Und sich das rausgepickt, was sie gerne hören wollte...
Mein Erfahrung ist, daß Frauen bei solchen Problemschilderungen gerne den (wichtigeren) Eigenanteil weglassen, um sich aus den Reaktionen ("Ach die arme Frau, ach dieser miese Kerl") eine Art Absolution abzuholen für die eigene Schweinerei. Damit und mit Insiderwissen über die Gegenseite ("ich verstehe 'euch Männer' nicht") hofft sie auf geeignete Munition, um ihren
Gegner Partner beim abzusehenden (/angestrebten) Konfliktfall effektiv auszubremsen.
Normalerweise warte ich daher mit Kommentaren. Selbst meine beste Freundin, mit der ich über die Jahrzehnte vielfältigen Austausch auch über persönlichste Sachverhalte hatte, versucht es grundsätzlich mit der Verscheißermethode. Weshalb ich ebenso grundsätzlich als erstes nachfrage "...und was hast du mir dabei verschwiegen?". Und
jedesmal kommt dann ein verschämtes "Mist, du kennst mich einfach zu gut".
Hier bei kiko hatte ich angesichts der Beitragslänge und Ausführlichkeit angenommen, daß es tatsächlich pressiert und alles aufs Tapet gekommen ist. Aber inzwischen schätze ich, ist genau das "Schnüffeln" der heruntergespielte Knackpunkt. Das erklärt mir dann auch ihre seltsame Empörung darüber, daß wir stärker darauf als auf den vermuteten Seitensprung fokussieren. Der Versuch eines Ablenkungsmanövers, um ihre Strategie nicht infrage stellen zu lassen.
Wenn ich mal die ganze Folklore drumherum weglasse, steht da: "Ich habe ein schlechtes Selbstwertgefühl. Mit solcher Wahrnehmung (v)erkläre ich mir die Welt und halte mich für unfähig, Erfolge mit meinen eigenen Möglichkeiten zu erzielen. So befürchte ich, daß ich meinem Freund in Wahrheit nicht genug bedeute und er mich verlassen wird, sobald ich ihn von der Leine lasse. Welche Fluchtmöglichkeiten habe ich übersehen?
Unsere Kommentare: Kann sein, daß es so ist, wie du beschreibst, aber wo sind die Fakten? Und einiges an deiner Argumentation verstehen wir noch nicht, erklär mal.
Ihr Resumée: Moment mal, meine Person tut hier nichts zur Sache (sic!). Aber danke, ich sehe nun nicht mehr nur die Bringschuld bei ihm, sondern er ist es auch ganz alleine schuld, falls die Beziehung nicht wird, was ich mir davon erhoffe.