Autor Thema: Erfahrungen mit Buchveröffentlichungen – Verlag oder Selfpublishing?  (Gelesen 201 mal)

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Offline PacPac

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Ich befinde mich derzeit im Schreibprozess meines ersten Manuskripts und beschäftige mich zunehmend mit der Frage, wie der nächste Schritt – die Veröffentlichung – aussehen könnte. Deshalb würde mich sehr interessieren:
Hat jemand von euch bereits ein Buch veröffentlicht und wäre bereit, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern?
Mich interessieren besonders folgende Punkte:
Habt ihr euch für einen Verlag entschieden oder für Selfpublishing – und warum?
Welche Erfahrungen habt ihr im Hinblick auf Lektorat, Covergestaltung, Marketing etc. gemacht?
Gab es Dinge, die euch überrascht haben – positiv wie negativ?
Was würdet ihr heute vielleicht anders machen?
Ich würde mich sehr freuen, von euren Erfahrungen zu lesen – sei es als Autor eines Romans, Sachbuchs oder auch aus anderen Genres.
Vielen Dank im Voraus.

Offline lookcool

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Meine Schwester hat sich vor ein paar Jahren genau dieselbe Frage gestellt – Verlag oder Selfpublishing. Sie hat sich damals fürs Selfpublishing entschieden, und ich war hautnah dabei, wie viel Herzblut, aber auch Nerven das kostet. Was ich aus ihrer Erfahrung sagen kann: Du hast die volle Kontrolle – aber eben auch die volle Verantwortung. Sie hat ewig an Titel und Klappentext gefeilt, weil plötzlich klar wurde: Das entscheidet mit über Sichtbarkeit und Käufe.

Das Lektorat hat sie outgesourct – teuer, aber notwendig. Sie meinte rückblickend: „Ohne Lektorin wär’s einfach nur ein netter Text geblieben.“ Was sie unterschätzt hat, war das Marketing. Buch ist fertig, hochgeladen – und dann? Stille. Ohne eigene Reichweite oder zumindest Plan B (Newsletter, Ads, Lesungen?) passiert da wenig.

Was ich spannend finde: Sie überlegt jetzt beim zweiten Buch, doch mal einen Verlag anzuschreiben – einfach um zu sehen, wie es sich anfühlt, wenn man nicht für alles allein verantwortlich ist.

Wie weit bist du denn im Schreibprozess? Und weißt du schon, ob du mit dem Buch eher was Persönliches rausgeben willst – oder ob du z. B. eine bestimmte Zielgruppe im Kopf hast?

Offline PacPac

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Ich schreibe schon länger ein paar Geschichten. Eigentlich ist das nur zur Entspannung, zum Ausgleich, eine Ablenkung. Ich würde es halt mal spannend finden, den nächsten Schritt zu gehen. Denke da kann man auch viel lernen.
Ich habe auch immer viel Sport gemacht und war oft laufen. Irgendwann will man da mal an einem Marathon teilnehmen - jetzt habe ich davon auch schon 5 hinter mir. So ähnlich ist es beim Schrieben jetzt auch. Einfach mal den nächsten Schritt gehen und schauen was passiert.
Ichs ehe bei allen Varianten Dinge, die mir zusagen. Aber es gibt auch Sachen, da habe ich Bedenken. Selbstverlag klingt super, nur woher soll man wissen, was alles zu erledigen ist? Da braucht es bestimmt etwas Hilfe.
Ich greife das Beispiel mit dem Laufen nochmal auf: Ich habe mir vor dem ersten Marathon eine Laufgruppe gesucht, die einen auf einen Marathon vorbereitet hat (was isst man, wie trainiert man die Wochen davor, wie geht man es an,...) Das hat dann schon sehr geholfen.
Gerade bei den Infos gibts ja zig verschiedene Aussagen im Netz, da weiß man ja gar nicht was richtig und was falsch ist.

Offline lookcool

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Das mit dem Marathonvergleich find ich ehrlich gesagt ziemlich treffend. Irgendwann reicht das Training für sich allein nicht mehr – man will einfach wissen, wie weit man kommt, wenn’s drauf ankommt. Und ja, genauso fühlt sich das mit dem Schreiben an. Man schreibt, weil’s gut tut – aber irgendwann kribbelt’s halt doch in den Fingern, ob man mehr draus machen kann.

Dass du das Thema Verlag vs. Selfpublishing nicht schwarz-weiß siehst, klingt schon mal vernünftig. Beim Selfpublishing denk ich mir auch oft: Klar, Freiheit. Aber gleichzeitig halt auch: völlige Verantwortung. Da wär’s wahrscheinlich echt Gold wert, jemanden zu haben, der wie so eine Laufgruppe funktioniert – der einfach sagt: „Hey, denk dran, jetzt wär ein guter Zeitpunkt fürs Cover, das hier nicht vergessen, das besser so.“ Sonst verläuft man sich leicht.

Ich glaub, du bist da auf einem guten Weg – einfach mal weitergehen, Schritt für Schritt, und schauen, was sich ergibt. Vielleicht findet sich ja auch noch die richtige Gruppe oder Austauschmöglichkeit für diesen nächsten „Schreibmarathon“. Würd mich interessieren, was du dir da konkret wünschen würdest – also eher technisches Wissen oder eher Austausch mit Leuten, die selbst schon durch sind?