Autor Thema: Reform der Schule  (Gelesen 28555 mal)

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Offline ganter

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Re:Reform der Schule
« Antwort #15 am: 21. Juli 2010, 01:45:42 »
... Die frühe Aussortierung führt nur dazu, daß nicht nach objektiven Leistungskriterien sortiert wird, denn darüber kann man in der 4.Klasse noch gar keine qualifizierte Aussage machen. ...
Komisch. Hier auf der Ecke (ohne sozialbeladene Kiddies und ohne Migrationshintergrund) sind die Grundschullehrerinnen über Jahre hinweg in der Lage gewesen, Schullaufbahnempfehlungen auszusprechen und zu vermitteln, die von den meisten Eltern sogar angenommen wurden. Wundersame Welt oder so. Die Eltern, de ihre Kinder überschätzt haben, sind relativ schnell von den Gymmi Lehrern eines besseren belehrt worden.
M.E. kann mann am Ende der 4. Klasse sehr genau abschätzen, ob ein Kind über Textverständnis verfügt, die Grundrechenarten beherrscht und einigermaßen odentlich, pünktlich und insgesamt organisiert ist. Auch die Faulen und die Null-Bocker sind da recht schnell identifiziert.
Warum sollen diese Leistungsbereiten und Leistungswilligen ihre weitere Zeit damit verplempern, auf die anderen zu warten, bis die vllt. mal aus dem Knick kommen?
Wenn am Gymmi dann noch ansprechender, weil auf diese Art von Schülern vorbereiteter Unterricht erfolgt, steht dem Lehr- und Lernerfolg nix im Weg. (Das ist allerdings ein Prob der Lehreraus- und Fortbildung).
Nigel sprach das gemeinsame Lernen bis zur 6. KLasse und die Pubertät an. Das Kernproblem ist, dass gerade am Ende der 6. Klasse, also mit 12 oder 13 jahren, die Pubertät zuschlägt. Die Kiddies haben eigentlich ganz andere Probleme und dann müssen sie sich mit einem Schulwexel und allen damit verbundenen Problemen herumschlagen. Die Kiddies, die nach der 4. Klasse die Schule wexeln, haben immerhin 2 jahre in einem festgefügten Rahmen verbracht, der wenigstens ein bißchen Stabilität bietet. Von daher ist ein Schulwexel nach der 6. so ziemlich das Schlimmste, was einem Kind passieren kann.

Kommen wir zur Durchlässigkeit des Systems. Zur Zeit scheitert dies am Geld. Am Gymmi wird Französisch und Latein angeboten, an der Regionalschule Russisch. Ohne 2. Fremdsprache gibts kein Abi. Wenn die Eltern die falsche Schulwahl getroffen haben und das Kind das zu spät mitkriegt, ist Feierabend. Aber die Abendschulen wollen ja auch von irgendwas leben.

...

Ich halte es immer noch für einen guten Ansatz, Kinder so lange wie möglich in gut durchmischten Abstammungsverhältnissen (Bildungsstand der Eltern, Vermögensstand etc.) zusammen zu lassen. Es erweitert den Horizont.

...
Und? was bringt dies der gesellschaft aus bildungspolitischer Sicht?
Dass die Kiddies dann ein bißchen weltoffener sind (oder auch nicht), mag aus sozialer Sicht wünschenswert sein, ist aber prinzipiell nicht Bildungsauftrag.

... Was soll denn an einem Gymnasialstoff der 7.Klasse groß anders sein? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß der so viel schwieriger ausgelegt ist. ...
Der Stoff ist tatsächlich derselbe, die Unterschiede liegen in der Vertiefung. Und in der Art der Erarbeitung. Und in der Art der Herstellung von Zusammenhängen. Es gibt tatsächlich fachliche Unterschiede zwischen Regionalschullehrerinnen und Gymnasiallehrern. (der Geschlechterunterschied ist gewollt, weil systemimmanent).
Verbesserungen hinsichtlich des fächerübergreifenden Unterrichts sind notwendig und erforderlich, aber tatsächlich wird am Gymmi mehr in die Tiefe gegangen (auch wenn es mich ab und an ankotzt, warum meine Kiddies Sachen auswendig lernen sollen, die sie voraussichtlich nie wieder im Leben brauchen. Aber auch das ist ein anders Thema).

... Das Prinzip war eben nicht, die Besten auszusortieren, sondern die Schlechtesten, was sicher auch ideologisches Prinzip war. Eine frühe Elitenbildung war nicht erwünscht und in dem Fall auch richtig so und man wollte auch Arbeiterkinder auf die akademische Laufbahn vorbereiten. Trotzdem gab es eine  Begabtenförderung in Form von separaten Arbeitsgemeinschaften und auch die paar Spezialschulen für die echten Genies. ...

Aussortieren der Schlechtesten ist Elitebildung von unten. Vllt. hätten die es mit nigels Ideen besonders weit geschafft.
Was an der Bildung einer frühen Elite falsch sein soll, erschließt sich mir immer noch nicht. Wenn eine Gesellschaft Genies braucht, sollte sie diese so früh wie möglich identifizieren und fördern. Geschieht im Sport doch auch und gerade die DDR war doch bei der Sportfrüherziehung ganz vorne. Warum soll mann das eine fördern und das andere negieren?
Ich bin ja prinzipiell und ideologisch auch der Auffassung, dass jedes Kind seinen Neigungen und Fähigkeiten entsprechend gefördert werden soll. Ich bin allerdings mittlerweile der Auffassung, dass es (genetische oder anerzogene) Unterschiede in den Fähigkeiten der Menschen gibt. Nicht jedes Kind kann Schachweltmeister, Olympiasieger oder Eurovisionsongcontestsieger werden. Kann ich nix für, ist so. Wenn ich nen potentiellen Schachweltmeister suche, muss ich mich unter Schachspielern umgucken und wenn ich nen Eurovisionsongcontestsieger suche, muss ich Lena finden. Verdammte Axt, ist das so schwer zu begreifen?
Das ist doch alles eine Frage der Zielvorgabe: Was soll das Bildungssystem bringen?

Durchmatsch, der nach 10 Jahren Mittelmaß kaum in der Lage ist, ein Wort wie "Bildungspolitik" richtig zu buchstabieren, oder eine Kohorte von Sargträgern und Pflegekräften, weil sich mit anderem in diesem unserem Lande bald eh nix mehr verdienen lässt?

Oder will diese Gesellschaft junge, innovative, fantasiereiche und durchsetzungsstarke Persönlichkeiten, die Visionen und Ideen entwickeln und umsetzen, um unser Schland nicht im Abgrund der Senilität versinken zu lassen. Unsere Entscheidung.

to be continuit
« Letzte Änderung: 21. Juli 2010, 02:18:54 von ganter »
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Nikibo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #16 am: 21. Juli 2010, 02:21:03 »
Es herrschte aber auch Null-Toleranz gegen Gewalttätigkeit, Messer und dergleichen. Da kam immer die Polizei ins Spiel. Sogar Spielkarten waren verboten und wurden abgenommen. Ich erinnere mich an einen Fall mit selbst produzierten Pornofotos eines älteren Buders eines Mitschülers. Da wurde ein riesiger Aufriß gemacht. Oder ein Hakenkreuz an der Schulwand. Da kam die Kripo. Drogen gab's sowieso nicht, da nicht verfügbar. Man hatte eben noch das Gefühl, daß diese Dinge schlimm sind.
(Anm.: Und heute ist es ein glückliches Land, wenn Kindergartenkarnickel abgeschlachtet werden? Ich finde das immer noch schlimm!)

Genauso hoch, aber den Eltern wurde wesentlich mehr auf die Finger geschaut und geklopft. Da gab es auch noch Hausbesuche. Das System war recht erfolgreich darin, den potentiell negativen Einfluß bildungsferner Eltern zu minimieren.
Wäre das alles nicht so obrigkeitsgesteuert gewesen bzw. wäre im Osten alles genau so locker gehandhabt worden wie hier, hätte das System dort sicher genau so schlecht abgeschnitten. Diese Zustände möchte ich um keinen Preis der Welt irgendeinem Kind zumuten, aber ein bißchen mehr Erziehungsberechtigung seitens der Lehrer würde in manchen Fällen sicherlich nicht schaden.

Hier nur später zu trennen und ansonsten alles wie gehabt zu belassen, da glaube ich nicht an einen Erfolg. Die Kinder von heute kann man meiner Ansicht nach auch nicht mit uns damals vergleichen, das ist eine ganz andere Welt.

Aber es gab eben auch eine Nachmittagsbetreuung und Unterricht an Sonnabenden.
Nachmittagsbetreuung gibt es heute auch an verschiedenen Schulen. Samstag bin ich auch noch zur Schule gegangen, dafür hatte ich dann aber auch an mind. einem Tag in der Woche nur 2 Schulstunden. Ist der Stundenplan da nicht nur gestrafft worden?  

Und eine wichtige Rolle spielte sicher die soziale Durchmischung. Man hat eben Arbeiter- und Professorenkinder in den gleichen Schulen in gemeinsamen Klassen gehabt. Dadurch unternehmen die dann Dinge gemeinsam und kommen so in Kontakt mit Welten, die sich sonst nicht berühren. Den Kindern aus schwierigen Verhältnissen kann das sehr helfen, und das heißt nicht, daß die anderen darunter leiden müssen, was heute gerne suggeriert wird.
Hm, das ist doch heute auch so. Die Klassen sind immer sozial gemischt, sowohl an der Grundschule, wie an den weiterführenden Schulen. Unsere Kinder haben sowohl Akademiker- wie Arbeiterkinder nach Hause geschleppt und mit denen was unternommen.

Das beweist doch nur, daß die Kriterien für die Trennung versagt haben, wobei das aber nicht für die fatal ist, die fälschlich die Empfehlung bekommen haben, sondern für die, die sie hätten bekommen müssen.
Gibt es nicht auch heute schon Möglichkeiten für Spätstarter? Und prozentual gesehen, wieviele betrifft das überhaupt?

Nur kann die Lösung nicht sein, daß man das so läßt und die eigenen Kinder dann eben auf ein behütetes Gymnasium gibt.
Muss ja nicht alles beim Alten bleiben, es gibt sicherlich vieles zu verbessern. Aber die gemeinsame Zeit zu verlängern, damit Spätstarter auch noch den Anschluss kriegen, da sehe ich keinen Sinn drin.
« Letzte Änderung: 21. Juli 2010, 02:26:55 von Nikibo »

Offline nigel48

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Re:Reform der Schule
« Antwort #17 am: 21. Juli 2010, 02:37:51 »
anstatt hie die vor und nachteile der diversen existierenden systeme gegeneinander zurechnen um das geringere übel zu finden, solten alle einfach mal überlegen, welchr bedingngenvorhanden sein müßten, damit sinnvolles lernen ALLER knder möglich wäre.
nochmal z,z, lernen kinder etliches TROTZ der schule, nicht wegen.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline ganter

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Re:Reform der Schule
« Antwort #18 am: 21. Juli 2010, 02:45:04 »
... Samstag bin ich auch noch zur Schule gegangen, dafür hatte ich dann aber auch an mind. einem Tag in der Woche nur 2 Schulstunden. ...
welch paradisische Zustände.
Meiner einer tobte jeden Tag für 6 Stunden in die Penne und Samstags für 4
Als der Samstagsunterricht endlich abgeschafft wurde, begann der Unterricht statt um 8.15 um 7.30 und Sport hatte ich montags von 14-16 Uhr. Da ich anschließend von 17-20 Uhr Sport im Verein hatte, war ich nicht vor 22.00 Uhr zuhause. Weil nach dem Vereinssport noch geselliges Beisammensein in der Dorfkneipe angesagt war. Das prägt irgendwie.
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Offline ganter

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Re:Reform der Schule
« Antwort #19 am: 21. Juli 2010, 02:45:42 »
anstatt hie die vor und nachteile der diversen existierenden systeme gegeneinander zurechnen um das geringere übel zu finden, solten alle einfach mal überlegen, welchr bedingngenvorhanden sein müßten, damit sinnvolles lernen ALLER knder möglich wäre.
nochmal z,z, lernen kinder etliches TROTZ der schule, nicht wegen.
yo. mach mal Vorschläge.
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Nikibo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #20 am: 21. Juli 2010, 02:54:47 »
welch paradisische Zustände.
Ganter, ich bin doch das Doofie, nix Gymnasium, nur Realschule. Mehr als 2 x 6 Stunden hatten wir nie, sonst zwischen 4 und 5 und eben einmal diese 2 Stunden, Samstags immer 4, davon 2 Sportstunden.

Offline nigel48

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Re:Reform der Schule
« Antwort #21 am: 21. Juli 2010, 02:55:47 »
a. nicht um diese zeit.

b. wir sollten alle vorschläge machen und dan übeprüfen was pasiert, wenn man den vorschlag auf die spitze tribt. jeden vorschlag.

wenn dannach einer weile die basisanforderungen stehen eine zantrale struktur suchen/schaffen sozusagen das skelett, an den sich die muskelgruppen und nerven entwickel können. d.h. die arbeitformen und die kommunikationsformen.

und wir sollten so tun als gäbe es soerwas wie schule gar nicht, sondern sie wirlich neu erfinden. noch einen aufguß vom bisherigen unsinn braucht keiner.
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Nikibo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #22 am: 21. Juli 2010, 03:01:32 »
anstatt hie die vor und nachteile der diversen existierenden systeme gegeneinander zurechnen um das geringere übel zu finden, solten alle einfach mal überlegen, welchr bedingngenvorhanden sein müßten, damit sinnvolles lernen ALLER knder möglich wäre.
nochmal z,z, lernen kinder etliches TROTZ der schule, nicht wegen.

Gute Idee.

Dann fang ich mal an mit meinem Lieblingswunsch:
Kleine Klassen - max. 15-20 Kinder

Wichtig fände ich auch, dass man das Lehramt nicht einfach so aus Lust und Laune heraus studieren kann, weil man sonst keine Neigungen oder Ideen hat. Mir werden viel zu viele Leute auf Kinder losgelassen, die sich schlicht als Lehrer gar nicht eignen.
« Letzte Änderung: 21. Juli 2010, 03:27:30 von Nikibo »

Offline ElTorro

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Re:Reform der Schule
« Antwort #23 am: 21. Juli 2010, 10:20:28 »
Evtl. nicht unwichtig für den eigenen Standpunkt ist auch, ob man die Verhältnisse aus einer Großstadt oder einer Kleinstadt/auf dem Land kennt.

marple

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Re:Reform der Schule
« Antwort #24 am: 21. Juli 2010, 10:28:01 »
Warum sollen diese Leistungsbereiten und Leistungswilligen ihre weitere Zeit damit verplempern, auf die anderen zu warten, bis die vllt. mal aus dem Knick kommen?
Wenn am Gymmi dann noch ansprechender, weil auf diese Art von Schülern vorbereiteter Unterricht erfolgt, steht dem Lehr- und Lernerfolg nix im Weg. (Das ist allerdings ein Prob der Lehreraus- und Fortbildung).

Und genau das ist mein Stein des Anstoßes: Warum zum Geier wird nur und erst auf dem Gymnasium Lehrstoff angeboten, der einen tatsächlich fordert und weiterbringt? Das sagt doch schon alles aus. Jeder, der in der 5. nicht oben ist, bekommt - was? Beschäftigungstherapie? Absitzen? Den Rest?

Ich kann das nicht mehr hören mit den "Leistungsbereiten". Das sind alles Kinder um die 11 Jahre. Manche sind dann nioch Kid, andere eben nicht. Das sagt NICHTS über die spätere Leistungsbereitschaft, aber es wird schon gut sortiert ins Töpfchen und ins Kröpfchen.

Bis Ende 5. war ich eine verpeilte Träumerin, die irgendwie nicht viel mitbekam, in einer Märchenwelt lebte und Sätze sagte wie - "ich verzeihe euch, ihr wisst nicht, was ihr tut." Natürlich, wenn es gerade Kloppe gab. Also täglich auf dem Schulhof.

Anfang 6. wurde ich umgeschult in eine andere Grundschule. Da habe ich aktiv miterlebt, wie sich ein Schleier über meinem Gehirn hob und ich auf einmal DINGE verstand. Der Durchschnitt stieg von vorher 3,8 auf 1,3 (Sport!!) und da blieb er. Heute wäre ich da schon ausgemustert gewesen.

Trotz des guten Durchschnitts war ich NICHT leistungsbereit Das kam erst für ganz kurze Zeit in der 10., wo es um einen von zwei Abiplätzen ging. Vorher fielen mir die Einsen einfach so zu und ich wollte alles sein, nur keine Streberin. Lieber das komplette Gegenteil, ich hatte ja meinen (neuen) coolen Ruf zu verteidigen.

Leistungsbereit war ich irgendwann nach dem Abi. Als die anderen Coolen äußerst uncoole Jobs hatten. Herrenmaßschneider, Betonfacharbeiter, ungelernter Hilfsarbeiter (mein Gatte).

Offline nigel48

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Re:Reform der Schule
« Antwort #25 am: 21. Juli 2010, 12:04:05 »
Zitat
M.E. kann mann am Ende der 4. Klasse sehr genau abschätzen, ob ein Kind über Textverständnis verfügt, die Grundrechenarten beherrscht und einigermaßen odentlich, pünktlich und insgesamt organisiert ist.
Zitat

textverständnis ist von vorerfahrung abhängig. -keine bücher im elternhaus und das kind braucht vier jahre mindestens um überhaupt ein verhältnis zu büchern zu entwickel.es muss den guten geschmack am lesn lernen. andere kinder kommen schon mit lesehunger in die schule. sagt also nichts über leistungsfähigkeit aus.

der rest ist DRESSUR. sagt nur was über gehorsam und nichts über lernfähigkeit aus.
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Offline ElTorro

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Re:Reform der Schule
« Antwort #26 am: 21. Juli 2010, 12:10:08 »
Komischerweise halten die Befürworter der frühen Trennung immer die eigenen Kinder für besonders intelligent. Ich habe immer den Verdacht, daß man sie einfach früh genug auf eine vielversprechende Laufbahn bugsieren will und die Konkurrenz früh ausschalten, bevor die eigene Ambitionen unabhängig von der familiären Bestimmung entwickelt. In meiner Schulklasse war eine Mischung aus Arbeiter- und Intellektuellen-Kindern und wenn da nach der 4.Klasse so getrennt worden wäre, wie es heute üblich ist, nämlich durch Schließen von den Eltern auf die Kinder, dann wären einige, die später studiert haben, hinten runter gefallen.

Nicht Konkurrenz ausschalten, sondern die Kinder nicht behindern bzw. ins Mittelmaß abgleiten lassen.

Der Rest klingt nach Klassenkampf. Siehe oben: in der Großstadt mag man das alles so empfinden, in heimeligeren Gefilden eher nicht.

marple

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Re:Reform der Schule
« Antwort #27 am: 21. Juli 2010, 12:21:35 »
Nicht Konkurrenz ausschalten, sondern die Kinder nicht behindern bzw. ins Mittelmaß abgleiten lassen.

Wenn ich mir die Schulkumpels von meinem Gymnasiumsneffen (alle um die 15) anschaue - die und er SIND Mittelmaß, aber so was von. Was er gerade lernt, hatten wir bis zur 10. auch, außer den Sprachen. Und noch ein bißchen mehr, weil wir nicht einfach ein ungeliebes Fach "abwählen" durften.

marple

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Re:Reform der Schule
« Antwort #28 am: 21. Juli 2010, 12:24:48 »
Ich kenne jetzt nicht die Anforderungen der verschiedenen Schultypen, aber wenn Gymnasialstoff bis zur 10. über Mittelmaß darstellen soll, was lernen dann die anderen überhaupt noch? Gibts da nur noch Multiple choise und Ausmalheftchen oder was? 

Offline nigel48

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Re:Reform der Schule
« Antwort #29 am: 21. Juli 2010, 13:13:01 »
Zitat
Gibts da nur noch Multiple choise und Ausmalheftchen oder was? 

ja, so ähnlich..

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mensch haben eigenschaften, die für dieses thema interessant sind.

sie sind neugierig, eitel, und meiden unangenehme situationen.

wenn man das bei der planung eines neuen systems mit einbezieht, hat man schon gewonnen.

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wozu soll es gut sein die deutschen kaiser seit..egal bis zum letzten aufsagen zu können? wer braucht so einen scheiß..

sollen die kids ihre festplatten mit unsinn vollmüllen oder neue synapsen im hirn entwickeln und denktechniken lernen.

man kann heute technisch darstellen ob tätigkeiten denkprozesse aktivieren oder bloß emotionalen stress erzeugen.  - interessiert das irgendjemanden? nö.

ich wette, dass ein 4.klässler mehr für seinen verstand tut, wenn er go-bang spielt als beim kästchenrechnen. 
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