Das hängt davon ab, mit welchem Grad von Oberflächlichkeit man auf die Angelegenheit schaut. Ganz oberflächlich waren das natürlich alles Christen oder zumindest pro forma Christen und deshalb kann man alles, was da passiert ist, dem Christentum zuschreiben. Das waren aber auch alles Pferdefreunde und deshalb könnte man genauso argumentieren, die indigene Bevölkerung durch Pferdefreunde ausgerottet wurde oder durch Menschen mit Bärten oder was auch immer man da als Gemeinsamkeit feststellt.
Dabei dürfte klar sein, daß die Konquista keine tieferen religiösen Gründe hatte. Die Missionare waren eher ein Anhängsel und nicht selten diejenigen, die zur Mäßigung im Ungang mit den Einheimischen gemahnt haben. Deshalb ist die Sache, wenn man etwas genauer hinschaut, durchaus komplizierter.
Also Lesetip könntest du dich aber mit der Geschichte der Jesuitenreduktionen in Südamerika befassen. Die hatten dann doch einen deutlich anderen Ansatz als die kolonialen Großgrundbesitzer und standen damit stark im Konflikt mit den spanischen und portugiesischen Herren (insbesondere der Marquês de Pombal).