Servus, hatte gestern wenig Zeit...
Ja also Fernstudium wäre schon ne tolle Sache. wie gesagt, die nächsten Firmen, wo es sich lohnen würde zu studieren sind dann ein Stück weit weg. Wäre täglich min. 3 Stunden Autofahrt hin und zurück zusammen.
Man sehen, habe gestern noch einen Tipp bekommen. ca. eine dreiviertel Stunde von mir ist eine Stelle mit internationalen Reisebereitschaft ausgeschrieben.
Zur Not lasse ich es im Vorstellungsgespräch darauf ankommen und frage dort genau nach, falls ich eingeladen werde :-) Habe ja nichts zu verlieren...
2. Kind ist tatsächlich irgendwann geplant, aber noch nicht jetzt. Jahrelang haben wir bestens aufgepasst, bin guter Dinge ;-) 100% ist trotzdem nichts sicher...
Geplant ist es dann halt so, dass meine Frau fürs Kind wieder 2 Jahre daheim bleib und dann halbtags arbeiten geht. Haben mit unserem kleinen noch ein Jahr vor uns. Momentan geht viel Gespartes drauf.
Zu den Handwerksbetrieben. Bei uns gibts natürlich viele offene Stellen. Nur leider nagen die Betriebe an jedem Halm.
Nur als Beispiel: 1999 habe ich eine Lehre als Fernsehtechniker begonnen und diese dann 2003 mit Abschluss gemeistert. Bis 2012 war ich bei der Firma.
Täglich von 8 Uhr bis 19-20 Uhr gearbeitet. Überstunden wurden weder angerechnet noch erfasst. Einziger Bonus war Trinkgeld. Ich war mehr oder weniger dort der Springer in der Firma, da ich mich überall ausgekannt habe. Montage, Aussendienst (Neuwaren, hauptsächlich Spezialaufträge bin "sauberen Montagen und Ausbauten". Dann hauptsächlich Radios und ältere mechanischen Audio-Geräte repariert. Z.B. Plattenspieler, die kann man wirklich noch reparieren. PC-Reparaturen und Heimvernetzung. Alles möglich also gemacht. Am Ende des Monats wurden trotzdem 1100€ netto überwiesen. Bei alles anderen Firmen in dem Bereich verdient man überall genau viel bei uns.
Dann hat es mir irgendwo 2012 gereicht und habe mich als Schaltschrankbauer bei der jetzigen Firma beworben. Nichts davon gelernt, aber der Probetag hat sehr guten Eindruck hinterlassen. Irgendwann im selben Jahr kam der Chef auf mich zu und fragte, ob ich bereit wäre, in Zukunft die Anlagen zu programmieren. Keine Ahnung davon gehabt, aber ich habe es gewagt. Schulungen besucht und mir dann das Wissen angeeignet.
Bin mein eigener Herr, leider ohne Vertretung. Arbeit bleibt liegen und ich muss bei Ausfall viel nachholen. Monatlich sind es im Schnitt 30 Überstunden.
Die werden erfasst. Ausbezahlt mit Abzüge oder abfeiern. Auszahlen ist wegen den Abgaben echt schlecht. Abfeiern? Wann? Habe noch 53 Urlaubstage der letzten Jahre.
Und trotzdem kriege ich nicht über 2k€ monatlich überwiesen.
Es nervt irgendwann tierisch. So irgendwie habe ich gar keine Lust mehr auf die Firma und überhaupt auf den Beruf. Bereitschaft, da die Anlagen laufen müssen und wichtig sind, rufen die Kunden ausserhalb der Geschäftszeiten an.
Deshalb hätte ich immer mehr Lust auf einen richtigen handwerklichen Beruf, denn Bastler und Schrauber war ich schon immer. Nur leider nichts davon beruflich gelernt...
Ja und wie es so ist, fett wird man trotz Jobangebot bei uns wirklich nicht. Handwerker sind bei uns so schlecht angesehen wie Arbeitslose. "was du hast nicht studiert? - hey ich glaube der ist nicht so schlau..." leider ist es bei uns wirklich so.
Wenn ich meinen Wagen in die Werkstatt bringe, mault der Chef dort immer rum, dass seine Leute alles Pfeifen sind, was auch leider stimmt. Gute Leute bekommt er nicht, denn die gehen lieber studieren. Studierte nimmt er nicht mehr, weil die handwerklich ungeschickt sind.
Das hörst du bei uns in der Ecke überall.
Hänge also beruflich auch in der Luft... Das Traurige daran ist, dass ich bzw. wir keinen Luxus wollen. Wir wollen einfach nur leben. Luxus mag natürlich jeder für sich selbst interpretieren wie er will. Für mich fängt Luxus da an, wo die Dinge wirklich unnütz sind, nur um andere zu beeindrucken.