Autor Thema: Der postheroische Mann  (Gelesen 2919 mal)

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Offline Yossarian

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Der postheroische Mann
« am: 07. Februar 2016, 15:21:29 »
Ich finde diesen Artikel ganz interessant:

Der postheroische Mann und andere Verlustanzeigen

Besonders, weil ich zu dem Thema vorgestern in der WELT folgendes hohlbirnige Gegeifer gelesen habe:

Der moderne Mann hat in Köln versagt

Köln steht aber auch für die Gefahr, die vom postkonventionellen Mann ausgeht, also von der Abwesenheit von Mut, Heldentum, Verteidigungsbereitschaft, Beschützerinstinkt, Fürsorglichkeit, Stolz, und all diesen Dingen, deren Nichtvorhandensein der Grund dafür ist, daß keinem der Kölner Aggressoren auch nur ein Haar gekrümmt wurde.

Man möchte sagen: Ihr dummen Alice Schwarzers, das sind genau die Eigenschaften, die Ihr den Jungs im Kindergarten und in der Schule seit 30 Jahren mit aller Kraft austreibt. Aber dann schaut man nach und sieht, daß dieser Mumpitz in der WELT von einem Mann geschrieben wurde. Was für ein Arschloch.

Das hier dagegen:

Der moderne Metropolenmann, könnte man schließen, wird auf seinem eigenen Territorium mit einer archaisch anmutenden Männlichkeit konfrontiert, der er nichts entgegenzusetzen hat. Was Wunder, er lebt seit Jahrzehnten in einer gänzlich anderen Welt. Der postheroische Mann kann mit „Ehre“ wenig anfangen, und auf die Idee, Frauen als schutzbedürftig anzusehen, kommt er schon lange nicht mehr. „Sisters are doing it for themselves“. Ja, die Männer in Westeuropa haben sich in den letzten Jahren als überaus lernfähig erwiesen.

Die Jüngeren sind die friedfertige Generation, kennen keinen Krieg und selten Gewalt, haben sich als Einzelkind gegen konkurrierende Geschwister nicht durchsetzen müssen, leben geborgen im Hotel Mama. Eigentlich ist es unfair, sie dafür als Weicheier zu beschimpfen.

Sollen sie nun wieder auf „stark und beschützend“ lernen und sich für die Rolle des benevolent, aber mit harter Hand herrschenden Patriarchaten ertüchtigen, damit kein dahergelaufener Marokkaner ihre Frauen „antanzen“ kann?

Das wird nichts.


Nicht nur wir Frauen, auch der „neue Mann“ und die mitteleuropäische Kleinfamilie sind in einer schwachen Position bei anhaltender massenhafter Zuwanderung in Parallelwelten. Hoffen wir, dass es nicht um Kampf, sondern bloß um eine Konkurrenz von Lebensweisen geht, in der noch nichts entschieden ist.

sind Zitate aus dem anderen Artikel. Und den hat eine Frau geschrieben.

Der "moderne" Mann, ein doppelter Looser, wie mir scheint.
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

Alte Männer sind gefährlich. Sie haben keine Angst vor der Zukunft.

Offline nigel48

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Re: Der postheroische Mann
« Antwort #1 am: 07. Februar 2016, 15:59:46 »
gibt die situation genau so wieder, wie ich sie einschätze... leider.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline nigel48

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Re: Der postheroische Mann
« Antwort #2 am: 07. Februar 2016, 16:06:10 »
bis in die späten 80:
2 jungs hauen sich auf dem schulhof was aufs maul. kurzes gespräch, dann geben sie sich die hand und die sache ist endgültig erledigt.
heut gespräche mit klassenlehrer, schulleiter, -psychologen, elterngespräch und 3 -7 tage schulverweis. zum kotzen.
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Offline grashopper

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Re: Der postheroische Mann
« Antwort #3 am: 07. Februar 2016, 19:47:40 »
Diese in Köln - wohl absichtlich im Rahmen einer organisierten Gruppe - und im großen Umfang verbreitet organisierte Aktion zeigt eben auch ihre weiteren Folgen, die gerne für eigene Medien genutzt und ausgeschlachtet werden. Oder für persönliche Verwendungen wegen eigener Abwesenheiten.....

Medien und auch das Polizeipräsidium  berichteten doch damals, dass auch männliche Helfer/Freunde - nicht nur die Polizei - versuchten, die Betroffenenen aus der Situation zu retten. Kamen aber durch den jeweiligen Pulk nicht durch.


Also vernachlässigt diese Kampagnen! Es geht - wenn - um den Schutz Aller. Niemand ist davor sicher.

Außer, er/sie traut sich nicht mehr auf öffentliche Veranstaltungen...

"draußen nur Kännchen" - Bodo

Offline marple

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Re: Der postheroische Mann
« Antwort #4 am: 07. Februar 2016, 20:36:56 »
Zumal die geschlechtsneutralen Diebstahlanzeigen die angezeigten sexuellen Übergriffe zahlenmäßig noch weit übersteigen. Da waren ja wohl auch zahlreiche Männer unter den Opfern.