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Lieblingsgedichte

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Conte Palmieri:
Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen,
und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

(Hölderlin)

Yossarian:
Der Hölderlin, der Hölderlin
aus Buda- Budapest
Der trinkt so lang Tokajer
bis er sich mal endlich küssen läßt.
 8)

Korinthenkackerin:
Ich steh auf Erich Fried, aber ihn zu mögen ist (glaube ich) zu frauentypisch für dieses Forum ;D.

nigel48:
Wolf Wondratschek: Im Sommer (1982)

Einsam sein im Sommer
und hundemüde
auf einen Liebesbrief warten,
das ist schlimm; und abends zuschauen
wie sich Lana Turner in Robert Mitchum verliebt;
und wenn morgens die Sonne aufgeht,
hast du niemand getroffen,
in der Tür steckt
kein Zettel "Ruf mich an!“
Ein Maler würde das Blau imitieren
eine Flugzeugladung Menthol;
ein Dichter würde lieben
oder sterben;
ich starre, ohne hinauszuschauen
zu dem Fenster,
frühmorgens, und sage "Ich liebe Dich"
ohne irgendwas
ohne irgendwen
zu meinen.

Conte Palmieri:
Facile, nella miseria, la vita dispregiare:
Chi non invoca la morte
Nella miseria, è forte.

Marco Valerio Marziale, Epigrammi: XI, 56, vv. 15-16.

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