Autor Thema: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis  (Gelesen 24051 mal)

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Offline Jennyfried

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Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« am: 01. Dezember 2012, 00:17:24 »
Entschuldigt mal vorweg, das ich als Frau mich hier anmelde, aber ich weiß einfach nicht weiter und bitte um Rat von Männern.
 
Ich versuche zunächst mal, IHN zu beschreiben. Er ist 44 und ich bin seine einzige langjährige Beziehung. Es ist meine 2. Ehe. Er ist einer von der Sorte, die am liebsten ohne Hilfe klarkommt, egal ob es sich um den Bau eines Hühnerstalls handelt oder um Gefühlssachen. Er hat Schwierigkeiten etwas anzunehmen, ohne dafür etwas zu geben. Lieber ist es ihm wenn er gibt und nicht nimmt. Andererseits nimmt er sich selber aber durchaus, was er braucht (Freizeittechnisch), um sich wohlzufühlen. Seit etwa 5 Jahren geht er regelmäßig zum Sport, fing an zu joggen und lief dieses Jahr zum ersten Mal einen Marathon. Er achtet sehr auf seine Gesundheit, wenigstens die körperliche  :.) und liest alles was er im IT finden kann über seine und meine echten oder vermeintlichen gesundheitlichen Probleme. Insgesamt ist er eher der sachlich denkende Typ. Er ist mir immer treu gewesen, hat viel mit mir mitgemacht (ich habe Restless Legs, das wurde lange nicht erkannt und ich war oft sehr reizbar) und auch viel von mir ertragen. Tief in sich drin ist er sehr gefühlvoll, versucht das aber gerne vor sich und der Welt zu verbergen. Er will nicht verletzlich sein, hat auch keine Freunde. 
Seit längerem versucht er mich davon zu überzeugen, das ich auch Sport machen und das Rauchen aufgeben soll. Mit dem Sport habe ich es probiert, das machte mir keinen Spaß und das Rauchen - naja, ich habe mich echt damit rumgequält, aber es klappte leider nicht. Davon abgesehen waren wir ein wirklich eng verbundenes Paar mit vielen Gemeinsamkeiten, das sich auf den anderen Gebieten nahezu perfekt ergänzte. Aber seit etwa 2 Jahren lief etwas schief. Er wurde unduldsamer mit meinen Ecken und Kanten, die er einmal liebte. Rechthaberisch und immer fordernder darin, das ich mich "bessern" müßte. Wir stritten häufiger, Anlaß waren meistens Dinge, die von außen an uns herangetragen wurden.
Ich muß hier einfügen, das unsere häusliche Lebenssituation seit vielen Jahren dadurch beeinträchtigt wird, das wir auch unser Büro und damit zeitweilig die Angestellten in unserem Haus haben - das Geschäft (Taxi) ist immer anwesend.  Selbst wenn keiner hier ist, könnte das Telefon klingeln und das bedeutet meistens"Action".
So und nun kommt der Endspurt: Mein Mann hat im Internet über Borderliner gelesen und "erkannt" das er seit 18 Jahren mit einer zusammenlebt und die Kraft das weiter zu leben hat er nicht. Ich wußte nicht mal was das war (nun weiß ich es und ich bin KEINE!)
Wie auch immer, am folgenden Tag hat meine Freundin mit ihm telefoniert und er hat 2 Stunden nur geheult. Immerhin kam dabei die Info heraus, das er erstmal 2 Wochen nicht nach Hause kommt.
Ich schrieb ihm, nachdem ich mich über Borderliner informiert habe, eine liebe- und verständnisvolle Email, hab angeboten, mich von einem Arzt seiner Wahl untersuchen zu lassen und mich in das Urteil zu fügen, wenn es denn so sei. Hab ihm gesagt, wofür ich ihn liebe und das ich für ihn da bin, das ich die Kraft aufbringe die er nötig hat, wenn er will.
Danach waren noch einige kurze sachliche Mails erforderlich, weil es der Betrieb erforderte. Ich rücke ihm derzeit nicht auf die Pelle, wir telefonieren auch nicht.

Meine Frage an Euch Männer: Ist das Midlifecrisis? Was tue ich nun am besten? Ist es richtig in in Ruhe zu lassen? Wenn jemand mehr Einzelheiten braucht, bitte fragt, aber fürs erste will ich Euch hier nicht zutexten. Ganz ehrlich, ich möchte meinen Mann wiederhaben, er ist ein Teil meiner Seele geworden und ich weiß, das ich auch für ihn ein Teil von ihm bin/war.  Jetzt scheint es, als wollte er mich mit Gewalt aus sich herausreißen, seelischen Selbstmord begehen - kann ich das irgendwie verhindern?

Conte Palmieri

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #1 am: 01. Dezember 2012, 00:31:54 »
Alle Verrückten glauben, dass sie normal sind.

Offline Druide

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #2 am: 01. Dezember 2012, 00:36:02 »
Servus und willkommen hier im Forum !

Ich vermute, dass ich mit 41 nicht in der midlife-crises
bin - aber, wer weiss... . 8)

Habt ihr beiden schon mal' daran gedacht, professionelle
Hilfe in Anspruch zu nehmen ? - nur so ein Gedanke meiner-
seits.

...btw.: Was meinst Du mit "seelischer Selbstmord" ?

LG v. Druiden
« Letzte Änderung: 01. Dezember 2012, 00:39:12 von Druide »

Offline Unikum

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #3 am: 01. Dezember 2012, 08:23:10 »
Moin, er will das du aufhörst dir Drogen durch den Balg zu jagen. Stattdessen bittet er dich deinen Tempel (Körper) via Sport so lange als möglich für eure Beziehung zu erhalten.

Und was genau fandest du da jetzt falsch dran?

.

.

.
Alles was danach kam ist auf seine Angst um  dein Leben begründet, er drückt das nur anders aus.


drück die Kippe aus und krieg den Hintern hoch.....oder trenn dich von ihm.
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

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Offline Jennyfried

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #4 am: 01. Dezember 2012, 09:59:16 »
@ Druide: wenn sich jemand "gewaltsam" von seinen Gefühlen trennt, Gefühle nicht mehr zuläßt, dann ist das seelischer Selbstmord. Das ist das was mein Therapeut mir mal erklärt hat.

Ich hätte gegen eine Paartherapie gar nichts einzuwenden, angetickt haben wir das Thema mal, aber so recht schien er nicht überzeugt. Ich fürchte nur, das es dafür nun auch ein wenig zu spät ist  :( .

@ Unikum: Klar, genau das wollte er, daran ist auch nichts falsch. Aber warum soll ich Dinge tun, die mir keinen Spaß machen? Den einzigen Sport, den ich gerne gemacht hätte, Tanzen, den wollte er nicht.  2. Nachdem ich mich (und meine Umgebung) 5 Jahre damit gequält habe, nicht mehr zu rauchen, habe ich es aufgegeben. Angst um meine Leben: Ich bin btw weder dick noch krank, mein "Tempel" ist in Ordnung. Da muß ich eher Angst um seines haben, so wie er es mit dem Sport in letzter Zeit übertrieben hat (mit Leistungssteigerungstabletten u. allem pipapo)
Vor allem aber: Rauchen oder nicht, das sollte für die Gefühlswelt in einer Beziehung nicht die Rolle spielen. Da sind m.E. andere Sachen wichtiger. Bist Du wirklich davon überzeugt, das wenn ich jetzt das Rauchen aufgebe, er dann wieder in die Beziehung zurückkommt? (nicht sarkastisch gemeint)

Ist es für die "innere Beziehung", das gefühlte Zusammenleben wirklich so entscheidend, ob der andere raucht? Was nutzt ein nichtrauchender Partner, wenn der Rest nur Kompromiss ist?

Wie auch immer: Wie verhalte ich mich jetzt am besten? (von den Kippen mal abgesehen  :.) ). Kontakten oder nicht? Wenn ja, in welcher Form? Wie schätzt Ihr seine innere Lage ein? Frauen und Männer denken nun mal anders und ich wüßte gerne wie mein Mann jetzt tickt. Was ist da los bei Euch in solchen Situationen? Kann sich da jemand reinversetzen?
Vielen Dank schon mal im voraus


Offline Korinthenkackerin

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #5 am: 01. Dezember 2012, 11:00:33 »
So und nun kommt der Endspurt: Mein Mann hat im Internet über Borderliner gelesen und "erkannt" das er seit 18 Jahren mit einer zusammenlebt und die Kraft das weiter zu leben hat er nicht. Ich wußte nicht mal was das war (nun weiß ich es und ich bin KEINE!)
...
Ich schrieb ihm, nachdem ich mich über Borderliner informiert habe, eine liebe- und verständnisvolle Email, hab angeboten, mich von einem Arzt seiner Wahl untersuchen zu lassen und mich in das Urteil zu fügen, wenn es denn so sei.

Ich habe das Posting jetzt zweimal durchgelesen und zuerst überlegt, ob nicht neben dem Rauchen hauptsächlich diese ungeklärte Borderline-Sache im Vordergrund steht. Das könnte ja schnell abgeklärt werden. Du schreibst, "dein Therapeut" hätte dir etwas erklärt. Also bist du ja irgendwo in Behandlung und kannst nachfragen.

Je mehr ich darüber nachdenke, komme ich aber in die Richtung, dass all deine Mühen vermutlich nicht viel ausrichten werden. Wenn ein Mensch in so einer Krise steckt, können die Auswirkungen immens sein. Wenn er für sich erkannt und beschlossen hat, dass sein Leben die letzten 20 Jahre schlecht war und nur eine Trennung von dir neues Lebensglück bedeutet, wirst du leider nicht viel tun können. Ob du ihn wiederhaben willst, spielt dann auch keine Rolle. Denn er wird sein Ding dann durchziehen. Wenn er momentan sein Leben umkrempeln und neu ordnen will, wird er das tun, egal, wie du das findest.

Ihr sitzt beruflich in einem Boot. Privat würde ich wohl lieber die Füße still halten im Moment. Was soll es auch bringen, wenn du ihn nun ständig mit dem Thema nervst? Entweder er kriegt sich wieder ein, oder er will sich dauerhaft trennen. Ich denke nicht, dass du da momentan viel Einfluss auf die Entscheidung hast.
Ein Freund ist jemand, der dich mag, obwohl er dich kennt!
(Elbert Hubbard)

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander Freiherr von Humboldt)

Offline Unikum

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #6 am: 01. Dezember 2012, 11:06:08 »
Wüede meine Frau abends im Bett nach Giftgas stinken...also auf meine Gefühlswelt hätte das schon Eindruck, und keinen kleinen....

Es kann natürlich sein das mittlerweilen eine Leidensgrenze überschritten ist über die er nicht zurück kann wer sollte das ergründen können so übers Internet und über dritte?

was wenn ER Heroinabhängig wäre, bliebest du dann? wo ist der Unterschied zwischen den Drogen ausser den Steuereinahmen?

Eine Beziehung...eine Partnerschaft...ein Zusammenleben...ist immer Kompromiss oder eine Seite leidet.

Das Kind ist im Brunnen, der Krug auch....der frühe Vogel hätte noch was tun können....
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Conte Palmieri

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #7 am: 01. Dezember 2012, 12:38:30 »
Jenny, verlasse ihn einfach und komme zu mir.

Denn:

  • Ich hab' nix gegen Raucher
  • Ich habe auch einen Knall
  • Alle Frauen, die in den letzten 12 Jahres was anderes von mir wollten als mein Geld, hatten einen Knall
  • Ich hasse Sport ebenfalls
  • Ich tanze notfalls sogar, mir doch egal, wie das aussieht

Na wie wär's? Ich sehe ungefähr so aus wie der Typ in meinen Avatar.

Offline Jennyfried

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #8 am: 01. Dezember 2012, 14:16:57 »
@ Korinthekackerin
Ich hatte vor etwa 9 Jahren mal eine 3,5 jährige Therapie, um meine Kindheit und mein Beziehungsverhalten (nicht nur in Partnerschaften) zu beackern. Diese Therapie hat mich sehr viel über mich selbst und mein Verhältnis zu Menschen gelehrt und ich konnte alte Beziehungsmuster ablegen. Als mir der Vorwurf "Borderliner" in die Fresse schlug, habe ich mir gedacht, wenn das einer weiß, dann der und ich habe ihn daher gefragt. Jetzt "flüchte" ich mich erstmal wieder dahin, weil ich mit dieser Situation völlig überfordert bin, Dienstag war die erste Sitzung. Soviel zu meinem Therapeuten.
Nein, er sagt nicht, das die letzten 18 Jahre schlecht waren. Es ware schwierige Jahre ja, aber bis vor ca. 2 Jahren war beziehungstechnisch alles okay. Noch nach unserem letzen "richtigen" Krach erklärte er mit aller ihm zu Gebote stehenden Ernsthaftigkeit, er wolle keine Scheidung.
Aber danke für den Rat, die Füße privat still zu halten, da bin ich bei, aber es fällt mir ehrlich gesagt enorm schwer.

@ Conte Palmieri: Hmmmm, hört sich gut an. Du kommst bloß 18 Jahre zu spät bzw. bin ich derzeit nicht in der Verfassung das in Erwägung zu ziehen, aber danke für das Angebot. Eigentlich hat sich das Thema Männer für mich ohne meinen Mann definitiv erledigt. Ihr macht nur Ärger :P
Immerhin hast Du mich zum Lachen gebracht und dafür danke ich Dir (ehrlich). Vermutlich wohnst Du zu weit weg, sonst würde ich Dich glatt auf einen Kaffee einladen. Jemanden, der mich in meiner Verfassung zum Lachen bringen kann, könnte ich brauchen.


Offline Druide

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #9 am: 01. Dezember 2012, 16:36:50 »
@Jennyfried: Du hattest 3,5 Jahre Therapie (wahrscheinl. Psychotherapie - OK); - bevor ich hierauf näher
eingehe - eine Frage meinerseits: Unabhängig von Deiner (Noch-) Ehe - hast Du eventuell schon mal'
an eine sog. "Traumasitzung" nachgedacht ? - ich meine hiermit eine (je nach Bedarf mehrere) E.M.D.R
-Sitzung(en).

So nebenbei - ich habe, vor einigen Jahren, beides "in Anspruch genommen" (und bei mir war's auch
nötig !).

LG v. Druiden

Offline Jennyfried

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #10 am: 01. Dezember 2012, 17:09:59 »
Lieber Druide,

hört sich gut an;was passiert in einer Traumasitzung? E.M.D.R.? Was ist das? Läuft das über Krankenkasse? Und Respekt, das Du das gemacht hast, da gehört was zu.

Ja, mein Therapeut ist Psychotherapeut und Arzt und es war die maximal möglich Anzahl von Sitzungen, die die KK bezahlt hat. Ich denke, da haben wir recht gründliche Arbeit geleistet  8)
Und jetzt ist wieder Arbeit nötig.

Mir ist übrigens heute der Gedanke gekommen, ob ich meinen Mann bitten sollte mit mir zu einer Paartherapie zu gehen, um den ganzen Mist aufzuarbeiten. Nicht um primär die Ehe zu kitten, sondern damit ich verstehe, was eigentlich genau passiert ist (ich bin so eine, die immer verstehen möchte, was um sie herum passiert  :.)  dann komme ich besser klar). Ich verspreche mir davon zumindest eine "saubere" Trennung, wenn es denn schon sein muß (schnief). vor allem ist es besser das bei einem neutralen Dritten zu machen, als unter vier Augen. Wie denkt Ihr darüber? Ist das 'ne doofe Idee?


Yossarian

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #11 am: 01. Dezember 2012, 17:21:54 »
Er ist einer von der Sorte, die am liebsten ohne Hilfe klarkommt, egal ob es sich um den Bau eines Hühnerstalls handelt oder um Gefühlssachen. Er hat Schwierigkeiten etwas anzunehmen, ohne dafür etwas zu geben. Lieber ist es ihm wenn er gibt und nicht nimmt.

Willkommen im Club.

Zitat
Er achtet sehr auf seine Gesundheit, wenigstens die körperliche  :.) und liest alles was er im IT finden kann über seine und meine echten oder vermeintlichen gesundheitlichen Probleme.

Spätes Coming Out eines Hypochonders?

Zitat
Seit längerem versucht er mich davon zu überzeugen, das ich auch Sport machen und das Rauchen aufgeben soll.

Warum tut er das? Hat er sich dazu mal erklärt?

Zitat
Er wurde unduldsamer mit meinen Ecken und Kanten, die er einmal liebte. Rechthaberisch und immer fordernder darin, das ich mich "bessern" müßte.

"Bessern"? War vorher denn etwas "schlecht"?

Zitat
Anlaß waren meistens Dinge, die von außen an uns herangetragen wurden.

Zum Beispiel?

Zitat
Mein Mann hat im Internet über Borderliner gelesen und "erkannt" das er seit 18 Jahren mit einer zusammenlebt

Ein Mehrpersonenhypochonder sozusagen.

Zitat
und die Kraft das weiter zu leben hat er nicht.

Okay, da kann man nix machen.

Du bist, wie Du bist, und Du wirst Dich für ihn nicht verbiegen - das ginge auch nicht lange gut.

Zitat
hab angeboten, mich von einem Arzt seiner Wahl untersuchen zu lassen und mich in das Urteil zu fügen, wenn es denn so sei.

Spinnst Du?

Anscheinend hat *er* doch ein Problem, hätte aber gerne, daß Du daran "schuld" bist. Wenn Du das Spiel mitspielst, bist Du verloren, und retten würdest Du damit auch nichts.

Ich fürchte auch, Du kannst ihn nur sein Ding durchziehen lassen und abwarten, ob er sich irgendwann vielleicht wieder einkriegt. darauf spekulieren würde ich aber an Deiner Stelle nicht.

Wenn Ihr wirtschaftlich miteinander verbandelt seid, bereite einen Plan B vor und mach Dir Gedanken, wie Ihr das ausenanderdividier bekommt, ohne daß Du allzu großen wirtschaftlichen Schaden nimmst.

Zitat
Frage an Euch Männer:[/b] Ist das Midlifecrisis?

Eher nicht. Den treibt irgendwas andres um.

Zitat
Jetzt scheint es, als wollte er mich mit Gewalt aus sich herausreißen, seelischen Selbstmord begehen - kann ich das irgendwie verhindern?

Nein. Wenn jemand wirklich radikal mit seiner Geschichte brechen will, dann tut er es auch.

Yossarian

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #12 am: 01. Dezember 2012, 17:26:02 »
Mir ist übrigens heute der Gedanke gekommen, ob ich meinen Mann bitten sollte mit mir zu einer Paartherapie zu gehen, um den ganzen Mist aufzuarbeiten.

Nicht bitten, nur vorschlagen. Mit den neutralsten Tonfall, den Du drauf hast.

Zitat
Nicht um primär die Ehe zu kitten, sondern damit ich verstehe, was eigentlich genau passiert ist

Das ist nur allzu verständlich. Aber er wird es selbst noch nicht wirklich wissen, was mit ihm los ist. Und seinen eigenen Erkenntnisprozeß muß / wird er ohne Dich führen.

Zitat
Wie denkt Ihr darüber? Ist das 'ne doofe Idee?

Die Idee ist gut, aber der Zeitpunkt ist falsch.

Offline Druide

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #13 am: 01. Dezember 2012, 17:35:04 »
@Jennyfried: Wenn Du hierüber - Traumatherapie/Traumasitzung mehr wissen willst - guckst Du bitte:
 http://en.wikipedia.org/wiki/Francine_Shapiro
@all others: Dieser link soll bitte NICHT als SPAM gewertet werden !!!

@Jennyfried: Die Traumasitzungen, die ich gemacht habe, wurden von mir "privat" bezahlt, also ohne Kassenzuschuss.
Diese Art von Sitzung sollte nur von Expert/innen durchgeführt werden - es gibt mittlerweile einige, die sich gerne als
Trauma-TherapeutInnen deklarieren, aber nix hiervon wissen !!!  Einerseits: Du musst wissen mit wem und andererseits,
worauf Du Dich einlässt ! - falls "diese Arbeit" überhaupt für Dich geeignet ist !

LG v. Druiden

« Letzte Änderung: 01. Dezember 2012, 17:46:52 von Druide »

Offline Jennyfried

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Re: Brauche den Rat von Männern in der Midlifecrisis
« Antwort #14 am: 01. Dezember 2012, 19:27:28 »
@ Yossarian:  Seit längerem versucht er mich davon zu überzeugen, das ich auch Sport machen und das Rauchen aufgeben soll.  Weil das für mich gesünder wäre, ist seine Antwort. Ich habe beides versucht. Sport macht mir einfach keinen Spaß, außer tanzen, und da will er wieder nicht ran. Rauchen aufgeben - dabei habe ich mir so einen abgebrochen, mehrmals - ich schaffe es einfach nicht.
"Bessern"? War vorher denn etwas "schlecht"? Nö, nicht wirklich, aber man kann sich ja immer verbessern, meint er. Halt so ein Optimierungsfreak.
Anlaß waren meistens Dinge, die von außen an uns herangetragen wurden. Ärger aus dem Taxenbetrieb, den wir haben. Irgendwer baut Mist oder irgendwem passiert was und dann müssen Dinge geregelt werden. Oder: ich erwische einen Fahrer beim Lügen und mein Mann, der Chef gibt mir keine Rückendeckung, was dann zu Streit führte etc. etc. Selten war der Beginn eines Streites auf Unstimmigkeiten zwischen uns oder das Fehlverhalten von einem von uns zurückzuführen.
Die Idee ist gut, aber der Zeitpunkt ist falsch.  Was wäre denn ein besserer Zeitpunkt?

@ Druide: danke für den Link ich schau mir das an, aber ob meine Sprachkenntnisse reichen, muß ich sehen.
Tja eben: ich weiß nicht was da passiert, darum fragte ich Dich. Gibt es irgendwo eine Seite, wo ich seriöse Therapeuten finden kann. Falls es hier die Möglichkeit einer privaten Nachricht gibt, kannst Du die gerne nutzen. Mich interessiert das auf jeden Fall. Vergangenheit hin oder her - diese Trennung ist für mich traumatisch - aber sowas von  :-X