Das Sommerloch wird ja gerade mit Grünzeug gestopft.
Zur allgemeinen Aufrege über den "Veggie Day" gibt es einen ganz netten Artikel im Verfassungsblog:
Vom zwanglosen Genötigtwerden, Vegetarier zu werdenEr setzt sich mit der Art und Weise auseinander, wie heute Dinge durchgesetzt werden, nämlich auf eine schwammig, schwer faßbare und praktisch nicht überprüfbare oder gar justiziable Art.
Was kann man schon entgegensetzen, wenn es eine Partei / Regierung / großer Bruder doch nur gut mit einem meint, und dabei noch ganz klar die "bessere" moralische Position innehat?
Es kann auch alles herrlich diffus bleiben, so nach dem Motto: "Stell Dich in die Ecke und schäm Dich. Ich sag Dir nicht, warum, das weißt Du schon selbst."
Die Meisten kennen das aus Kindertagen, und ich hatte oft genug nicht den blassesten Schimmer, wofür ich mich jetzt hätte schämen sollen.
Auch der Stein des Anstoßes bleibt diffus. Die Presse wettert teilweise, an einem bestimmten Wochentag solle es in Kantinen nach dem Wunsch der Grünen nur vegetarisches Essen geben.
Auf der Homepage der Grünen im Bundestag, wo man sich hätte Aufklärung erhoffen können, was denn nun wirklich angestrebt wird und was gemeint ist,bleibt es ebenso diffus: Außer einem
Positionspapier der Bundestagsfraktion, beschlossen am 22.2.2011 findet sich da nix, und selbst dieses Papier ist alles andere als aussagekräftig.
Wohin man schaut und wie immer man agiert, man sieht nur Nebel und stochert in Watte.
Wie der Autor des Verfassungsblogs es schreibt:
Regulierung macht man heute am liebsten nicht mehr mit Verboten, Zwang und rigiden rechtlichen Freiheitseingriffen, sondern sanfter. Man setzt Anreize, man schafft Vorbilder, man gibt hier ein bisschen Geld aus und dort eine kleine Studie in Auftrag, man verändert die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und bewirkt so auf indirekte Weise viel effizienter, woran man sich mit direktem Hoheitsbefehl womöglich die Zähne ausgebissen hätte.
Und gerade hier liegt das Problem.
Die Methode heißt
libertärer Paternalismus, zu deutsch: Kreidefressender Faschismus.
Das Greifbare, Überprüfbare verschwindet - man will ja niemanden mit Gesetzen maßregeln - und wird ersetzt durch die Perfidie des über allem wabernden Nebels der Moral der "Besseren".
Wir stecken bereits tief drin.