Ich würde auch in einem neuen Haus nicht gleich größenwahnsinnig werden.
Das hatte nichts mit Größenwahn zu tun. Im Gegenteil, das war das Billigste, was wir ausfindig machen konnten.
Ich hatte lange mit IKEA geliebäugelt. Allerdings war ich da zu dumm, um überhaupt den Küchenplaner richtig bedienen zu können. Entweder das Ding stürzte ab oder ich konnte das Gespeicherte nicht wieder finden.
Dann hatte ich noch Planungsprobleme wie z.B. dass ich keine Ahnung hatte wie ich den Platz zwischen dem seitlichen Ende der Möbel und der Wand ausfüllen sollte. Die Ergänzungsstücke, die es gab, waren zu schmal. Dann gab es keinen passenden Schrank für den großen Einbaukühlschrank, ebenfalls waren sämtliche Arbeitsplatten zu kurz usw.
Irgendwann habe ich es entnervt aufgegeben.
Und ich glaube mich zu erinnern, dass der Monatageservice bei IKEA ebenfalls einiges gekostet hätte. Mit meinen zwei linken Händen und handwerklichen Talent, hätte ich den Aufbau nie selbst geschafft. (Der Haustaliban war ebenfalls bar irgendwelchen handwerklichen Geschicks.)
Die Freunde und Kollegen habe ich nicht aus Rumprotzerei nach ihren Küchen gefragt, sondern weil ich Tipps haben wollte wo es günstige Küchen gibt und wie viel sie dafür ausgeben mussten.
Alle haben weit mehr als nur 10 Große ausgegeben.....und das auch noch für fast "nix".
Erschreckend wie teuer leere Küchen sein können.
Ich bin in sämtlichen empfohlenen Küchenstudios und Möbelhäusern gewesen und habe überall planen lassen.
Am Ende haben wir uns für die Küche eines "Von-der-Stange-Möbelhauses" entschieden.
Meine Kriterien waren:
1. möglichst günstig mit Montageservice
2. weiß, pflegeleicht, Schränke bis unter die Decke (Stauraum)
Wenn ich die Küchengröße nicht vorfände, sondern selbst darauf Einfluß nehmen könnte, wäre meine Küche mindestens drei, eher vier mal so groß; da hätte ich dann aber auch kein Esszimmer mehr - wozu auch.
Einfluss auf die Küchengröße konnte man nicht wirklich nehmen. Außerdem ließ sich der Bauträger jeden Sonderwunsch sehr gut vergüten.
Alleine die Mauern, die ich ziehen ließ, weil ich keine offene Küche wollte, haben ganz gut zu Buche geschlagen.
Platz zum Essen brauchen wir allerdings schon. Bei uns steht der Esstisch nicht in der Küche, sondern in der Essecke des Wohnzimmers.
Eine derart große Küche würde ich - einschließlich Eßtisch etc. - locker mit 13.500,- € "ausfüllen" können.
Den Esstisch habe ich seit 15 Jahren. Damals hat er 5000 DM gekostet.
Er ist aus massiver Eiche mit 6 Stühlen und zwei Ansteckplatten.
Er sollte stabil sein und die rüde Behandlung der Kinder aushalten können und möglichst bis an mein Lebensende halten.
Trotzdem will ich in einer Küche hauptsächlich Kochen und mich - alleine oder mit Freunden - wohlfühlen und nicht mit irgendwas Abgehobenem rumprotzen.
Meine Küche ist alles andere als abgehoben.
Schau dir einfach heute Abend das Bild an, dann wirst du sehen, dass es ein ganz normale Durchschnittsküche ist.
Sprachlos bin ich nur immer, wenn Leute so viel Geld in eine Küche versenken und sie dann nicht nutzen können oder wollen.
Sie wird ja genutzt. Nur eben nicht für ein "5-Gänge-Menü" sondern für einfache Gerichte.
Bei den Kindern sind z.B. Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Salate, Käsespätzle, Müsli, Spinat, Spiegelei, Leberkäse, Obstsalat usw. sehr beliebt.
Wer das tut, der kann auch seinem parasitären Ehegesponst weiter Unterhalt zahlen.
Ach Yossi, sei halt nicht immer so streng mit mir.
Eine Küche sollte meiner Meinung nach schon die nächsten 30 - 40 Jahre überstehen, ohne dass man nach ein paar Jahren Augenkrebs wegen der Farbwahl bekommt, oder gar irgendwelche Schranktüren herabfallen (hatte ich alles schon).
In Dinge, die langlebig sein sollen, bin ich schon bereit etwas Geld zu investieren.
Übrigens: meine Küche in der vorherigen Mietwohnung (in die ich vor dem Haustaliban geflohen bin) hat gekostet:
- 500 Euro für die Möbel,
- ein Standherd ca. 300 Euro
- Esstisch inkl. zwei Bänke und 2 Hocker 120 Euro
- Kühlschrank war von meinen Eltern geliehen
Die Ecken und des Tisches, der Bänke und der Hocker waren so spitz, dass ich extra Eckenschutz ankleben musste.
Die restliche Wohnungsausstattung für die 4-Zi Wohnung habe ich für 1000 Euro gekauft (ich hatte dafür ein Jahr lang mein hart erkämpftes "Taschengeld" angespart).
In dieser Mietwohnung habe ich nur 2 Jahre gewohnt.
Am Ende waren sämtliche Schranktüren der Küche abgefallen.