Das ist das Gerichtsgebäude B in Frankfurt/M. Am schönsten ist es in den frühen Morgenstunden im Winter, wenn noch nichts los ist auf den Fluren und das Licht schummrig.
Früher war das Recht etwas nicht Alltägliches für den Bürger (bzw. noch früher: Untertan). Man hat nicht mal eben die goldene AdvoCard gezückt und geklagt, wenn einem ein Furz quer im Arsch steckte. Es war etwas besonderes, wenn man um sein Recht stritt, und ich glaibe dem haftete noch an, daß man im Mittelalter ja direkt seinen lokalen Deichgrafen dafür behelligen mußte oder sogar den Kaiser, der von Pfalz zu Pfalz tingelte.
Entsprechend bombastisch waren die Gerichtsgebäude dann, und respekteinflößend. Wenn Du mal die Gelegenheit hast, besichtige in Brüssel den Palais de Justice (Justiz
palast!). Sobald Du ihn betrittst fühlst Du Dich so klein und winzig, daß Du sofort bereit bist, jedes Verbrechen zu gestehen, egal ob Du es nun begangen hast oder nicht.
Das sollte auch so sein und ist Teil dieses "Rechtsschamanismus", der da getrieben wurde und von dem eigentlich nur noch die albernen schwarzen Kittel und die Eidesformeln übrig geblieben sind.