Ich verstehe unter "Rücken freihalten" vor allem, dass der abgesichert ist, mir also niemand und schon gar nicht der Liebste da reinfallen kann.
Das würde also frei übersetzt bedeuten, dass er einfach mal Verständnis für die Menge meiner Arbeit hat und sie nicht boykottiert durch schlechte Laune (oder Bemutterungswünsche a la Mr.Stringer, der in unserer Partnerzeit durchaus von der Arbeit in mein Büro kam und nach zwei Stunden onlinespielen mich, die ich noch Platten beklebte, fragte, wann es denn nun endlich Abendbrot gäbe). Es dauert eine Weile, bis du lernst, das in solchem Fall nicht du der Versager und schlechte Mensch bist, sondern einfach was ganz anderes nicht stimmt.
Wenn Frauen also Karriere anstreben, muss für sie "Rücken freihalten" nicht zwangsläufig mehr bedeuten, als dass dann bestimmte andere Dienstleistungen zeitlich nicht mehr in vollem Umfang und nicht mehr nur in eine Richtung erbracht werden können. Und damit meine ich NUR Hausarbeit, nicht, dass ich wieder anders verstanden werde.
Mehr würde ich jetzt ad hoc nicht in diese Worte interpretieren. Dass Frauen grundsätzlich gelernt haben sollen, stets und ständig die Besseren zu sein und sich auch so zu fühlen, halte ich für ein Gerücht. Zumindest im töchterlichen und nichtlichen Umkreis ist davon nichts zu spüren.
Da gibt es eher einen Schritt zurück Richtung Familie und Geborgenseinwollen. Nicht versorgt, aber eben die "gute, alte, heile Familie", die sie irgendwie nicht mehr richtig kennengelernt haben bei ihren Eltern. Ihren männlichen Pendants gehts da aber nicht viel anders. Was ich beobachte, ist tatsächlich ein beidseitiger Wille zum kuschligen Heim mit Hausarbeitsteilung. Vielleicht nicht grad 50/50, aber annähernd.