Plaudereien > Themendiskussionen

Recht auf Feigheit?

(1/4) > >>

maxim:
Ich hab das mal umgezogen und ganz bewußt diesen provokativen Titel gewählt. (d. Admin)


--- Zitat von: Yossarian am 04. März 2022, 09:09:58 ---Von Kriegsopfern erster und zweiter Klasse

--- Ende Zitat ---
Es ist eine naheliegende Frage: Warum ziehen ukrainische Männer gegen eine überlegen ausgerüstete Armee in die Schlacht, während aus dem arabisch-afghanischen Raum vorwiegend junge Männer kommen, die sich auch dem Widerstand gegen ihre Regime (Assad, Taliban) hätten anschließen können. Leiden ukrainische Männer an toxischer Männlichkeit ?

Yossarian:
Es ist meiner Meinung nach zu einem hohen Grad eine Motivationsfrage, nämlich, ob man sich mit einem Land oder besser Staat, in dem man lebt, identifiziert.

Wer nicht der Auffassung ist, daß es sich lohnt, etwas zu verteidigen, der kümmert sich nicht darum und haut ab, wenn es brenzlig wird.

Somalia, Afghanistan etc. kann man nicht als intakte Staatsgebilde in unserm Sinn verstehen. Da ist die Identifikation nicht mit dem Staat, der eher sogar noch als Feind betrachtet wird, nicht gegeben. Man identifiziert sich dort über Familie, Clan, Stamm etc.

Ganz abgesehen davon ist es sicher weniger lustig, als Kriegsgefangener in die Hände der Taliban und Konsorten zu fallen, denn als Ukrainischer Soldat in die Hände der russischen Armee.

maxim:

--- Zitat von: Yossarian am 04. März 2022, 11:00:38 ---Es ist meiner Meinung nach zu einem hohen Grad eine Motivationsfrage, nämlich, ob man sich mit einem Land oder besser Staat, in dem man lebt, identifiziert.

--- Ende Zitat ---
Die Motivationsfrage ist ganz richtig. Es geht hierbei aber um die Identifikation mit dem Land oder seiner Heimat nicht mit dem Staat.   


--- Zitat ---Wer nicht der Auffassung ist, daß es sich lohnt, etwas zu verteidigen, der kümmert sich nicht darum und haut ab, wenn es brenzlig wird.

--- Ende Zitat ---
In Afghanistan hätte es genug Gründe gegeben, gegen die Taliban zu kämpfen. Wer diese nicht erkennen kann, der braucht auch nicht nach D zu kommen.


--- Zitat ---Somalia, Afghanistan etc. kann man nicht als intakte Staatsgebilde in unserm Sinn verstehen. Da ist die Identifikation nicht mit dem Staat, der eher sogar noch als Feind betrachtet wird, nicht gegeben. Man identifiziert sich dort über Familie, Clan, Stamm etc.

--- Ende Zitat ---
Die Identifikation mit seinem Stamm sollte auch schon reichen, um zu kämpfen.


--- Zitat ---Ganz abgesehen davon ist es sicher weniger lustig, als Kriegsgefangener in die Hände der Taliban und Konsorten zu fallen, denn als Ukrainischer Soldat in die Hände der russischen Armee.

--- Ende Zitat ---
Ich glaube nicht, dass das ein Argument für den bewaffneten Widerstand ist. 

Yossarian:
So. Es geht wohl (auch) in die Richtung, ob man Wehrfähige im weitesten Sinne als Flüchtlinge anerkennen soll, oder ob man sie zum Kämpfen wieder nach Hause schicken soll.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß viele (nicht alle!) Flüchtlinge aus Kriegsgebieten allein reisende junge Männer sind, die ihre Familien daheim im Krisengebiet gelassen haben. Und dann haben wir zumindest in unseren Medien das Phänomen, daß (angeblich) viele Ukrainer ihre Familien ins Ausland schicken und daheim bleiben, um gegen Russland zu kämpfen. Genauso wird aber auch berichtet, daß die ukrainischen Behörden Männer an den Bahnhöfen von ihren Familien trennen und ihnen die Ausreise verbieten, weil sie kämpfen sollen.

Im weiteren Bekanntenkreis meiner Gnädigsten befindet sich eine ukrainische Familie, die seit Jahren in Deutschland lebt. Die sind jetzt Richtung Ukraine gefahren, wo die Ehefrau an der Grenze Familienmitglieder aufnimmt und nach Deutschland bringt, der Ehemann hingegen sich ganz bewußt dafür entschieden hat, in der Ukraine zu bleiben und zu kämpfen.

Was ist jetzt richtig?

nigel48:
- afghanen und somalis leben im sand auf dem wegen dürre so gut wie nix wächst, mit 4 ziegen biste ein reicher mann, läden sehen aus wie unsere garagenflohmärkte, nur mit weniger angebot. usw
- wer sich von dort auf den weg macht, begibt sich in ein echtes abenteuer, hat eine riesige strecke vor sich. gesunde junge kerle, die sich um nix anderes kümmern müssen als sich selbst sind klar im vorteil gegenüber einer frau mit 3 kleinen kindern und oma im schlepptau.
- ledige junge männer können hier angekommen prinzipiel jede arbeit annehmen, parsam und eng wohnen und noch geld in die heimat schicken ( so man sie läßt). sie sind die brückenköpfe für den rest der familie.

das hat mit vaterland und heimat und feigheit vor dem feind nix zu tun. in der situation die optimale lösung.

ukrainer erkennt man erst, wenn sie anfangen zu reden. in filmen sieht man keinen unterschied hier. ikea in der wohnung, golf auf der strasse... - eigentlich können sie in ihrauto steigen und 500+ km geradeausfahren bis polen, ungarn etc.
https://ogy.de/fqx8

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln