Das Männerforum

Plaudereien => Literatur und Musik => Thema gestartet von: morrigan am 11. Januar 2010, 22:50:32

Titel: Exlibris
Beitrag von: morrigan am 11. Januar 2010, 22:50:32
Buchkritiken. Empfehlungen, Verrisse und Nachfragen.
Titel: Re:Exlibris
Beitrag von: marple am 18. Januar 2010, 11:47:36
Nach 30 Jahren hab ich mir gestern Schuld und Sühne wieder vorgekramt. Ich bin erschüttert, wie treffsicher und aktuell ein 150 Jahre alter Roman menschliche Irrungen und Wirrungen darstellen kann.

Wenn ich fertig habe - so heute nacht irgendwann - werde ich sicher ein oder zwei neue Diskussionsthemen errichten können.

Sehr spannend das Ganze. Ich kann nur nicht mehr nachvollziehen, wieso ich mit 15 so unsterblich in Raskolnikow verliebt war.
Titel: Re:Exlibris
Beitrag von: Conte Palmieri am 22. Januar 2010, 09:55:18
Ein einigermaßen neues und daher lieferbares Buch, sodaß ich hier den Vorwurf der der Schleichwerbung an mir abperlen lassen werde:

Gestrandet
von Youssouf Amine Elalamy
aus dem frz. von Barbara Gantner
Verlag Donata Kinzelbach 2008


Die Geschichte von elf Männern und einer Frau, die versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu kommen.
Mit einer poetischen Wucht, die einen glatt umhaut.
Titel: Wladimir Kaminer
Beitrag von: Unikum am 24. Januar 2010, 00:58:23
"Russendisco" und andere.

Hochgejubelter "Zeitgeister" Klappentext: "starke Nerven sollte auf jeden Fall haben, wer Kaminer in der U-Bahn oder im Cafe liest, weil sich die Leute dauernd nach dem hysterischen Gekicher umdrehen werden."

Inhalt: Aneinanderreihung von Plattheiten und Uraltzoten, Vorurteile von Russen über Deutsche und von Deutschen über Russen...

....Erkenntnis: man kann sich in Deutschland verfahren wenn man nach Neustadt will...echte Schenkelklopfer...

alles, nur nicht lachen.

6 Taschenbücher im Paket erjagt, mal sehen wie lange die brennen... >:(
Titel: Re:Exlibris
Beitrag von: marple am 25. Januar 2010, 10:55:50
Zwischen meine "alten Russen" musste ich Samstag ein bisschen Kontrastprogram einschieben - ich begann schon wieder, merkwürdige Sätze zu konstruieren.

Also griff ich mir "Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao" von Junot Diaz.

Inhalt: Ein Reigen von fünf, mehr oder weniger miteinander verbundenen Dominikanern in Amerika und der DR in heutiger und Trujilloscher Diktaturzeit.

mein Urteil: Unbedingt lesenswert. Wenn man sich nach etwa 20 Seiten an die (für einen Roman) ungewöhnlichen Fußnoten gewöhnt hat, und nicht vesucht, JEDES spanische Wort nachzuschlagen, sondern einfach intuitiv zu erfassen, zieht es einen in eine fast Marquezsche Welt. Gewürzt mit der Erklärungsvielfalt einer Comic-SciFi-Computerspiel-Generation.

http://www.perlentaucher.de/buch/31721.html