was will mir der Autor dieses Artikels sagen?
http://www.zeit.de/2012/12/Identitaetsdebatte-Geschlechterrollenwobei mann den Autor auch nur durch intensives Suchen findet. Er heißt Dr. Adam Soboczynski und hat über von Kleist promoviert.
Bemerkenswert ist erstmal folgende Aussage
"Wir haben nicht aufgrund einer ständischen, rassischen oder eben geschlechtlichen Zugehörigkeit hervorgehoben oder degradiert zu sein. Anerkannt wird man als Person und nicht, weil man zufällig einer bestimmten Gruppe angehört, die man sich zumeist gar nicht aussuchen kann; nicht also, weil man als Adliger, Christ oder Frau zur Welt gekommen ist." Hört, hört.
Aber dann
"Nun gibt es für ihre (die Frauenquote) Einführung gleichwohl einen sehr guten Grund: Offenbar setzen sich nämlich verfassungsrechtliche Grundsätze wie die Gleichheit von Mann und Frau nicht von selbst durch. Sie sind auf eine juristische Übersetzung in den Alltag angewiesen. Um die verheerende Unterrepräsentation von Frauen in deutschen Führungsetagen zu beheben, bedarf es allem Anschein nach gesetzlichen Zwangs. Nur muss man klar benennen, was man damit anrichtet: nämlich eine in der Tendenz demokratiefeindliche und damit riskante, im Geiste der Planwirtschaft betriebene Umgestaltung der Elite zugunsten der Frau, die lange genug im Berufsleben benachteiligt war."
Also wer von einer verheerenden (sic) Unterrepräsentation spricht, sollte erst mal definieren, was daran verheerend sein soll.
Und ob der verfassungsrechtliche Gundsatz der Gleichheit von mann und frau durch die Unterrepräsentation von frauen in Führungsetagen tatsächlich verletzt ist, bedarf wohl auch erst eingehender Untersuchungen. Ich höre schon das Gequake, aber es sollten sich erst mal die frauen dahingehend positionieren, ob ihnen eine 80 bis 90 Stundenwoche nebst der damit verbundenen Verantwortung für zigtausende von Mitarbeitern lieber ist, als der allwöchentliche Ikebanakurs in der VHS.
Warum er diesen wichtigen >.< der "Gleichberechtigung" in Klammern setzt, weiß wohl auch nur der Autor selbst:
"(Das nur in Klammern: Ein Quote, die sich nicht auf die Eliten beschränkte und sich der karrieristisch-neoliberalen Perspektive entledigte, müsste auch ganz andere Berufe in den Blick rücken. Warum etwa setzen noch vorwiegend Männer ihr Leben als Soldaten aufs Spiel? Warum sind es nahezu ausschließlich Männer, die Gefahrgüter entsorgen? Oder Leichen nach einer Massenkarambolage entfernen? Warum sterben überhaupt fast ausschließlich Männer für das Gemeinwohl, aber kaum eine Frau? Überspitzt gesagt: Erst wenn mit größter Selbstverständlichkeit Putzmänner in den vornehmen Münchner Haushalten den Boden schrubben und Soldatinnen in Afghanistan sterben, werden auch die letzten Geschlechtervorurteile beseitigt sein. Da reichen die paar Chefinnen, die per Quote das Berufsleben bereichern werden, bei Weitem nicht aus.)"
Wenn frauen Gleichberechtigung einfordern, meinen sie immer nur die Chefposten. (Da möcht ich auch gleichberechtigt sein). Ich hab noch keine rumquaken hören, dass sie gerne die Mülltonnen auf den Müllwagen heben möchte. Gibt immerhin eine kleidsame orangefarbene Uniform dazu.