Das war von Kohl und Konsorten durchaus so gewollt. Die "Wiedervereinigung" war nichts anderes als ein großer Beutezug.
.. und leider ist von den Betrieben in der ehemaligen DDR nicht viel uebrig geblieben.
Auf Anhieb faellt mir nur Bautz'ner Senf ein, Rotkaeppchen und Halloren ein. Es mag noch ein paar andere Ueberreste geben.
An MZ hatte niemand Interesse oder anders, die, die Interesse hatten, hatten keinen Plan. Simson haette auch nicht vom Markt verschwinden muessen.
Wie vielleicht auch in anderen Bereichen wurde Potenzial verschleudert, nur weil die Fabriken oder Werkzeuge nicht oder nicht mehr den allerneuesten Anspruechen genuegten. Mit etwas Geduld, reduzierter Produktion und entsprechenden Erneuerungen koennten einige Betriebe noch am Leben sein. Dagegen sprach jedoch die Gier nach vor allem schnellem Gewinn.
Das man sich so den osteuropaeischen Markt verbaut hatte, wollte keiner auf dem Schirm haben.
Es musste und sollte der sogenannte "Weststandard" so schnell wie moeglich Einzug halten.
Und was wurden fuer Kanonen von Managern in den Osten verfrachtet. Mich wuerde mal die Prozentzahl interessieren, die aus ihren Westfirmen weggelobt wurden.
Als ich 1991 mein Buero in Magdeburg eroeffnete -
bevor jetzt kommt: ach, wieder so ein Wessi, der die schnelle Mark machen wollte, sei angemerkt, dass wir nach HOAI arbeiten und somit ein moeglicher Beschiss durchaus eingegrenzt ist. Das sich ein "Berufskollege" Exklusivvertraege (!) mit der oertlichen Wohnungsbaugesellschaft, den Magdeburger Verkehrsbetrieben usw. hat ausstellen lassen (der Laden war aus einer ehemaligen PGH entstanden) soll hier nur am Rande erwaehnt werden. Mein damaliger Steuerberater, der das andere Buero auch betreute, zeigte sich verwundert, dass in unserem Beruf so viel Geld zu verdienen waere. Ist es nicht, glaubt es mir
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habe ich die Qualitaet der Lebensmittel richtig genossen. So gute Broetchen und Leberwurst habe ich danach nie wieder bekommen. Echte Handwerkskunst, wenn man das im Zusammenhang mit Fleischerei und Baecker sieht.
Die Halberstaedter Wuerstchen, die ich damals noch erwerben konnte, waren ein Gedicht und haben mit dem heutigen Gmyrek-Gedoens nichts gemein.
Die Handwerker hatten ein unerschoepfliches Repertoire an Einfallsreichtum bei Reparaturen, scheiterten aber mehr oder weniger an den neuen Techniken.
Im Nachhinein war die Waehrungsumstellung alles andere als sinnvoll, aber wie haette es vonstatten gehen sollen? Eine Nebenwaehrung? Subventionen durch die damalige Regierung, um den Osthandel aufrecht zu erhalten?
Der damalige "Wirtschaftsaufschwung", besonders bei uns im grenznahen Niedersachsen, war gezeichnet durch "innerdeutschen" Handel. Was wir allein an Heizkesseln und Heizkoerper nach Sachsen-Anhalt gekarrt (ich war damals bei einem Grosshaendler beschaeftigt) haben, war enorm. Aber es war eigentlich nur linke Tasche <-> rechte Tasche. Nicht fuer mein damaliges Unternehmen, aber unter dem Strich.