die nicht anders rangegangen sind als die männlichen Studenten und die keine Berührungsängste hatten - und in ein paar Emanzen, die als erstes durchgesetzt haben, daß sie spezielle Frauentutorien bekommen, weil sie sich in Anwesenheit männlicher Studenten unterdrückt fühlten. Daran schieden sich durchaus die Geister. Die sind damit auch bei weiblichen Studenten angeeckt.