es gibt so viel psychische erkrankungen, dass auch menschen die umwelt völlig real wahrnehmen, nur sich nicht.
Was heißt denn "real wahrnehmen"? Gibt es nur EINE Realität? Die Realität ergibt sich doch auch immer durch den, der sie betrachtet.
Und wenn man das, was man real wahrnimmt, schlicht nicht leiden/aushalten/ertragen will - ist man dann automatisch krank?
Nehmen wir mal ein Extrembeispiel: Eltern eines Kindes, das missbraucht und brutal ermordet wurde. Die werden sich selbst Vorwürfe ohne Ende machen und schrecklich darunter leiden - egal ob diese Vorwürfe gerechtfertigt sind oder nicht. Wenn jemand dann sagt: "Das halte ich nicht aus", dann kann ich das absolut verstehen. Und die Perspektive, dass mit intensiver psychotherapeutischer Behandlung vielleicht der Schmerz nach 1, 5 oder 10 Jahren nachlässt, würde mich da wohl auch nicht auf der Erde halten.
Natürlich gibt es Menschen, die Schicksalsschläge als Chance sehen und manchmal sogar über sich selbst hinauswachsen. Aber ist das "normal"? Ist man "krank", wenn man das nicht kann?