Autor Thema: Weird Scenes Inside a Law Firm  (Gelesen 557129 mal)

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Offline simplemachine

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #330 am: 11. Juli 2013, 23:41:24 »
Steht eine Mandantin unangemeldet in der Tür und drückt mir 10 € in die Hand.

Die hatte ich ihr vor Monaten geliehen, weil sie in Frankfurt gestrandet war und kein Geld mehr hatte, nach Hause zu kommen.

Ich hatte das längst vergessen.  :)

Schön. Ein Beweis für das Gute im Menschen. Vllt. sogar auf beiden Seiten.

Offline ganter

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #331 am: 12. Juli 2013, 00:26:17 »
sollte sich ne Kundin von mir mal ein Beispiel nehmen und mir endlich die 100 EUR in die Hand drücken, die ich mir redlich verdient habe.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #332 am: 24. Juli 2013, 08:51:50 »
Die Katastrophensekretärin von Kollegin Wichtig war gestern mal wieder hier. Sie kommt ja immer nur dienstags, das ist aber schon schlimm genug.

Dienstags ist also Kaffeekränzchentag, und die Teeküche ist so voller schmutzigem Geschirr, daß man kaum Wasser für die Kaffeemaschine zapfen kann. Aber frau ist ja berufstätig und emanzipiert, da wäscht frau nicht ab. Ich sollte die Teeküche mal so zurücklassen...

Jedenfalls verblassen beim Anblick der Teeküche gleich wieder die Erlebnisse von gestern wie z.b:

Frau K.: Herr M., da will sie eine Dame sprechen.

ich: Wie heißt die denn?

Frau K.: (zuckersüß) Das weiß ich nicht.

Frau K legt auf und läßt mich mit der unbekannten Anruferin allein...

Oder etwa:

ich: Die Vollmachten sind alle.

Frau K. (aus unbekannten Gründen für den Materialeinkauf zuständig): Ich weiß, ich hab vergessen, welche zu bestellen.

ich: dann bestellen Sie jetzt welche.

Frau K: Nein, dann müssen wir Mindermengenzuschlag bezahlen bei einem kleinen Paket.

ich (großen Ironiezaunpfahl wedelnd): Ach so. Na dann nehmen wir bis zur nächsten Großbestellung einfach keine neuen Mandate mehr an.

Frau K: (zuckersüß) Ist gut.

Muß man Domestiken wirklich kündigen? Kann man die nicht einfach in Notwehr erschlagen?
« Letzte Änderung: 24. Juli 2013, 08:57:46 von Yossarian »

Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #333 am: 24. Juli 2013, 09:12:12 »
Paket (nicht Päckchen!) von der Staatsanwaltschaft in einem nördliche Stadtstaat. Inhalt: Eine Ermittlungsakte (normaler Umfang) und eine Beiakte (dicker Leitzordner).

"Um Rückgabe binnen zwei mal 24 Stunden wird gebeten."

Aha. Das Paket ist schon mindestens "zwei mal 24 Stunden" unterwegs, bis ich es auf dem Schreibtisch liegen habe. Um zu sichten, ob ich den ganzen Müll wirklich durch den Kopierer jagen muß, brauche ich noch mal einige Stunden. Rücksendung noch mal mindestens "zwei mal 24 Stunden". Wahrscheinlich krieg ich demnächst ein rotziges Schreiben vom dortigen leitenden Oberstaatsanwalt, daß man mir keine Ermittlungsakten mehr schicken wird, weil ich die nicht rechtzeitig zurückgebe.

Aber wer "zwei mal 24 Stunden" schreibt statt "zwei Tage", der weiß wahrscheinlich auch nicht, wie lange Pakete unterwegs sind und daß Anwälte nicht unbedingt alles stehen und liegen lassen (können), nur weil ein bekloppter StA seine Akte sofort wiederhaben will. Himmerherrgott, der Tatvorwurf ist anderthalb Jahre her, da wird´s auf einen Tag mehr bei der Akteneinsicht nicht ankommen.

Päckchen von meiner lokalen Staatsanwaltschaft: Zwei eritreische / äthiopische familien beharken sich wechselseitig mit Strafanzeigen. Wenn ich das Mandat nicht bald wieder loswerde, habe ich bald einen Meter wirre Koprrespondenz mit wechelseitigen Beschuldigungen, Pöbeleien und Beschimpfungen im Regal stehen, die ich eins zu eins als Skript für die nächste Big-Brother-Staffel verkaufen kann.

Der arme sachbearbeitende Staatsanwalt hat am Ende der Akte eine Grafik erstellt um selbst noch durchblicken zu können, wer wem was an den Kopf geworfen und wessen Kind gebissen / geschlagen haben soll.

Offline Iphigenie

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #334 am: 24. Juli 2013, 09:42:52 »
Muß man Domestiken wirklich kündigen? Kann man die nicht einfach in Notwehr erschlagen

Hier DER ultimative Tipp von dir selbst  :evil:


Schenk ihm dir die Freiheit.

Überfahr Deine Mutter Katastrophensekretärin , oder stoß sie von einer Klippe runter. Oder arrangiere eine Situation, in der er du das selber machen kannst. Versprich ihm dir, daß es keine Zeugen und Beweise geben wird.

 :evil Ich schenke dir auch meine Feile zum Geburtstag


Der arme sachbearbeitende Staatsanwalt hat am Ende der Akte eine Grafik erstellt um selbst noch durchblicken zu können, wer wem was an den Kopf geworfen und wessen Kind gebissen / geschlagen haben soll.

Kommt das so ungefähr hin?

http://1.bp.blogspot.com/_w6vf9IeFF7Q/SCS7OjYUXpI/AAAAAAAAAdg/prJFBvjnK_Q/s1600-h/d.bmp
« Letzte Änderung: 24. Juli 2013, 09:46:14 von Iphigenie »

Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #335 am: 24. Juli 2013, 11:01:18 »
Beginn der unverlangt zugesandten, 15seitigen Lebensgeschichte eines Mandantenanwärters:

Als nicht geplantes Kind eines 29 jährigen Vaters und einer 21 jährigen Mutter wurde ich am xx.xx.1990 in xxxxn um XX:YY Uhr in einen bereits existierenden Ehestreit hinein
geboren.


Das verspricht ein interessantes Gespräch zu werden. Hoffentlich hat er auch mindestens ein juristisches Problem.

Ich will hier raus...  :.)

Offline Iphigenie

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #336 am: 24. Juli 2013, 11:51:57 »
...wurde ich am xx.xx.1990 in xxxxn um XX:YY Uhr in einen bereits existierenden Ehestreit hinein
geboren.
[/i]

Ich schmeiss mich weg!!! ;D ;D

Ich bekomme das Bild eines keifendes Ehepaares im Kreisssaal nicht mehr aus dem Kopf!!!! :o :o :lala

Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #337 am: 24. Juli 2013, 11:55:07 »
das Bild eines keifendes Ehepaares im Kreisssaal

So hatte ich das noch gar nicht gesehen.  8)


Offline ElTorro

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #339 am: 29. Juli 2013, 14:46:14 »
Rechtsstaat und so. Jeder hat Anspruch auf Verteidigung. So weit so klar.
Jeder Anwalt und jede Kanzlei hat aber auch das Recht abzuwägen, ob ein solches Mandat schädlich für den eigenen Ruf ist.
Es gibt Verteidiger von Terroristen, die werden später Innenminister (und Steinewerfer gegen Polizisten, die werden später Umweltminister). Manche (Star-)Anwälte profitieren von solchen (prominanten) Mandaten. Als potentieller Klient würde ich jedoch auch befürchten, dass ein solcher Anwalt die Gegenseite eher gegen mich einnehmen könnte, mich vielleicht sogar selbst in der Nähe von Terroristen und/oder Nazis vermuten könnte, und mir daher einen anderen Anwalt bzw. Kanzlei nehmen.
In sofern ist dieser Schritt durchaus nachvollziehbar.

Conte Palmieri

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #340 am: 29. Juli 2013, 15:25:42 »
Ökonomisch ist es nachvollziehbar. Aber soll der Rechtsstaat der Ökonomie geopfert werden?

Jetzt habe ich den Yossie übrigens gleich beim Wickel  ;).

Offline Unikum

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #341 am: 29. Juli 2013, 15:29:56 »
Ein Rechtsanwalt ist ein Anwalt der Rechte. Er sorgt also dafür das sein Mandant sein Recht bekommt....was das im einzelnen auch immer bedeuten mag.

Er ist aber auf keinen Fall ein Anwalt des Mandanten, denn dann hiesse es ja Mandantsanwalt und wäre sicherlich ungefähr auf der gesellschaftlichen Ebene eines schwulen Zuhälters anzusiedeln.

in diesem Sinne: sollte ein Mandant Lebenslänglich bekommen und das "zu recht"....da hat dann der Anwalt einwandfrei gearbeitet.
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Conte Palmieri

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #342 am: 29. Juli 2013, 15:36:00 »
Er ist aber auf keinen Fall ein Anwalt des Mandanten, denn dann hiesse es ja Mandantsanwalt und wäre sicherlich ungefähr auf der gesellschaftlichen Ebene eines schwulen Zuhälters anzusiedeln.
Hä?

Offline Iphigenie

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #343 am: 29. Juli 2013, 15:40:20 »
... dass ein solcher Anwalt die Gegenseite eher gegen mich einnehmen könnte

....aber die Gegenseite wäre doch ohnhin gegen dich, denn deshalb heisst sie ja "Gegen"seite (....oder hab ich da gerade einen Knick in der Optik? ???)

Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #344 am: 29. Juli 2013, 15:47:55 »
soll der Rechtsstaat der Ökonomie geopfert werden?

Genau da fängt es an, spannend zu werden.

Wenn ich in dem Blogeintrag lese, daß die Kollegin von Kollegen (!) deswegen angefeindet wird, daß sie die Zschäpe vertritt, dann haben genau diese "Kollegen" das System "Rechtsstaat" nicht verstanden und sollten sich auf Grundbuchrecht oder Rechtsprobleme von Kleintierzuchtvereinen beschränken.

Es steht jedem Anwalt frei, ein nicht lukratives Mandat abzulehnen. Bereits da fängt der Vorrang der Ökonomie an.

Wenn ein Mandat / Mandant aber offen "geschäftsschädigend" ist, dann muß ich mich fragen, wie dringend ich Geld brauche, oder ob ich diese Baggage, die sich über ein bestimmtes Mandat mokiert, nicht sowieso einfach rausschmeiße.

Vor ungefähr 30 Jahren gab es mal ein großes Bohai, ob man Vergewaltiger verteidigen darf. Eine renommierte linke Anwaltskanzlei wurde von einer Horde Feministinnen überfallen und die Kollegen gefesselt und ihnen Schilder umgehängt mit Sprüchen wie "Ich lasse mich mit Juden ein" "Ich verteidige Vergewaltiger". Man stelle sich vor, es hätte damals schon Internet gegeben und zigtausende male wären diese persönlichkeitsrechtsverletzenden Fotos bei Fratzenbuch etc. abgerufen worden.

Die Idee, daß es bei einem Vergewaltigungsvorwurf in erster Linie auch um die *Tatfrage* geht, sollte doch gerade hier bei der Thematik Falschbeschuldigung unmittelbar jedem kommen.

Ist es denn nicht zumindest theoretisch möglich, daß die Zschäpe unschuldigt ist? Muß die Unschuldvermutung nicht notfalls auch gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen gegen die eigene Kundschaft verteidigt werden?

Zitat
Jetzt habe ich den Yossie übrigens gleich beim Wickel  ;).

Weshalb?