wie auch immer.
Meiner einer gönnte sich auch das Rachespektakel. Christoph Waltz als mehr oder weniger schrulliger Deutscher, der gern Verbrecher umlegt, Jamie Foxx als mehr als gelehriger Schüler (der teilweise cooler als Shaft rüberkommt), Leonardo als Böser und Samuel. L. Jackson als innerlich weißer Schwarzer. Gerade letzterer ist ein genialer Schachzug von Tarrantino, der nicht nur das Unmenschliche der Sklaverei anprangert, sondern auch die unterschiedlichen Formen der Anpassung darstellt. Dadurch und durch andere Charaktäre schafft er es, die Sklaverei nicht als schwarz weiß, sondern in ihren Grautönen darzustellen.
Eine geniale Szene ist, als Django, der befreite Sklave, in die Rolle eines schwarzen Sklavenhändlers schlüpft und die Sklaven arroganter behandelt, als es ein Weißer tun würde. O-Ton:" Nigger, du scheinst mich zu hassen. Und wenn du mich noch mal so anschaust, geb ich dir einen Grund, mich wirklich zu hassen."
Die Kampfszenen sind Original Steven Spielbergs "Der Soldat James Ryan", so mit Kugeleinschlägen und Blut auf den Wänden und auch sonst spart Quentin nicht mit Leichen.
Was den Film allerdings von Quentins sonstigen Rachefantasien unterscheidet, ist, dass der Held seine Geliebte nicht betrauert, sondern rettet. Das nimmt dem ganzen ein bisseken die "Django" Dramaturgie. Eigentlich leidet mann doch erst dann mit, wenn die Geliebte (oder Kind, oder sonst wie) unwiederbringlich dahin ist und der mann (oder die frau) nix mehr zu verlieren hat, also der byronsche Held. Django eben.
Hier bricht Quentin mit seinem bisherigen Oevre. Vllt. wird er weich und sein selbst inszenierter Untergang durch explodierendes Dynamit ist schon ein Zeichen der Götterdämmerung. Schaun mer mal...