soll der Rechtsstaat der Ökonomie geopfert werden?
Genau da fängt es an, spannend zu werden.
Wenn ich in dem Blogeintrag lese, daß die Kollegin von Kollegen (!) deswegen angefeindet wird, daß sie die Zschäpe vertritt, dann haben genau diese "Kollegen" das System "Rechtsstaat" nicht verstanden und sollten sich auf Grundbuchrecht oder Rechtsprobleme von Kleintierzuchtvereinen beschränken.
Es steht jedem Anwalt frei, ein nicht lukratives Mandat abzulehnen. Bereits da fängt der Vorrang der Ökonomie an.
Wenn ein Mandat / Mandant aber offen "geschäftsschädigend" ist, dann muß ich mich fragen, wie dringend ich Geld brauche, oder ob ich diese Baggage, die sich über ein bestimmtes Mandat mokiert, nicht sowieso einfach rausschmeiße.
Vor ungefähr 30 Jahren gab es mal ein großes Bohai, ob man Vergewaltiger verteidigen darf. Eine renommierte linke Anwaltskanzlei wurde von einer Horde Feministinnen überfallen und die Kollegen gefesselt und ihnen Schilder umgehängt mit Sprüchen wie
"Ich lasse mich mit Juden ein" "Ich verteidige Vergewaltiger". Man stelle sich vor, es hätte damals schon Internet gegeben und zigtausende male wären diese persönlichkeitsrechtsverletzenden Fotos bei Fratzenbuch etc. abgerufen worden.
Die Idee, daß es bei einem Vergewaltigungsvorwurf in erster Linie auch um die *Tatfrage* geht, sollte doch gerade hier bei der Thematik Falschbeschuldigung unmittelbar jedem kommen.
Ist es denn nicht zumindest theoretisch möglich, daß die Zschäpe unschuldigt ist? Muß die Unschuldvermutung nicht notfalls auch gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen gegen die eigene Kundschaft verteidigt werden?
Jetzt habe ich den Yossie übrigens gleich beim Wickel .
Weshalb?