da gibt es meiner Meinung nach wichtigere Probleme
Vermutlich schon. Andererseits: Sprache / Begriffe und Denken sind ja innigst verbandelt. In so fern ist eine gewisse Sensibilität für Sprachgebräuche und ihre (heimlichen) Wirkungen auf das Denken nicht komplett von der Hand zu weisen. Was nicht bedeutet, dass man dieses nicht auch bis zur Lächerlichkeit übertreiben kann.
gleiche Bezahlung zum Beispiel
Hier wiederum würde mich ja mal ein Beispiel für "ungleiche Bezahlung" interessieren. Ich stelle die Frage regelmäßig - und bislang hat mir niemand auch nur ein Beispiel nennen können. Irgendwie haben alle die ominösen 23% im Kopf, die Frauen angeblich weniger verdienen bei gleicher Tätigkeit. Nur kann niemand einen einzigen Einzelfall aus Deutschland nennen, wo das so ist. Sehr merkwürdig.
und angemessene Strafen für Verbrechen gegen Frauen.
Angemessene Strafen für Verbrechen kann man fordern. Was immer das heißen mag. Im Konkreten wäre das noch zu begründen, was genau man für welche Strafen für angemessen hält. Der Gesetzgeber hat ja hier einen Willen formuliert und im StGB festgelegt. Wenn man da etwas als unangemessen empfindet, wäre dies durch den Gesetzgeber, also politisch, zu ändern.
Aber wieso hier der Bezug "gegen Frauen"? Ich finde, das Strafmaß für Verbrechen sollte geschlechtsunspezifisch sein. Und zwar sowohl Opfer- wie Täterseitig. Warum sollte z.B. ein und derselbe Betrug gegen eine Frau anders bestraft werden, als ein Betrug gegen einen Mann? Erschließt sich mir nicht. Finde ich ähnlich befremdlich wie die Forderung: "Keine Gewalt gegen Frauen!" Wo man sich immer fragt: "Aha, gegen Männer ist Gewalt also ok?"