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Plaudereien => Wer bin ich? => Thema gestartet von: Martinat am 24. November 2020, 10:50:56

Titel: Narzissmus
Beitrag von: Martinat am 24. November 2020, 10:50:56
Hallo ihr. Ich breche jetzt einfach das Eis.
Ich bin stark narzisstisch, das bedeutet, dass ich einen selbstverliebten drang habe und dass ich sehr egoistisch bin.
Ich komme immer wieder zurück auf meine Kindheit, auf Erfahrungen mit meinen Eltern und was ich damals erlebt habe bzw. Wie minderwertig und wütend ich mich heute fühle.
Mich würde interessieren, ob es hier noch ein paar gibt und wie ihr mit großem Neid, minderwertigkeit und Wut aber auch Eitelkeit, übermächtigkeit und selbstgeilheit im Alltag umgeht? Meine Erfahrung ist, dass ich immer sehr viel Raum für mich selbst brauche aber ich bin auch komplett weg von meinen Gefühlen weil sie oft so stark sind.
Wie macht ihr das so und schafft ihr es vielleicht aus einer paeudoakzeptanz rauszukommen?
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Yossarian am 24. November 2020, 10:52:55
Bist Du dein Problem mal mit professioneller Hilfe angegangen?
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Martinat am 24. November 2020, 11:01:05
Ja, aber es ist nicht einfach weil man das nicht angehen kann... Man will das böse immer unter den Teppich kehren oder wegmachen, dabei ist es ja ein Teil der Persönlichkeit. Mit ist auch klar dass es bei dem Thema auch nie wirklich um selbstlosigkeit geht, deshalb schweigen viele
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Martinat am 24. November 2020, 11:11:53
Muss noch hinzufügen, dass es bei mir eher in richtung verdeckter narzissmus geht. Also es überwiegen die Schwäche nach außen
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: schnorchel am 24. November 2020, 12:00:50
Ja, aber es ist nicht einfach

Therapie ist nie einfach. Üblicherweise beginnt sie dann zu greifen, wenn es es unangenehm wird und man deshalb aufhören will.

Falls du aber den Eindruck gewinnst, daß dein Therapeut oder deine Therapie nicht fruchten, dann schau dich nach anderem um. Falls du allerdings Langeweile verspürst, würde ich dranbleiben, denn Langeweile ist mitunter ein Zeichen unterdrückter Angst. Dies, weil die Wahrnehmung des beunruhigenden Angstgefühls unterdrückt wird und so auch die Wahrnehmung der anderen, schwächeren Gefühle. Das Resultat ist vermeintliche Reizleere.

Parallel könntest du dich auch mal dort gezielt einlesen (https://www.psychotherapiepraxis.at/pt-forum/search.php?keywords=narzissmus&sf=titleonly&sr=topics) und mit Leidensgenossen austauschen.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: grashopper am 24. November 2020, 12:16:39
Das erlebte Böse aus der Kindheit ist meist nicht das eigentlich Böse. Wobei keiner hier weiß, was Dir da Böses geschehen ist.

Wenn ich zurückdenke, hattte ich eine sehr strenge Kindheit.
Aber das hat sich später nicht zum Narzissmus ergeben. Meine Mutter hat sich sogar mal vor Jahren bei uns Kindern entschuldigt. Einfach so in einem Gespräch über frühere Zeiten, ohne Anlass oder aufgrund Forderungen unsererseits.
Wir waren und sind nie selbstverliebt gewesen, eher das Gegenteil.

Wenn Du selbstverliebt bist, wieso zeigst Du dann Schwäche nach außen? Passt irgendwie nicht zusammen.

Es klingt eher danach, dass Du unbedingt bekommen willst, was Du möchtest. Und Angst davor hast, es nicht zu bekommen.





Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Yossarian am 24. November 2020, 12:19:06
Es klingt eher danach, dass Du unbedingt bekommen willst, was Du möchtest. Und Angst davor hast, es nicht zu bekommen.

Genau das macht einen Narzissten aus.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Martinat am 24. November 2020, 12:33:09
@yossarian OK. Ja die meisten Menschen gehen glaube ich in Therapie weil sie etwas bereden möchten... Ich glaube dass der Widerstand einfach die eigene Persönlichkeit zeigt. Es macht mich einfach wahnsinnig mich wieder zum Therapeuten zu setzen weil mir das gelaber schon so auf die Nerven geht. Der Zwang zur Therapie wäre nur über Betäubung durch Medikamente möglich... Aber danke für dein Kommentar!
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Yossarian am 24. November 2020, 12:39:20
Es macht mich einfach wahnsinnig mich wieder zum Therapeuten zu setzen weil mir das gelaber schon so auf die Nerven geht.

Hast Du es mal mit einer Verhaltenstherapie versucht?

Zitat
Der Zwang zur Therapie

Niemand zwingt Dich zu irgendwas. Es ist dein Leidendruck, nicht meiner. Wenn Du gerne ein Kotzbrocken bleiben möchtest, mußt du Dich dann nur auf viel Ablehnung durch Deine Umwelt und Einsamkeit einstellen.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Martinat am 24. November 2020, 14:22:45
Ja klar ist man dann ein kotzbrocken.. Erst wenn man dazu steht kann es heilen. Die Fragen ist einfach, wie geht man im Alltag damit um, wie geht es euch in Beziehungen damit. Wie steht ihr selbst zu eurem narzissmus.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: DieFrau am 24. November 2020, 15:35:20
Wie steht ihr selbst zu eurem narzissmus.


Aha....wie kommst du drauf, dass wir Narzissten sind?
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: grashopper am 24. November 2020, 17:22:09
Die Frage ist doch, wieso DU, Martinat, trotz böser Kindheit so selbstverliebt bist.
Welchen Grund siehst Du dazu?

Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Yossarian am 24. November 2020, 20:36:14
Aha....wie kommst du drauf, dass wir Narzissen sind?

Ich bin keine Narzisse. Ich bin eine Tulpe.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: DieFrau am 24. November 2020, 21:03:06
Ich bin keine Narzisse. Ich bin eine Tulpe.

 ;D ;D ;D
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: nigel48 am 25. November 2020, 03:53:27
der selbstwert braucht eine gesundeportion narzismus, sonst verhungert er.
n. an sich ist also nicht das problem.
beschäftige dein denken mit
demut
dankbarkeit
respekt
akzeptanz
füttere die vier, dann gibts demnächst gleichgewicht.

zähl mal ´ìch, mir,...etc`in deinem ersten post...
benutz den kopf zu m sprechen. statt: was kann ich tun..- was möchtest du.
harte arbeit, aber wenn du willst, kannst du deine haltung ändern.
bewußtes sprechen verändert das bewußte denken und dann auch das handeln.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Yossarian am 25. November 2020, 08:58:42
Wie steht ihr selbst zu eurem narzissmus.

Also meiner ist vor langer Zeit Zigaretten holen gegangen und nicht wiedergekommen. Ich würde ihn wahrscheinlich nicht mal wiedererkennen, wenn wir uns auf der Straße begegnen.

Nein, im Ernst: Wie Nigel zutreffend schreibt, ist jeder irgendwo ein bißchen narzisstisch, aber wahrscheinlich keiner hier in einem Ausmaß, daß er oder sein Umfeld damit ein Problem hätten. Die Dosis macht das Gift, wie immer. Bewußt mit seinem Narzissmus geht man nur dann um, wenn er zum Problem geworden ist. Deshalb wird Dir hier wahrscheinlich keiner diese Frage beantworten können.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Korinthenkackerin am 25. November 2020, 13:54:06
Bewußt mit seinem Narzissmus geht man nur dann um, wenn er zum Problem geworden ist.

Ein Narzisst hat keine Probleme  :evil 8). Er geht davon aus, dass die anderen eins haben, denn er ist ja wunderbar  ;D ;D ;D. Er wundert sich maximal, wenn er bei anderen nicht so toll ankommt, wie er sich präsentiert.
Mein Vater ist ein Narzisst in Reinform - aber es ist ihm natürlich a) nicht bewusst und b) interessiert es ihn wirklich nicht die Bohne  :evil.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Yossarian am 25. November 2020, 14:13:43
Der Threaderöffner ist halt ein reflektierter Narzisst. Es steht nirgendwo, daß man das nicht in den Griff bekommen kann.
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: Yossarian am 25. November 2020, 16:28:49
Gerade zufällig drüber gestolpert:

Warum Frauen Narzissten begehren (https://www.nzz.ch/gesellschaft/modediagnose-narzissmus-passt-immer-wenn-die-liebe-scheitert-ld.1587192).
Titel: Re: Narzissmus
Beitrag von: grashopper am 25. November 2020, 17:30:11
Gerade zufällig drüber gestolpert:

Warum Frauen Narzissten begehren (https://www.nzz.ch/gesellschaft/modediagnose-narzissmus-passt-immer-wenn-die-liebe-scheitert-ld.1587192).

Da ist was Wahres dran, denke ich mal. Selbst erlebt.
Wird aber umgekehrt genauso sein.