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Medienkultur

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Unikum:
Anhand der Berichterstattung über Schweinegrippe und Winterwetter mal die Frage in den Raum:
Fühlt man sich eigentlich noch angemessen Informiert?

Oder ist das ganze nur noch martschreierisch überzogene Panikmache?

Und gibts da Unterschiede zwischen einzelnen Mediensträngen? Tv/I-Net/Holznutzer?

Oder gar den einzelnen Verästelungen Gebühren/Werbefinanziert?

Wo informiert man sich rundweg am "objektivsten"?

lycopithecus:
Das ist eine Frage, die sich nicht mit einer Liste von "sauberen" Medien erschlagen lässt.

Ich denke, man sollte ich immer überlegen, in wessen Auftrag irgend ein Medienbericht erstellt wird. Das ist immer auch ein Hinweis auf das Interesse, für das er geschrieben und verbreitet wird. So ist ein privatwirtschaftlich betriebenes Medium immer auch ein profitorientierter Wirtschaftbetrieb und wird daher im Zweifel eher prokapitalistisch schreiben. Aber das ist natürlich nur ein Beispiel.

Es gibt ja auch immer wieder Säue, die durchs Dorf gejagt werden. Da springen dann alle mögliche Medien und Schreiberlinge auf, einfach, weil sie "aktuell" sein müssen oder zu müssen glauben. Beispiele wäre die "Schweinegrippe" oder "Mietnomaden". Da müssen wir uns auch fragen, wer die Sau da rausgejagt hat, und warum. Plant vielleicht irgend ein Investor den Einstieg in den Wohnungmarkt? Ist (deswegen?) vielleicht eine Mietrechtsänderung geplant? Um es zu durchschauen, müsste man recherchen ... mühsam.

Auf alle Fälle ist es lohende, sich von verschiedener Seite zu informieren.

marple:
Ich schau nicht mehr fern. Seit März und Zeitungen habe ich so gut, wie nie.

Wenn mich also ein Thema interessiert, such ich mir Informationen aus dem Netz zusammen. Meist ganz verschiedene Seiten. Meine subjektive Meinung bilde ich mir dann aus diesem Gemisch an unterschiedlichsten Aussagen.

Zum Thema Schweinegrippe waren das Seiten über Symptome, Ärztemeldungen diverse und diese Frau, die behauptete, hier sei Völkermord am Gange. Rausgezogen hab ich für mich, dass ich mich nicht impfen lasse und ansonsten Panikmache vorherrscht. Thema (für mich) erledigt.

Das grundlegendere Problem in der eigenen Meinungsbildung ist wohl eher das Prinzip des Agendasettings - wovon erfährst du überhaupt etwas? was wird thematisiert und was wird komplett unter den Teppich gekehrt. Oder ist - angeblich - keine Meldung wert. Hier hast du keine Chance mehr, dich umfassend zu informieren. Worüber auch, wenn du gar nicht weisst, was so alles tatsächlich Wichtiges geschieht.

Teppichporsche:
Ich kenne eigentlich keine Zeitung, das Nachrichten neutral wiedergibt. Sogar wiedergegebene Interviews sind nicht neutral: Fragen sind meistens suggestiv und mit den Antworten (auch von sogenannten neutralen Experten) kann ich oft nicht viel anfangen. Für Radio und Fernsehen gilt das gleiche.

marlboro_man:
Ich habe vor ein paar Jahren mein Tageszeitungs-Abo gekündigt, nachdem ich festgestellt hatte, dass in allen Zeitungen mehr oder weniger das Gleiche drinsteht. Fernseh-Nachrichten des Deutschen Staats-Fernsehens schaue ich mir nur noch manchmal aus "Forschungszwecken" an, aber nicht, um mich zu informieren. Objektivität, gründliche Recherche oder kritische Berichterstattung ist nirgendwo zu erkennen, das sehe ich ähnlich wie meine Vorschreiber. Letztes Beispiel Schweinegrippe: Anstatt die Leser/Seherschaft darüber aufzuklären, dass das nur ein Coup der Pharmaindustrie ist, haben alle schön die Hysterie mit geschürt, kritische Stimmen konnte ich aus den "Leitmedien" nicht erkennen. Wahrscheinlich wird ein Journalist, der sich nicht an die auflagenbringenden Vorgaben hält oder irgendeiner Lobby vor den Kopf stossen könnte (schlecht für Werbekunden) seinen Job nicht lange behalten.
Ich suche mir meine Nachrichten aus dem Netz zusammen.

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