Deutsche Soldaten ausnahmslos zu Verbrechern zu erklären
Das tut wer? Du mußt schon richtig lesen.
zeugt von der unangemessenen Selbstgerechtigkeit der Spätergeborenen
Ach hör doch auf. "Die Gnade der späten Geburt", noch so ein bekloppter Scheißspruch.
Ob Du Rückgrat hast oder nicht, zeigt sich in deiner konkreten Gegenwart
Verdammt richtig, und ich hoffe, daß ich dann den Vorbildern in meiner Familie gerecht werde.
Moralisch gibt es keine Pflicht sich selbst zu opfern.
Nein; aber Du wirst dann damit leben müssen, Schuld auf Dich geladen zu haben.
einzelne Soldaten wurden durch die selbstlose Tat Einzelner gerettet
Wäre nicht nötig gewesen, wenn sie 1914 und 1939 ihren Arsch zuhause gelassen hätten.
Ärzte, Sanitäter taten Dienst über Normalmaß in der WM
Ja, und? Haben die dadurch vielleicht weniger Schuld auf sich geladen? Man muß nicht gleich Verbrecher werden, um Schuld auf sich zu laden.
auf individueller Ebene gibt's viele Beispiele.
Und das rechtfertigt oder entschuldigt inwieweit, daß sie sich von Verbrechern haben benutzen lassen, oder sogar mit Hurrapatriotismus ins Feld gezogen sind?
Ich frage noch einmal: Was sind diese Leistungen, auf die "wir" stolz sein sollen?
Muß du nicht. Nur bedenken, daß der Erste Weltkrieg nach aktuellem Stand der Forschung nicht mehr Deutschland alleine in die Schuhe geschoben wird.
Eine Binsenweisheit, und keine neue. Das macht aber die Taten nicht besser.
Nicht jeder Besatzungssoldat war gleich ein Kriegsverbecher.
Aber er hat mitgeholfen, die Bevölkerung des besetzten Landes zu unterdrücken. Kein deutscher Besatzungssoldat ist ohne Schuld, nirgends. Und wenn er nur Zahlmeister in der Etappe war. Es muß dafürnicht erst Blut an seinen Fingern kleben.
So eine Pauschalschuld ist genauso dämlich wie das Reinwaschen und deshalb genauso wenig hilfreich.
Deine Relativiererei ist ebensowenig hilfreich.
Ein Onkel meiner Mutter ist in Norwegen hingerichtet worden, weil er seinerseits nicht an einem Hinrichtungskommando teilnehmen wollte.
Meine Hochachtung vor diesem Mut! Andere haben sich damit begnügt, vorbei zu schießen.
Mag sein, daß du den Mann trotzdem als schuldig einstufst.
Vieleicht. War er Kriegsfreiwilliger?
Ich würde nicht von einem Soldaten verlangen, schon desertieren, wenn er in einen Zug irgendwohin gesteckt wird.
Ich auch nicht; aber ich würde es begrüßen. Man kann von niemandem verlangen, daßer desertiert; aber man kann ihm auch nicht die Schuld nehmen, die er dadurch auf sich lädt.
Mit einem derart hohen Anspruch würde kaum eine Armee der Welt moralisch bestehen.
Endlich fällt der Groschen. Eine Armee ist nichts moralisches; sie ist nichts, worauf man in irgendeiner Art stolz sein könnte.
Er will mit anderen Nationen in ihrer Ignoranz gleichziehen.
Ganz tolle Sache! Und so einen Spacken haben wir jetzt im Bundestag sitzen.