Ach, was soll's. Here we go:
Alles im Boitzenburger Land. Deshalb sieht man da auch das Schloß Boitzenburg von den Arnims. Es ist x-mal umgebaut worden und leider ist die aktuelle Version nicht unbedingt die schönste. Vorher war es Renaissance, Barock, klassizistisch, neo-normannisch und jetzt eben neogotisch.
Die im 19. Jh. aufgebaute, berühmte Bibliothek haben die Russen geklaut und vermutlich verrotten lassen. Einzelne Bände sind auf dem Kunstmarkt aufgetaucht. Mehr weiß man nicht.
Die Klosterruine im gleichen Ort war das Zisterzienser-Nonnenkloster Marienpforte, das nach der Reformation aufgelassen wurde und woraus sich die von Arnims großzügig bedient haben.
Es waren trotzdem gemessen an den Umständen fortschrittliche Landesherren. Der Protestant und kaiserliche Feldmarschall Hans Georg von Arnim-Boitzenburg war hoch gebildet, sprach mehrere Sprachen und hat da ziemlich heruntergekommen gewohnt, denn entgegen den Gepflogenheiten hat er wohl nicht sonderlich viel Wert auf Plündern und Brandschatzen gelegt und sich deshalb nicht groß bereichert. Schon 1710 gab es eine allgemeine Schulpflicht (53 Jahre vor dem übrigen Preußen) und für arme Familien gab es Stipendien. Ab 1833 gab es einen hauptamtlichen Arzt für die Gutsarbeiter. Der vorletzte Besitzer hatte eine Wisentzucht aufgebaut, die alle 1945 abgeschossen wurden. Ob's die Russen waren oder Einhemische, weiß ich nicht.