Autor Thema: Nahrungsmitteltabus  (Gelesen 13047 mal)

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Offline Yossarian

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #45 am: 05. November 2015, 08:51:02 »
Warum sollten die für ihre Döner nichts bezahlen müssen? Das ist doch das Geld, das angeblich hier wieder in die Wirtschaft zurückfließt.  8)
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

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Conte Palmieri

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #46 am: 05. November 2015, 09:12:49 »
was ich mich die ganze Zeit frag:
Wenn insbesondere die Flüchtlinge muslimischen Glaubens, die sich nur und ausschließlich halal ernähren, in den Flüchtlingsunterkünften Probleme haben, wieso stehen dann nicht vor genau diesen Unterkünften Imbisswagen, die Döner aus Hammel und Lamm halal anbieten? Das wär doch ein Geschäft erster Kajüte.
Vielleicht haben ja doch 98% der Flüchtlinge tatsächlich andere Sorgen, und kommen mit ihrem friedlichen Verhalten nicht in die Zeitung, während genau die in die Zeitung kommen, die zuvor von der BLÖD-Reporterin mit der Nase auf diese Fragestellung gestoßen worden waren?

Offline Yossarian

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #47 am: 05. November 2015, 09:27:04 »
http://www.huffingtonpost.de/2015/11/04/heuchler-aufregen-katzen-essen_n_8471888.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002

Ich würde gerne noch mal bei diesem Artikel einhaken.

Es gibt anscheinend doch Unterschiede zwischen einem echten Nahrungstabu und kulturellen Gepflogenheiten, das eine oder andere Nahrungsmittel nicht zu sich zu nehmen.

Das gesetzliche Verbot, Hunde, Katzen und Affen zu essen ergibt sich übrigens aus der Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung - Tier-LMHV) und nicht aus dem Tierschutzgesetz. Ich habe danach auch erst googlen müssen. Ich hatte da eigentlich auch das Verbot, Biber zu essen, erwartet. Vielleicht findet sich das woanders, vielleicht ist das Verbot, Biber zu verspeisen aber auch nur ein Gerücht.

Das Verbot, "Fleisch von Hunden, Katzen, anderen hundeartigen und katzenartigen Tieren (Caniden und Feliden) sowie von Affen zum Zwecke des menschlichen Verzehrs zu gewinnen oder in den Verkehr zu bringen", ist jedenfalls nicht religiös bedingt und scheint mir auch ansonsten auf kein wirkliches Tabu zurückzuführen zu sein. Mich würde mal interessieren, weshalb es dieses Verbot überhaupt gibt. Klar, zu Notzeiten nach dem Krieg wurde die eine oder andere Katze zum Kaninchen erklärt und verspeist; aber in solchen Zeiten hätte man auf ein gesetzliches Verbot eh geschissen.

Wo kommt das also her, daß "man" in manchen Gegenden das eine oder andere nicht ißt?
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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #48 am: 05. November 2015, 09:28:43 »
Vielleicht haben ja doch 98% der Flüchtlinge tatsächlich andere Sorgen

Dann sollte es doch eigentlich möglich sein, die anderen zwei Prozent irgendwie in den Griff zu bekommen. Dem scheint mir aber nicht so zu sein.
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Conte Palmieri

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #49 am: 05. November 2015, 09:55:25 »
Dann sollte es doch eigentlich möglich sein, die anderen zwei Prozent irgendwie in den Griff zu bekommen. Dem scheint mir aber nicht so zu sein.
Das wäre ja auch nicht im Interesse von Knall TV und BLÖD Zeitung.

Conte Palmieri

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #50 am: 05. November 2015, 10:04:34 »

http://www.huffingtonpost.de/2015/11/04/heuchler-aufregen-katzen-essen_n_8471888.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002

Ich würde gerne noch mal bei diesem Artikel einhaken.

Dieser Artikel läuft ja eher darauf hinaus, alle Tiere zum Nahrungsmitteltabu zu erklären, aus Gründen, über die ich nicht mehr spreche. Aber natürlich wäre das auch für gewisse Islamos ein Lackmustest.

Keine Schmusetiere zu essen, ist wahrscheinlich kein echtes Tabu, sondern einfach nur neurotisch. Das Schweinefleischtabu ist ja auch das Gegenteil davon: Den Leuten wird ein Verzicht auferlegt, der ihnen weh tun soll. Das gehört zum Askeseprogramm aller Relgiotien, ein Thema der Herrschaftskontrolle.

Offline Yossarian

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #51 am: 05. November 2015, 10:49:49 »
Aber natürlich wäre das auch für gewisse Islamos ein Lackmustest.

Erst mal geht es ja nur darum, ein echtes Nahrungstabu von irgendwelchen anderen Grillen, aus denen das eine oder andere von einer bestimmten Personengruppe nicht gegessen wird, zu unterscheiden.

Zitat
Keine Schmusetiere zu essen, ist wahrscheinlich kein echtes Tabu, sondern einfach nur neurotisch.

Natürlich. Aber eine Neurose, die - wie oben gezeigt - sogar in Gesetzesform (naja, nur eine Verordnung, aber immerhin) gegossen wurde.

Zitat
Das Schweinefleischtabu ist ja auch das Gegenteil davon: Den Leuten wird ein Verzicht auferlegt, der ihnen weh tun soll.

Das weiß ich nicht. Wenn ich der festen Überzeugung bin, daß etwas "unrein" ist und ich mich davor ekele, dann tut ein Verbot, das zu Essen, mir auch nicht weh.

Zitat
Das gehört zum Askeseprogramm aller Relgiotien, ein Thema der Herrschaftskontrolle.

Ja klar. Aber dafür haben die Muslims eher das Verbot diverser Genußmittel wie Alkohol, und die Christen ihre Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern.

Das mit dem Schweinefleisch stammt, wenn ich mir richtig erinnere, da her, daß Schweinefleisch in wärmeren Regionen schneller verdirbt.
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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #52 am: 05. November 2015, 12:18:02 »
Erst mal geht es ja nur darum, ein echtes Nahrungstabu von irgendwelchen anderen Grillen, aus denen das eine oder andere von einer bestimmten Personengruppe nicht gegessen wird, zu unterscheiden.
Gerade habe ich den Begriff noch selber gebraucht, aber ich frage mich, ob die Unterscheidung zwischen "echten" und "unechten" Tabus überhaupt binär ist.

Zitat
Das mit dem Schweinefleisch stammt, wenn ich mir richtig erinnere, da her, daß Schweinefleisch in wärmeren Regionen schneller verdirbt.
Rationalisierungen gibt es immer. Ich habe auch mal gelesen, dass die bei der Schweinemast angewendete Waldweide im dortigen Klima ökologisch besonders schädlich sei.

Offline Yossarian

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #53 am: 05. November 2015, 12:21:27 »
Gerade habe ich den Begriff noch selber gebraucht, aber ich frage mich, ob die Unterscheidung zwischen "echten" und "unechten" Tabus überhaupt binär ist.

Wenige Sachen sind binär. Meistens gibt es mehr oder weniger große Grauzonen.
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Offline Nikibo

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #54 am: 05. November 2015, 12:27:34 »
Das mit dem Schweinefleisch stammt, wenn ich mir richtig erinnere, da her, daß Schweinefleisch in wärmeren Regionen schneller verdirbt.

Das habe ich neulich gegenüber der muslimischen Mutter meiner Stiefkinder auch so erwähnt. Sie ist sich sicher, dass das Verbot nicht daher rührt, sondern weil das Schwein dem Menschen zu ähnlich und der Verzehr deshalb nicht gesund ist.
Tiere sind die besseren Menschen.

Offline Yossarian

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #55 am: 05. November 2015, 12:31:48 »
Sie ist sich sicher, dass das Verbot nicht daher rührt, sondern weil das Schwein dem Menschen zu ähnlich

Wenn ich mir den einen oder anderen Menschen anschaue, könnte da sogar was dran sein.  :evil
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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #57 am: 05. November 2015, 13:04:35 »
Buchstäblich Jahrzehnte her, daß ich das gelesen habe. Ich habe mir das auf den eBook-Reader geladen und hoffe immer, daß ich zwischendrin mal die Muße habe, das noch mal zu lesen. Im Moment lese ich aber wieder Chandler.
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Offline Araxes

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #58 am: 05. November 2015, 13:07:12 »
Den Leuten wird ein Verzicht auferlegt, der ihnen weh tun soll. Das gehört zum Askeseprogramm aller Relgiotien, ein Thema der Herrschaftskontrolle.

Ist es das? Oder sind es eher in Religion gegossene Hygienevorschriften so wie das Füße waschen vor dem Gebet? Wobei ich mir immer denke, wer das als religiöse Vorschrift braucht, hat es wohl besonders nötig.

Conte Palmieri

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Re: Nahrungsmitteltabus
« Antwort #59 am: 05. November 2015, 14:00:15 »
Lies mal den Freud.