Die Putenoberkeule ist eines der am meisten verkannten Stücke Fleisch.
Klar, sie macht optisch nicht viel her, und man muß um den Knochen herumschneiden, es gibt also keine schönen Scheiben wie bei einem "richtigen" Braten.
Zum Schmoren ist sie aber ideal, weil sie nicht so trocken ist wie z.B. Putenbrust. Billig ist sie noch dazu. Wir haben Besuch, deshalb mußten es zwei Keulen sein. Eine Keule hat rund ein Kilo.
Salzen und Pfeffern, rundherum anbraten, dann in einen offenen Bräter o.ä. geben. Karotten, Zucchini und Zwiebel dazu, sehr (!) grob geschnitten, außerdem reichlich Backpflaumen und getrocknete Aprikosen und ein paar Knoblauchzehen. Feigen hatte ich vergessen, einzukaufen. Also: Feigen dazu. Getrocknete sofort, frische vielleicht eine halbe / dreiviertel Stunde vor dem Servieren (sagt mir mein Bauch, ich muß es erst ausprobieren). Angießen mit Gemüse- / Geflügelfond; wer mag, nimmt Weißwein, oder eine Mischung aus allem. Ein Ticken Kumin ist okay, aber sparsam sein, sonst schmeckt das vor.
Mit Alufolie zudecken - kein Deckel, ein bißchen Luft muß zirkulieren können. In den Backofen bei 220 Grad. Nach 45 Minuten zum ersten mal reinkucken, gegebenenfalls Flüssigkeit nachgießen. Wiederholen bis das Fleisch gar ist. Aus dem Ofen holen und die Sauce abeschmecken. Könnte sein, daß sie noch Süße verträgt, dann behutsam Zucker dazugeben, möglichst Rohrzucker.
In der Zwischenzeit Karotte und Zucchini raspeln, in Butter gardünsten. Couscous nach Anleitung auf der Packung zubereiten, und wenn es gequollen ist, das gedünstete Gemüse unterheben. Ein paar Butterflöckchen tun dem Couscous gut.
Saulecker! Traditionell tut man etwas
Harissa auf den Teller und mischt ein bißchen unters Essen, wenn man es mag. Ich mag es, vielen ist es zu scharf.