Autor Thema: ...Kachelmann...  (Gelesen 144663 mal)

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Offline fidibus

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #30 am: 20. Mai 2010, 23:18:21 »
Frauen können ja viel behaupten, leider wird Ihnen zumeist erst einmal geglaubt, hoffentlich versenkt der Kachelmann seine EX jetzt richtig, das ist eine absolute Sauerei.
Weißt du, du machst genau dasselbe was manche Radikal-Feministinnen einmal gefordert haben. (Nur halt umgekehrt).
Die Forderung war damals: Bei einem Vergewaltigungsvorwurf ist grundsätzlich der Frau zu glauben. Argument war: Keine Frau denkt sich so etwas nur so aus - dazu sei das viel zu psychisch schwerwiegend für die Frau.

Was du machst, ist genau dasselbe. Nur halt mit der Forderung, der Frau sei grundsätzlich nicht zu glauben.

Beide Positionen halte ich für gleichermaßen unakzeptabel, wenn einem nur ein ganz klein wenig etwas an rechtsstaatlichen Verhältnissen liegt. Das im Fall eines Vergewaltigungvorwurfs zu ermitteln ist, Beweismittel zu erheben und zu sichern sind und das Ganze dann in einem ordentlichen Verfahren zu würdigen ist, das halte ich für unverzichtbar.

Und Vergewaltigung ist kein Kavaliersdelikt. Und gehört wie jede andere schwere Straftat auch entsprechend geahndet.   

Im Falle einer tatsächlichen Vergewaltigung ist die Sache mit der Beweislage nun im Normalfall wirklich schon haarig genug und meist sehr schwierig für das Opfer. Und höchst unangenehm und psychisch zusätzlich belastend ist das ganze rechtliche Prozedere auch noch.

Hier geht deine Empörung in höchstem Maße fehl - noch dazu auf eine für mein Empfinden höchst unangenehme Art und Weise. Die Haltung dahinter, die hier sichtbar wird, halte ich für unter aller Sau.

Wenn es etwas gibt, worüber man sich empören könnte in diesem Zusammenhang, dann wäre das aus meiner Sicht, dass Falschbeschuldigerinnen (die es ja auch gibt) mit wenig bis gar keinen Konsequenzen rechnen müssen. Also kaum Risiko laufen. Aber dass im Fall Kachelmann eine wissentliche Falschbeschuldigung vorliegt, dafür gibt es derzeit nun wirklich keine Hinweise.
"Nach jedem Verbrechen muß jemand bestraft werden. Um so erfreulicher, wenn es der Täter ist."
 Lord Vetinari, Patrizier von Ankh-Morpork

Offline nigel48

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #31 am: 20. Mai 2010, 23:35:53 »
ich weiß, dass das aus  rechtlichen gründen nicht geht, aber:

wenn jeder, der wissentlich falsche vorwürfe erhebt,  genauso bestraft würde, asl habe er/sie die tat begangen, wär dieser spuk schnell vorbei.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline ganter

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #32 am: 20. Mai 2010, 23:47:51 »
oder auch nicht. Die generalpräventive Wirkung von Strafe wird weit überschätzt.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Conte Palmieri

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #33 am: 20. Mai 2010, 23:49:41 »
@fidibus:

Natürlich hast Du Recht.

Aber vielleicht sollte mann aus poltischen Gründen doch ein wenig herumstänkern, damit die Schwarzerfraktion nicht glaubt, sie habe gewonnen. Oder dass sie gewinnen könnte.

Offline ganter

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #34 am: 21. Mai 2010, 00:33:25 »
ich murmel mal zustimmend.
Ab und an muss mann auch mal Positionen vertreten, die er selbst eigentlich ablehnt. Nennt sich "den Feind mit seinen eigenen Waffen schlagen". Blöd, aber nicht zu ändern. Kann allerdings gut kommen, wenn mann in der Lage ist, das Ganze so zu überzeichnen, dass dem Feind das Komische an der Situation aufgeht. Bei der Schwarwürgkotz dürfte allerdings auch das Stilmittel versagen.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
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Bodo

Yossarian

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #35 am: 21. Mai 2010, 04:03:46 »
Nennt sich "den Feind mit seinen eigenen Waffen schlagen".

Oder "dieselben Fehler machen".

Conte Palmieri

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #36 am: 21. Mai 2010, 07:02:09 »
Oder "dieselben Fehler machen".
Mann darf's eben nicht übertreiben. Aber bedenklich den Kopf wiegen, "mer waaßes hald ned", einfach den feminismogenen Vertrauensverlust demonstrieren, das ist nicht so verkehrt.

Offline fidibus

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #37 am: 21. Mai 2010, 09:41:13 »
also reicht der "Verdacht"????

Der Verdacht reicht erst einmal für die Eröffnung eines Verfahrens, ja. Und das ist auch gut so. Was denn sonst? Wenn hinreichende Verdachtsmomente vorliegen, dann soll der Staatsanwalt tätig werden - und wenn im Laufe des Verfahrens sich der Verdacht nicht zerstreut dann eben auch ein Gericht. Das ist (oder sollte zumindest) bei jeder Straftat so sein. Ganz unabhängig davon, ob es um Herrn Kachelmann oder um den Tatvorwurf der Vergewaltigung geht.

Mango, ich finde, du bist ziemlich schräg drauf in deiner Denke.

Aber vielleicht sollte mann aus poltischen Gründen doch ein wenig herumstänkern, ...

Ab und an muss mann auch mal Positionen vertreten, die er selbst eigentlich ablehnt.

Sorry - kann ich beides nicht nachvollziehen. Das sage ich zu beidem aus meiner Sicht ganz klar: Nein. Warum sollte man etwas tun, was man bei anderen kritisiert? Und warum sollte man Positionen vertreten, die man eigentlich ablehnt?

Ich erinnere noch, dass mir damals ziemlich das Kotzen kam, als von radikalfeministischer Seite die Forderung aufkam, bei Vergewaltigung sei grundsätzlich dem (mutmaßlichen) Opfer zu glauben. Wenn das umgedreht wird, jeglicher Tatvorwurf einer Vergewaltigung als Falschbeschuldigung angesehen wird, dann kommt mir genau so das Kotzen.
Die Realität ist doch: Es gibt beides. Es gibt Vergewaltigungen. Und es gibt Falschbeschuldigungen. Und ich möchte ersteres ungern so halbseiden relativiert sehen.

Im konkret vorliegenden Fall habe ich jedoch erst einmal das Vertrauen, dass diejenigen, deren Job es ist die Sache strafrechtlich so weit wie möglich zu klären, ihren Job auch erledigen werden. Da müssen wir als Unwissende und Unbeteiligte weiter gar nicht spekulieren. (Letztlich braucht man es nicht einmal zu Kenntnis nehmen, wie es denn nun ausgeht.) Das werden die zuständigen Instanzen schon erledigen.
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 Lord Vetinari, Patrizier von Ankh-Morpork

Offline ElTorro

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #38 am: 21. Mai 2010, 09:58:00 »
*zustimmendes Gemurmel"

Offline Sinfonie

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #39 am: 21. Mai 2010, 10:43:38 »
Und Du bist dir sicher das er schuldig ist?

Nein, habe ich auch nicht behauptet!
Die schönsten Begebenheiten im Leben sieht man nicht mit den Augen,
man fühlt sie mit dem HERZEN und speichert diese in der Seele...

Yossarian

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #40 am: 21. Mai 2010, 11:22:08 »
die eitelkeit der anderen ist gefährlich. vor allem läuft das unbewußt ab.
manchmal reicht ein falscher satz, und du hast nen feind fürs leben. - und keiner weiß eigentlich warum.

Weshalb der Mandant bei der Eröffnung des Haftbefehles oder im Haftprüfungstermin tunlichst das Maul halten und die Angelegenheit seinem Verteidiger überlassen sollte.

Ich erinnere noch, dass mir damals ziemlich das Kotzen kam, als von radikalfeministischer Seite die Forderung aufkam, bei Vergewaltigung sei grundsätzlich dem (mutmaßlichen) Opfer zu glauben.

Genau so läuft das aber inzwischen. Ein befreundeter Kollege hat mal einen Masseur verteidigt, den eine Patientin mehrere Wochen nach der Bahandlung wegen angeblicher sexueller Nötigung angezeigt hat. Keine Zeugen, keine DNA-Spuren, keine Atteste über irgendwelche Verletzungen / Hautabschürfungen, einfach "nur" Aussage gegen Aussage. Keine Chance auf einen Freispruch; der Mandant mußte hinterher auf Knien dankbar sein, daß das Urteil "billig" genug war, daß ihm nicht noch die Ausübung seines Berufes untersagt wurde.

Zitat
Im konkret vorliegenden Fall habe ich jedoch erst einmal das Vertrauen, dass diejenigen, deren Job es ist die Sache strafrechtlich so weit wie möglich zu klären, ihren Job auch erledigen werden.

Was anderes können wir auch gar nicht tun.

marple

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #41 am: 21. Mai 2010, 11:52:00 »
Auf die Gefahr hin, dass es zynisch klingt: Grundsätzlich kann man "froh" sein, wenn es Personen des öffentlichen Interesses betrifft.

Sei es nun Polanski oder Kachelmann. Nur so wird über die Möglichkeiten von Falschbeschuldigungen und/oder tatsächlichen Nachweisen diskutiert. Bei 999 Tausend anderen Vergewaltigungs- oder Falschbeschuldigungsfällen erfährt man gar nichts und das Thema bleibt in der Schublade. Siehe Yossarians Masseur.

Nur in der öffentlichen Auseinandersetzung liegt die Möglichkeit, Gesetzesänderungen (Bestrafung von falschen Anklagen, Aussagen etc.) überhaupt zur Spruchreife zu bringen.

Und zu einer öffentlichen Auseinandersetzung kommt es generell nur, wenn neben den "vernünftigen" Argumenten auch extreme Ansichten geäußert werden. Weil sie Reaktionen provozieren.


Zum Fall selber: Das Schwierigste daran überhaupt ist wahrscheinlich, dass zwischen den Beteiligten eine Beziehung bestand. Jeder, der durch eine unfreiwillige Trennung gegangen ist, kann sich vorstellen, dass da auf beiden Seiten die Emotionen, irrationelen Gefühlsspitzen und Reaktionen hochkochen können. Da Beweise zu finden, stelle ich mir extrem schwer vor. Ich möchte den Job nicht haben.

Offline Mango

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #42 am: 21. Mai 2010, 14:04:20 »
Weißt du, du machst genau dasselbe was manche Radikal-Feministinnen einmal gefordert haben. (Nur halt umgekehrt).
Die Forderung war damals: Bei einem Vergewaltigungsvorwurf ist grundsätzlich der Frau zu glauben. Argument war: Keine Frau denkt sich so etwas nur so aus - dazu sei das viel zu psychisch schwerwiegend für die Frau.

Was du machst, ist genau dasselbe. Nur halt mit der Forderung, der Frau sei grundsätzlich nicht zu glauben.

Beide Positionen halte ich für gleichermaßen unakzeptabel, wenn einem nur ein ganz klein wenig etwas an rechtsstaatlichen Verhältnissen liegt. Das im Fall eines Vergewaltigungvorwurfs zu ermitteln ist, Beweismittel zu erheben und zu sichern sind und das Ganze dann in einem ordentlichen Verfahren zu würdigen ist, das halte ich für unverzichtbar.

Und Vergewaltigung ist kein Kavaliersdelikt. Und gehört wie jede andere schwere Straftat auch entsprechend geahndet.  

Im Falle einer tatsächlichen Vergewaltigung ist die Sache mit der Beweislage nun im Normalfall wirklich schon haarig genug und meist sehr schwierig für das Opfer. Und höchst unangenehm und psychisch zusätzlich belastend ist das ganze rechtliche Prozedere auch noch.

Hier geht deine Empörung in höchstem Maße fehl - noch dazu auf eine für mein Empfinden höchst unangenehme Art und Weise. Die Haltung dahinter, die hier sichtbar wird, halte ich für unter aller Sau.

Wenn es etwas gibt, worüber man sich empören könnte in diesem Zusammenhang, dann wäre das aus meiner Sicht, dass Falschbeschuldigerinnen (die es ja auch gibt) mit wenig bis gar keinen Konsequenzen rechnen müssen. Also kaum Risiko laufen. Aber dass im Fall Kachelmann eine wissentliche Falschbeschuldigung vorliegt, dafür gibt es derzeit nun wirklich keine Hinweise.


@ fidibus

jedem seine Meinung,

lass mir doch einfach meine Meinung, mittlerweile habe ich das Alter erreicht wo ich "scheinbare" Dinge im Leben eben anders sehe,

generell traue ich Frauen einfach alles zu

Zu oft habe ich den Fehler gemacht meinen Jungs zu erklären ehrlich zu sein,  aufrichtig usw...usw.usw.

Lügen und Tränendrüsen drücken können bereits Mädchen besser wie die Jungs das setzt sich im Alter fort.....

denn das  was Frauen gemeinsam haben ist: "das sie den Frauen nicht trauen" der Spruch ist von Catherine Deneuve, was glaubst Du woher das Wort Zickerei kommt??


Yossarian

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #43 am: 21. Mai 2010, 15:44:29 »
mittlerweile habe ich das Alter erreicht wo ich "scheinbare" Dinge im Leben eben anders sehe

Andererseits macht "Erfahrung" auch voreingenommen. Die kindliche Unbefangenheit ist in reiferen Jahren meistens weg.

Zitat
Zu oft habe ich den Fehler gemacht meinen Jungs zu erklären ehrlich zu sein,  aufrichtig usw...usw.usw.

Hättest Du es im Nachhinein für besser gehalten ihnen beizubringen, hinterfotzig zu sein?

Zitat
Lügen und Tränendrüsen drücken können bereits Mädchen besser wie die Jungs

Nur nutzt ihnen das nix, wenn das gegenüber dem sie was vorheulen auch weiblich ist, denn:

Zitat
das  was Frauen gemeinsam haben ist: "das sie den Frauen nicht trauen"

Eben. Also hoffen wir für Kachelmann auf eine (überwiegend) weiblich besetzte Richterbank.  8)

Offline Teppichporsche

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Re:...Kachelmann...
« Antwort #44 am: 21. Mai 2010, 19:30:37 »
generell traue ich Frauen einfach alles zu

Zu oft habe ich den Fehler gemacht meinen Jungs zu erklären ehrlich zu sein,  aufrichtig usw...usw.usw.

Lügen und Tränendrüsen drücken können bereits Mädchen besser wie die Jungs das setzt sich im Alter fort.....

denn das  was Frauen gemeinsam haben ist: "das sie den Frauen nicht trauen" der Spruch ist von Catherine Deneuve, was glaubst Du woher das Wort Zickerei kommt??

Würde ich auch so sehen.

Edit: Sehe ich auch so.
Those are my principles, and if you don't like them... well, I have others.

Groucho Marx