Vielleicht ist es falsch, da von einem jungen Menschen zu fordern, irgendetwas straight durdhzuziehen. Aber wie lange ist das zu dulden und wann hört der Spaß auf?
Die Kids heute sind gar nicht mehr scharf drauf, schnellstmöglich zu hause auszuziehen; manche muß man sogar zwangsräumen.
Mein Sohn macht keinerlei Anstalten, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Warum auch, ihm geht´s doch gut daheim.
Ich bin dabei kein Hotel Papa, der junge Herr beteiligt sich an allem, ob das jetzt Einkaufen, Kochen, Wäsche waschen oder sonstwas ist. Okay, finanziell bleibt das Meiste immer noch an mir hängen, der Wochenendeinkauf z.B. Wenn er unter der Woche zuhause ist (er arbeitet nicht jeden Tag in dem Laden bzw. teilweise dann auch Früh-/Spätschicht) und Besorgungen macht, um den Kühlschrank nachzufüllen zahlt er die, also nivelliert sich der Teil mehr oder weniger. Sein Auto geht mich nichts an; hat er vom eigenen Geld gekauft, Sprit, Steuer, Versicherung, Reparaturen etc. löhnt er alles selbst.
Eigentlich isses einerseits eine ganz gemütlicher Männer-WG, aber andereseits hat der junge Herr so auch nicht die rechte Motivation, sich von daheim abzunabeln. Das hat zur Folge, daß ich mich manchmal abnabeln muß. "Gesund" ist das für ihn mit Sicherheit nicht. Ändern würde sich das wahrscheinlich, wenn er endlich mal ne Freundin hätte.
Was und Alten halt ständig im Kopf rumspukt, mir jedenfalls, ist der Umstand, daß es heute nicht mehr so easy ist wie zu unserer Zeit und es nicht so leicht ist, einen Job zu bekommen, gerade für die Jungen. Und gerade deshalb ist es heute wichtig, frühzeitig irgendeine Ausbildung vorweisen zu können. Ich hatte einen Kumpel, der nach dem Abi erst mal drei jahre lang als Schlafwagenschaffner gejobbt hat, bis er ne Idee hatte, was er mit seinem Leben anstellen will; bring das heute mal...
Manchmal mach mich kirre, wie straight die Kinder von Menschen, die ich so kennenlerne durchs Leben gehen. Die sind so alt wie Meiner, studieren Medizin und machen gerade irgendein Gastsemester auf der Tralala-Uni Irgendwoganzwichtigklingend. Und dann komme ich mir ganz klein vor weil ich nichts anderes sagen kann, als daß meiner ein ganz lieber Kerl ist, aber sonst nix vorzuweisen hat, und weil ich es nicht gebracht habe, ihn notfalls mit Gewalt zu irgendwas zu prügeln.
Die "guten Ratschläge" von "guten Freunden" fallen dann auch mitunter recht kraß aus, bis hin zu der dringenden Empfehlung, ihn kurzerhand rauszuschmeißen.
Da sind genug dabei, die selbst keine Kinder haben; das kommt mir dann immer so vor, als wolle der Papst mir den Sex erklären.