Was du über Amazon sagst, trifft’s. Diese Schieflage zwischen Aufwand und Verdienst… man spürt sie überall. Autoren schuften monatelang, Amazon zieht die Marge im Schlaf. Und am Ende verkauft man das eigene Buch wie ein Pfund Butter – gleiche Plattform, gleiche Algorithmen.
Das ist sehr oft ein deutsches Problem, vor allem in der Musik. Sende einem Produzenten ein paar Beats oder ein ganzes Lied, und er macht einen Hit daraus und kennt Dich nicht mehr. Die Amis haben aus dem Internet eine Melodie für einen Film benutzt, der Komponist machte das nur aus Hobby und wollte da nix für haben, aber die haben sich da nicht drauf eingelassen und ihm die übliche Summe von 80.000 gezahlt.
In Deutschland schreibt man Drehbücher für einen Hungerlohn (wenn man keine Beziehungen in die Top-Etagen hat) und wird von Till S. & Co trotzdem noch über den Tisch gezogen, während die Millionen einsacken.
Und ja, natürlich zockt auch Amerika ab, denn Apple und Google sind ja amerikanisch. Was meinst Du, was Apple an Musikern und Programmierern verdient. Der iA Writer kostet für Windows 30 und für Mac 50 Dollar. Wie kommt das bloß?!
Deine Idee mit Greta und dem fairen MP3-Shop hat mich kurz laut lachen lassen – aber im Kern steckt da was Wahres drin.
Schau Dir Wikipedia an, was das für ein gigantisches Projekt ist, und alle arbeiten für Umme. Was meinst Du, was man da starten ḱönnte, würde man pro Buch, App, MP3 nur einen Dollar verdienen, der an die Verwaltung und Kosten für Server etc geht.
Wie machst du’s eigentlich, wenn du so viele Notizen hast? Sortierst du irgendwann digital alles in Themen, oder bleibt das eher ein organischer Haufen, aus dem du dich beim Schreiben bedienst?
Mal so, mal so, völlig gemischt. Ich schreib ja ALLES auf. Ich lese ein Buch, mache mir dabei Notizen, höre mit dem Lesen auf, arbeite die Notizen im Internet ab, suche halt die Stichworte, schmeiße den Zettel weg, oder tippe es fest in Obsidian ein.
Mir fällt etwas zum Buch ein, ich schreibe es auf, und werfe den Zettel auf einen der Haufen. Irgendwann arbeite ich den Haufen ab, schaue, was sich erledigt hat, dann geht der Zettel in den Müll, oder er wird in Obsidian oder im Manuskript eingearbeitet. Wenn man JETZT glaubt, man hat DIE Idee, kann das in zwei Sochen schon ganz anders aussehen, und es zeigen sich Logikfehler oder man findet die Idee halt doch nicht mehr so gut.
Dann habe ich auch eine kleine Tafel aus Styropor auf meinem Schreibtisch stehen, da sind die wichtigen Notizen angepinnt, die ich auf keinen Fall vergessen sollte.
Und ich habe noch kleine PostIts, mit Notizen, die keine Stunde überleben, oder nur eine Nacht. Wenn ich zB keinen Bock mehr auf die Serie habe, ins Bettt will und mir notiere, dass ich Big Bang Theory bis zur 33. Minute geschaut habe.