Die einen gehen arbeiten, andere nicht, aber wenn man sich das tatsächlich aussuchen kann, was ja eigentlich nicht sein soll, dann ist ALG2 quasi ein Grundeinkommen.
Mich wundert nur was an der Argumentation der BGE-Befürworter. Die sagen immer, daß die Leute trotzdem arbeiten gehen würden. Es muß nur der Zwang weg sein und sie würden dann eben Tätigkeiten machen, die ihnen Spaß machen und sie ausfüllen. Mal abgesehen davon, daß man so eine Tätigkeit gar nicht so leicht findet, frage ich mich, ob jemand, der für 150 € mehr nicht arbeiten geht, dann gehen würden, wenn er ein BGE kriegt, auf das sein Einkommen angerechnet wird. Wobei es da wieder unterschiedliche Modelle gibt: mit Anrechnung, ohne Anrechnung usw.
Im Fall mit Anrechnung ist der Anreiz, dann doch noch arbeiten zu gehen, sehr gering. Dann muß man schon gut verdienen oder wirklich viel Spaß an seiner Arbeit haben. Ohne Anrechnung würde das heißen, daß jeder das Geld zusätzlich kriegt. Das wäre eine riesige Summe, die an anderer Stelle reingeholt werden muß, also über Steuern und dann würde man das doch wieder letztlich selber bezahlen.
Die Modelle können sehr unterschiedlich sein:
Grundeinkommen in der Schweiz und Finnland: Gleiches Geld für alleMal sehen, ob die Schweiz und Finnland das machen.
Mein Verdacht ist immer, daß mit dem BGE einfach das Leben ohne geregelte Tätigkeit angenehmer gemacht werden soll. Vielleicht liegt das auch daran, daß in die einschlägigen Talk-Shows zum Thema irgendwelche Überlebenskünstler eingeladen werden.