Autor Thema: Bewusstsein  (Gelesen 5312 mal)

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Bewusstsein
« am: 10. November 2015, 00:16:04 »
Vielleicht sollte sie sich mal das hier zu Gemüte führen.
« Letzte Änderung: 10. November 2015, 00:30:33 von moody »

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Re: Bewusstsein
« Antwort #1 am: 10. November 2015, 00:17:30 »
"Hirnforscher haben die Botanik für sich entdeckt und dabei revolutionäre Erkenntnisse gewonnen: Zwischen Tier- und Pflanzenwelt sehen sie kaum Unterschiede."

Das läßt mich aber ernsthaft an den Hirnforschern zweifeln. Aber die sind ja Stochern im Nebel und wilde Interpretationen in ihrem Fach gewöhnt.

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #2 am: 10. November 2015, 00:18:36 »
Das ist ja alles ganz interessant.

Aber dieser Artikel ist einerseits ziemlich kurz und oberflächlich.

Und andererseits ist es völlig unklar, wie das Bewusstsein überhaupt zu Stande kommt - also insbesondere auch das Bewusstsein von Menschen. Es kann in allen Einzelheiten naturwissenschaftlich gezeigt werden, neurologisch, chemisch, kybernetisch, wasweißich, warum ein gesunder Mensch den Finger aus einer Kerzenflamme nach einem sehr überschaubaren Zeitabschnitt wieder zurückzieht. Aber warum es eigentlich wehtut, kann uns noch niemand sagen.

Einen Regelkreis, der einen Apparat vor Brandschäden bewahrt, kann man leicht konstruieren. Aber niemand würde so einem Ding ein Bewusstsein attestieren.

Und so lange diese Frage offen ist, sind noch eine ganze Menge anderer Fragen offen.

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #3 am: 10. November 2015, 00:19:30 »
Es tut weh, weil man sich verbrennt und weil das Zentralnervensystem deshalb Alarm schlägt. Und ohne Zentralnervensystem gibt es auch kein Bewußtsein. Die Hardware muß erst mal da sein.

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #4 am: 10. November 2015, 00:20:32 »
So weit, so klar. Aber die ein funktionstüchtige Hardware können wir auch mir Märklin- und Komsoskästen basteln.
Die Vermutung, dass es ohne Zentralnervensystem kein Bewustsein gäbe, halte ich für zulässig, aber so lange niemand weiß, wie das Zentralnervensystem das Bewusstsein erzeugt oder verwaltet, kann auch niemand das beweisen.


Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #5 am: 10. November 2015, 00:21:22 »
Kann man auch. Wird man auch machen und man wird irgendwann festlegen müssen, ab wann man einer Maschine ein Bewußtsein zugesteht. Also kohlenstoffbasiertes Leben vs. siliziumbasiertes Leben.

Das Thema ist natürlich in Star Trek schon behandelt worden: Exocomp. Eine Maschine, die dank ihrer neuralen Steuerung einen Selbsterhaltungstrieb entwickelt und deshalb als neue Lebensform eingestuft werden mußte.

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #6 am: 10. November 2015, 00:22:03 »
Das geht alles an der Frage vorbei.

Eine Maschine mit Selbsterhaltungstrieb ist leicht zu bauen. Ein Computerprogramm ohne EXIT-Button wäre der Anfang, ein Kampfflugzeug, das den Chef bei der Annäherung einer Rakete von selbst ausstößt ein weiterer Schritt.

Was der Kohlenstoff damit zu tun hat, müsste auch erst mal jemand erklären.
« Letzte Änderung: 10. November 2015, 00:24:11 von moody »

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #7 am: 10. November 2015, 00:23:35 »
Geht's nicht. Bewußtsein heißt nicht intelligent zu sein, sondern sich seiner selbst bewußt.

Das sind einfach nur Regelkreise. Witzig wird's, wenn die Rakete sich weigert, das Ziel zu treffen, weil sie dabei selber zerstört wird.

Wir sind kohlenstoffbasiert. Unsere Bausteine basieren alle auf C. Ein Computer basiert auf Si, wobei der organische Computer auch möglich ist.

Es gibt genug Leute, die Bewußtsein nur einer organischen Hardware zutrauen. Der erste Gedankensprung wäre, sich davon zu verabschieden.

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #8 am: 10. November 2015, 00:25:17 »

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #9 am: 10. November 2015, 00:26:28 »
Weil sie den Gedanken nicht zulassen können, daß man Leben künstlich schaffen kann oder irgendwann können wird und schon gar nicht den Gedanken, daß Bewußtsein einzigartig und nur dem Menschen vorbehalten ist. Dabei weiß man mittlerweile, daß Tiere auch ein Bewußtsein haben, also sich ihrer bewußt sind und nicht nur instinktiv handeln.

Offline moody

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Re: Bewusstsein
« Antwort #10 am: 10. November 2015, 00:27:48 »
Das ist ein verbreiteter Fehlschluss.

Wer weiß das? Glauben tue ich es auch ...
"Instinkt" scheint mir eher mit "Intelligenz" eine Dichotomie zu bilden als mit "Bewusstsein".


Offline nigel48

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Re: Bewusstsein
« Antwort #11 am: 10. November 2015, 02:37:59 »
Dr. Ed Wagner, ein Physiker der in den Wäldern von Oregon die Kommunikation von Bäumen untersucht. Er fand heraus, dass ein Baum, sobald er beschädigt oder angegriffen wird (zB durch Axthiebe), Stoffe aussendet die alle anderen Bäume im Umkreis von einigen hundert Metern warnt. Die gewarnten Bäume reagieren mit einer höheren Produktion von Harz um schon im Vorhinein besser für die Wundheilung vorbereitet zu sein.

http://www.amazon.de/gp/product/3462023918?keywords=der%20ruf%20der%20rose&qid=1447117067&ref_=sr_1_1&s=books&sr=1-1

das buch ist von 1992

https://www.youtube.com/watch?v=DmGV-pVfC-I

pflanzen ab 8.00 vorher ist aber auch gut.

das funktioniert nicht mit unserer definition von bewußtsein. die ist zu klein und eng.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Conte Palmieri

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Re: Bewusstsein
« Antwort #12 am: 10. November 2015, 09:08:58 »
Dr. Ed Wagner, ein Physiker der in den Wäldern von Oregon die Kommunikation von Bäumen untersucht. Er fand heraus, dass ein Baum, sobald er beschädigt oder angegriffen wird (zB durch Axthiebe), Stoffe aussendet die alle anderen Bäume im Umkreis von einigen hundert Metern warnt. Die gewarnten Bäume reagieren mit einer höheren Produktion von Harz um schon im Vorhinein besser für die Wundheilung vorbereitet zu sein.
....
das funktioniert nicht mit unserer definition von bewußtsein. die ist zu klein und eng.
Das ist auch nichts weiter als eine Art Regelkreis. Das für braucht man kein Bewusstsein.

Ich würde Hinweise auf eine Art Bewußtsein eher da erkennen wollen, wo irrational reagiert wird. Wo möglicherweise Gefühle im Spiel sind. Denn die scheinen mir tatsächlich nicht ohne Bewusstsein zu funktionieren.

Natürlich könnte man auch eine Maschine bauen, die Gefühle vortäuscht, aber wozu?

Offline nigel48

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Re: Bewusstsein
« Antwort #13 am: 10. November 2015, 10:08:26 »
nein, ich fürchte wir kommen in dem bereich nicht weiter, wenn wir alles über uns (organismus, verstand , gefühl ) definieren.

alle lebwesen, die wir "kennen" existieren auf der basis von kohlenstoff, sauerstoff und wasserstoff.

was wäre, wenn silikate stickstoff verstoffwechsel ? - und plötzlich haben die lakota recht, weil steine tatsächlich lebewesen sind...
was wenn planeten bzw alle "sterne" lebewesen sind, für die tausend jahre so kurz/lang sind wie für uns millisekunden? könnten wir gar nicht beobachten...
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Yossarian

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Re: Bewusstsein
« Antwort #14 am: 10. November 2015, 10:18:16 »
Das ist auch nichts weiter als eine Art Regelkreis. Das für braucht man kein Bewusstsein.

Prinzipiell nicht. Der Ansatz liegt in dem genannten Beispiel aber in der "Warnung" der anderen Individuen einer Gruppe, also einem wie auch immer gearteten "Sozialverhalten". Natürlich muß das auch nicht mehr sein, als ein Regelkreis, und man muß da jetzt nicht gleich ein Bewußtsein hineinspekulieren.

Zitat
Ich würde Hinweise auf eine Art Bewußtsein eher da erkennen wollen, wo irrational reagiert wird. Wo möglicherweise Gefühle im Spiel sind. Denn die scheinen mir tatsächlich nicht ohne Bewusstsein zu funktionieren.

Gefühle sind nicht notwendigerweise etwas irrationales, bzw. gefühlsveranlaßtes Handeln muß nicht per se irrational sein.

Zitat
Natürlich könnte man auch eine Maschine bauen, die Gefühle vortäuscht, aber wozu?

Weil man es kann.

Und warum soll die Maschine Gefühle *vortäuschen*, aber keine *haben*?
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

Alte Männer sind gefährlich. Sie haben keine Angst vor der Zukunft.