Ich habe gestern zum ersten mal still applaudiert, als das Jugendamt durch Beschluß des Familiengerichts einer Mutter drei Kinder wegnehmen ließ.
Folgendes Szenario: Mutter sowie deren Eltern und Schwester alter Hartz-IV-Adel, wohnhaft in inem sozialen Brennpunkt. Drei Kinder von drei verschiedenen Vätern, mit dem Vater des jünsten Kindes (schmächtiger Spacken, tätowiert wie eine Litfaßsäule) lebt sie zusammen. Seit zweieinhalb Jahren intensive Betreuung durch die Jugendhilfe, ohn daß sich irgendwas verbessert hätte. Die älteste Tochter - 13, das Kind meines Mandanten - hat praktisch die Mutterrolle für die zwei kleinen Geschwister üernommen und ist damit logischerweise völlig überfordert.
Gestern also mündliche Verhandlung auf das Rechtsmittel er Mutter hin, zusammen mit Schaulaufen der versammelten Kindsväter.
Ich hab selten jemanden erlebt, der so viel Scheiße geredet hat, bar jeder Selbstreflexion war und so dreist Märchen erzählt hat wie diese Kindsmutter. Natürlich war alle Welt Schuld, nur sie nicht. Am bösesten war die Birke im Hof des Kindergartens, wegen der die jüngste nicht in den Kindergarten gehen könne (angebliche Pollenallergie, von der alle Beteiligten in der Verhandlung zum ersten mal hörten).
Unterm Strich war das das Beste, was meinem Mandanten passieren konnte, weil die Kindsmutter seit Jahren den Umgang mit seiner Tochter sabotierte und er jetzt endlich durch Vermittlung des Jugendamtes einen regelmäßigen Umgang mit seiner Tochter aufbauen kann, ohne daß diese Irre ständig dazwischenfunkt.