Hallo an alle User,
Ich mache gerade eine schwere Phase durch, und versuche mir viele Meinungen, viel Rat und Zuspruch einzuholen.
Zum Glück habe ich gute Freunde die mir immer zur Seite stehen und mir bereits gut geholfen haben.
Allerdings möchte ich mir neutrale Meinungen und Erfahrungen einholen, worauf ich hier gelandet bin.
Zum Problem:
Meine Ex-Freundin und ich waren 3 Jahre glücklich zusammen. Wir liebten uns gegenseitig sehr und tuen es immer noch. Klingt erstmal komisch, aber der reihe nach.
Vorgeschichte:
Ich war 18, sie 16. "Mensch sind die Jung, ist doch eh nur Kindergarten" werden jetzt die meisten sagen. Nein so ist es nicht, das war kein Kindergarten. Wir liebten uns, vertrauten uns, waren immer für einander da und hatten eine schöne Zeit. Wir haben nur sehr selten gestritten, da es wenig Streitpotential gab. Sie kam aus einem strengen Elternhaus und durfte bis sie 18 wurde nicht auf Party's und nur selten über Nacht weggehen. Sie ist sehr vernünftig und bescheiden, trotz des jungen Alters. Sie hatte nur wenige richtige Freunde und ich war sozusagen ihr Anker.
Vor gut einem Jahr:
Sie wurde 18. Absolvierte ihr Abitur und ging öfters mit Freundinnen aus. Ich war sehr selten dabei, da ich lieber was mit den Jungs einen Anstoßen war. Alles war in Ordnung.
Vor einem halben Jahr:
Mein Vater erkrankt an eine unheilbare Krankheit. Eine sehr schwere Situation für mich. Meine Mutter leidet sehr und ich muss stark für sie sein, was mich selbst sehr schwach machte.
Ich wurde meiner Freundin gegenüber kalt. Ich gab ihr in der Zeit wenig Liebe, unternahm wenig mit ihr, war wenig selbstbewusst. Ich habe auch darüber nur selten mit meiner Freundin geredet. Damit wäre auch ein großes Problem aufgedeckt. Wir kommunizierten garnicht mehr über unsere Gefühle und Probleme.
Sie hatte auch Probleme, wollte mich aber nicht damit belasten, weil es mir nicht gut ging. So begannen wir alles in uns hineinzufressen.
In der Zwischenzeit fing sie in einer Bar das Arbeiten an um etwas Geld für das bevorstehende Studium zu sparen.
Dort lernte sie viele Leute kennen und entdeckte das "andere aufregende Leben" ohne elterliche Einschränkung. Sie wurde zunehmend selbstbewusster. Davor war sie es nur wenig. Durch meine geistige Abwesenheit machte ich ihre Entwicklung nicht mit bzw. ich bekam es garnicht so krass mit, dass erzählte sie mir im Nachhinein.
Sie traf alte Freunde wieder und lernte deren Freunde kennen.
Sie chattete aufeinmal mit mehr Leuten, auch mit paar Kerlen. Früher hatte ich nie ein Problem damit habt, weil sie mir auch alles erzählte und ich wusste das es nur freundschaftlich ist und ich die Personen auch kannte.
Durch meine emotionalen Tiefpunkt wurde ich eifersüchtig, machte oft dumme Anmerkungen, war beleidigt, sprach es aber nicht an. Irgendwann war es mir zu viel, wurde laut und sagte ihr dass es mich stört und sie es lassen soll.
Sie war enttäuscht über meine Reaktion und zeigte mir ihre Chatverläufe um mir zu beweißen das da wirklich nichts ist.
Danach wurde es zwischen uns noch kühler. Sie fing merklich an Abweisend zu werden.
Anfang des Jahres:
Sie kam zu mir und weinte. Sie beichtete mir, das einer dieser Kerle mit dem sie gechattet hat nach der Disko nach Hause gefahren hat und sie geküsst hat.
Ich dachte mir ok, total beschissen, aber er hat dich ja gepackt und du kannst nichts dafür.
Ich fragte sie: "Hast du Gefühle für ihn?"
Sie sagte: "Ich weiß nicht"
Ich: "Warum? Wie konnte das passieren?"
Sie: "er war für mich da, wir redeten sehr viel in der bar und sie dachte es wäre nur Freundschaft. Bis er mich küsste und da hat sie gemerkt das sie doch was für ihn empfindet."
Ich: "liebst du mich noch?"
Sie: "Ja, aber es ist anders"
Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen.
Ich war entäuscht, wütend und traurig.
Eine Woche später, etwas beruhigt und klarer im Kopf, ist mir bewusst geworden, wie sehr ich sie noch liebe und das ich sie nicht so einfach gehen lassen kann. Ich klopfte bei ihr an und traf mich nochmals mit ihr um zu reden, weil alles so ungeklärt war. Sie erklärte mir, dass sie zuzeit total verwirrt sei, nicht weiß was sie will, und sie sich selbst finden muss. Sie hat große Zunkunftsangst.
Sie brach den Kontakt mit dem Typen ab, weil es unfair gegenüber mir wäre und weil sie sich mit ihm auch keine Zukunft vorstellen könnte. Allerdings merkte ich, dass es ihr schwer fiel, dass zu sagen.
Wir haben beschlossen es nochmal mit uns versuchen. Wir trafen uns öfters und es war teilweise so wie früher. Wir lachten viel, quatschten sehr viel, sie kuschelte an mich ran. Jedoch herrschte eine Distanz. Sie ließ sich nicht küssen, schon gar nicht anfassen. Klar nachdem was passiert ist, nicht so einfach.
Da ich aber sehr ungeduldig bin und in der Luft hing, da ich nicht weiß was sie nun will, suchte ich nochmal das Gespräch auf.
Sie sagte mir: "Ich habe eine gewisse Blockade, mich dir wieder zu öffnen. Ich liebe dich, aber weiß nicht was los ist. Es tut mir so leid dich leiden zu sehen. Ich habe angst dich zu verlieren, aber ich kann nicht so mit dir zusammen sein. Du machst mir immer mehr vorwürfe und ich habe Angst das du mich anfängst zu hassen. Ich will den Typen nie wieder sehen, da es ein Arsch ist, und du sollst wissen das ich keine Sekunde zwischen euch entscheiden wollte. Es liegt nur an ihr, da sie selber nicht weiß wo sie steht, was sie will und hat große Angst vor der Zukunft, du kannst nichts dafür."
Wir redeten 5 Stunden, weinten, hielten uns in den Armen, küssten uns.
Wir sind aber beide zu dem Entschluss gekommen das wir uns trennen.(das kam aber mehr von ihr.)
Im Gespräch war auch eine Pause, das wollte ich bewusst nicht, weil ich die Ungewissheit nicht ertrage und es nicht packe.
Sie schrieb mir nochmal eine SMS. "Ich werde dich nie vergessen, und immer vermissen. Ich glaube daran das wir irgendwann einen Neustart beginnen können. Ich liebe dich"
Nun bin ich ganz schön geschlaucht. Einerseits bin ich erleichtert, dass endlich eine Entscheidung getroffen wurde, andererseits total traurig. Wie kann sie sich trennen und mich noch gleichzeitig lieben?!
Sagst sie das alles nur um mich zu "besänftigen"?
Glaubt ihr daran, dass es einen Neustart geben könnte?
Sie hat mich darum gebeten, dass ich mich bei ihr bald melden soll, weil sie wissen will wie es mir geht bezüglich meinem Vater. Ich habe es ihr versprochen. Taktisch ist es aber unklug, da sie sich melden sollte, wenn es sie interessiert.
Wie soll ich mich nun verhalten?
Kann ich noch hoffen oder soll ich versuchen loszulassen?
Würde mich freuen, wenn sich einer die Mühe macht, die Story durch zulesen.
Lg,
Yamaha-Rider