Das Gesetz des Stärkeren gebiert keinen freien Markt. Der Gewinner nimmt alles und wer sonst noch am Markt teilnehmen will, wird nicht durch Wettbewerb, sondern durch mehr oder weniger rohe Gewalt ausgeschlossen.
Ok,schönes Statement, aber zu welcher Realität paßt es? Wenn wir über Öl reden, gab es eben einen Preis >$100, der mehr und mehr Akteure angezogen hat. Deswegen gibt's jetzt ein Überangebot und es wird wieder billiger. Markt eben. Der Störfaktor sind eher die staatlichen Produzenten der OPEC, die nicht rein betriebswirtschaftlich agieren müssen. Aber da die OPEC sich mittlerweile selber ins Aus geschossen hat, geht der Einfluß zurück.
Natürlich ist das genau das, auf was auch der real existierende Kapitalismus hinauslaufen wird (Stichwort Refeudalisierung), aber die von den Raxies dieser Welt verehrte Marktideologie erzählt und etwas anderes ...
Komm mal runter. Erstens müsstest du eine sinnvolle Alternative bieten, und die gibt es nicht, denn kein planwirtschaftliches System konnte bislang sein Funktionieren beweisen und zweitens funktioniert der Markt tatsächlich meistens. Ironischerweise wird die Marktkritik besonders gerne da angewendet, wo der Markt besonders reguliert ist: Energie, Bahn usw. Da heißt es dann: Markt funktioniert nicht! Daß aber gerade dort Marktprinzipien weitgehend wegreguliert sind, stört die Kritiker nicht.
"Refeudalisierung" höre ich immer öfter als modischen Kampfbegriff. Ich kann mir aber nicht so richtig was drunter vorstellen. Ist damit der Föderalismus gemeint? Wenn ich danach google kommen eigentlich nur diverse Blogs hoch. Es scheint da so einen Code zu geben, den man in bestimmten Kreisen benutzt.
Also sowas z.B.:
http://narrenschiffsbruecke.blogspot.de/2010/10/die-refeudalisierung-der-gesellschaft.htmlDa wird dann auch wieder das Steckenpferd vom Zinseszins geritten. Das ist ja auch so ein Wiedergänger in der politischen Diskussion und Prof. Butterwegge ist auch wieder dabei. Hinter der nächsten Ecke lauern dann die Goldbugs.
In der Wikipedia kommt der begriff bei Habermas vor: "Ab Mitte des 19. Jahrhunderts sieht Habermas (ähnlich wie Ferdinand Tönnies)[34] den öffentlichen Diskurs zunehmend gefährdet. Ihm zufolge gerät die Publizität durch verschärften kapitalistischen Konkurrenzdruck in den Sog von partikularen Interessen. Mit Entstehung der Massenpresse und den ihr eigenen technischen und kommerziellen Gegebenheiten erfolgt eine „
Refeudalisierung der Öffentlichkeit“:[35] Die Kommunikation wird wieder eingeschränkt und dem Einfluss einzelner Großinvestoren unterworfen.
Aber ehrlich, der Mann beklagt eine Einschränkung der Kommunikation? In welcher Realität lebt der denn? Nicht in der von WhatsApp, Twitter, Blogs und Facebook... Klingt eher so, als ob er seine Gedanken in den 1960ern gefaßt hat und sich jetzt nicht mehr davon trennen kann.