Autor Thema: Weird Scenes Inside a Law Firm  (Gelesen 556353 mal)

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Offline DieFrau

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1500 am: 12. Juli 2016, 10:38:30 »
Der Vortrag der Frau, weshalb sie angeblich keinen Unterhalt zahlen könne, würde im entgegengesetzten Fall als lahme Ausrede bezeichnet werden, wenn er vom Vater gekommen wäre.

Ich lese hier nicht, dass du ein konkreten Vergleichsfall hast!

Zitat
Der bisherige Vortrag der Frau bzw. ihres Anwalts ist im besten Fall tollpatschig und plump, trotzdem frißt der Richter das, was sie ihm hinwirft.

Das ist wieder Deine Wahrnehmung im Spiel, sie konnte genauso "antisemitisch" sein.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1501 am: 12. Juli 2016, 10:51:12 »
Ich lese hier nicht, dass du ein konkreten Vergleichsfall hast!

Genug konkrete Vergleichsfälle bei diesem und anderen Familiengerichten in den letzten 32 Jahren.

Zitat
Das ist wieder Deine Wahrnehmung im Spiel, sie konnte genauso "antisemitisch" sein.

Natürlich ist es meine Wahrnehmung. Ich nehme wahr, mit welchen gerichtlichen Verfügungen der Richter auf ihren bzw. meinen Vortrag reagiert. Meine Wahrnehmung ist da deshalb durchaus objektivierbar.
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Offline DieFrau

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1502 am: 12. Juli 2016, 10:59:18 »
Irgendwie habe ich es in einer Unterhaltssache seit langem mal wieder mit einem feministischen Familienrichter zu tun...  :P

Das hier klang so als ob du dem Richter zum ersten mal begegnest. Deswegen habe ich nach einem Vergleichbaren Fall bei dem selben Richter gefragt.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1503 am: 12. Juli 2016, 11:23:24 »
Ach so. Bei diesem Richter hatte ich noch keinen (familienrechtlichen) Fall. Ich nehme an, daß es ein junger Richter auf Probe ist, der durch die einzelnen Abteilungen gereicht wird.

Jedenfalls sind seine Gedanken und Absichten leicht zu deuten, wenn man seine Verfügungen liest. Er scheint dabei zu sein, auf die Mitleidsnummer der Madame reinzufallen und vergißt dabei, bei ihr genauso nachzufassen, wie er es bei jedem anderen (männlichen) Unterhaltspflichtigen wahrscheinlich tun würde. Richter gebärden sich da oft "feministischer" als Richterinnen.
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Hameel

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1504 am: 12. Juli 2016, 11:27:25 »
Richter gebärden sich da oft "feministischer" als Richterinnen.
Natürlich. Sonst werden sie bei der Frauenbeauftragten im  Ministerium angeschwärzt und freuen sich auf ein beschauliches Berufsleben an einem Amtsgericht im Vogelsberg.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1505 am: 12. Juli 2016, 11:44:19 »
Ich wäre jederzeit gerne Richter an einem beschaulichen Amtsgericht im Vogelsberg.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1506 am: 14. Juli 2016, 14:08:02 »
Eine Inkassobude, die Euro-Collect GmbH, behelligt eine Mandantin; die tatsächliche (behauptete) Forderungsinhaberin ist ein windiger Laden, der irgendeinen Schlankheitsscheiß vertickt und die Kunden in - zum Glück anfangs schlecht gemachte - Abofallen lockt.

Ich beschimpfe also die Inkassobude mit dem üblichen Sermon (Wer sind Sie? Was wollen Sie? Welche Forderung? Wo ist Ihre Bevollmächtigung etc.), und es passiert nichts. Obwohl ich unter Fristsetzung und Klageandrohung eine Erklärung verlangt habe, ob die Inkassobude irgendwelche Daten der Mandantin an Schufa und Konsorten weitergegeben hat, bleibt es still.

Jetzt bekomme ich von denen eine Mail folgenden Inhalts:

Hallo Rechtsanwalt M.,

wir sind sehr an Ihrer Meinung zu unserem Kundenservice interessiert. Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, um die folgende Frage kurz zu beantworten:

Wie würden Sie den erhaltenen Support bewerten?

Gut, ich bin zufrieden.

Schlecht, ich bin unzufrieden.

Bei Ihrem Ticket ging es um Folgendes:


Es folgt meine einzeilige Mail, mit der ich denen meine Beschimpfungen vorab als PDF habe zukommen lassen.

Natürlich habe ich auf den Link mit "unzufrieden" geklickt. Bin mal gespannt, was jetzt passiert.  8)

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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1508 am: 18. Juli 2016, 13:20:05 »
Die Mandantin ist gerade Vollwaise geworden; wenn das letzte überlebende Elternteil 91 Jahre alt ist, kann das mal passieren. Sie hat einen Bruder. Die Beiden können sich nicht besonders leiden und haben seit über 10 Jahren keinen Kontakt. Ich soll die Erbauseinandersetzung machen und weise sie als erstes darauf hin, daß sie einen Erbschein braucht. Sie kontaktiert irgendeinen Notar; der meint am Telefon, Erbschein sei nicht nötig; man müsse nur das Grundbuch berichtigen (Zur Erbmasse gehört ein kleines Häuschen irgendwo in der Provinz). Ich erkläre ihr, wozu sie den Erbschein im Rahmen der Auseinandersetzung so alles brauchen wird. Sie läßt sich also einen Termin bei dem desinteressierten Notar geben und legt ihm das Berliner Testament der Eltern auf den Tisch. Der Notar: "Sie brauchen eine Erbschein!"

Ja Potzblitz, Donner und Doria, wer hätte das gedacht: Die Frau braucht eine Erbschein! Ich wär nie drauf gekommen! Die Arme scheint sich da eine ausgesprochene Koryphäe des Erbrechts als Notar ausgesucht zu haben...  :evil

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Offline simplemachine

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1509 am: 19. Juli 2016, 22:59:00 »
Wenn ein notarielles Testament vorliegt, braucht man i. d. Regel überhaupt keinen Erbschein. Nach der neuen BGH-Rechtsprechung soll bei Banken i. d. R. jetzt sogar ein privatschriftliches genügen. Daraus kann man schon ein gewisses Regel-Ausnahme-Verhältnis ableiten. Viele kleinere Nachlässe kommen demnach vermutlich ohne Erschein aus, allenfalls wird ggf. einer nur für Grundbuchberichtigungszwecke gebraucht. Vllt. hat das der Notar gemeint.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1510 am: 26. Juli 2016, 12:11:28 »
Irgendwie habe ich es in einer Unterhaltssache seit langem mal wieder mit einem feministischen Familienrichter zu tun...  :P

Heute war Verhandlung, und der Richter hatte seine Hausaufgaben gemacht. Es kam sogar mehr Unterhalt raus, als ich erwartet hatte.

Allerdings war die Gegenseite (und ihr Anwalt auch, denn ich hätte das Schriftstück an seiner Stelle nicht offengelegt) so blöd, mitzuteilen, daß das zweite, bei der Mutter lebende Kind ab September in einer Ganztagschule für Behinderte (Ritalin statt Frühstück   :P ) geht, die Frau Mama dann also ganztags Arbeiten gehen kann.  :evil

Das Häschen war gar nicht glücklich, hatte sie doch im Vorfeld überall rumgetönt, bei ihr sei "doch sowieso nichts zu holen". Mein Mandant meinte trocken, freiwillig würde sie keinen Cent zahlen. Na gut, dann pfänden wir eben ihren Lohn.  8)
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Offline grashopper

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1511 am: 27. Juli 2016, 13:53:45 »
Mäuschen vom 1. Stock suchend in der Poststelle (Parterre) antreffend. "Noch keine Post da?"
Antwort: Anscheinend nicht.

10 Minuten später: "Immer noch keine Post da?"
Antwort: Nicht, dass ich es wüsste...

Ok. War schon nach 10 Uhr und ungewöhnlich. Also Post anrufen oder  lieber "liebenswerte" Kolleginnen im Parterre ansprechen, ob Post geliefert wurde.

Antwort: Ja, schon längst. Liegt im Sekretariat (1. Stock, wo eigentlich alle Mäuse versammelt sind) oben auf dem Tisch!

Mäuse-Verwalter (derzeit genießender Alleinkämpfer) angerufen von wegen "Post liegt im Sek. auf dem Tisch".

Antwort: Ah ja, Danke!

Bitteschön 8)
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1512 am: 04. August 2016, 11:07:43 »
Versichert die Bruderhilfe Sachversicherung eigentlich auch Schwestern?
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Offline Kjeld

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1513 am: 11. August 2016, 17:07:44 »
Ich muß jetzt einen Weiterbeschäftigungsanspruch zwangsvollstrecken und den aus dem Prozeßarbeitsverhältnis resultierenden Annahmeverzugsvergütungsanspruch durchklagen. Manche Arbeitgeber sind wirklich unerträglich. Und finden erstaunlicherweise immer wieder Rechtsanwälte, die sie in die sinnlosesten Auseinandersetzungen hineinlaufen lassen - in diesem Fall ist es ein multinationales Anwaltskonsortium.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1514 am: 11. August 2016, 21:22:52 »
in diesem Fall ist es ein multinationales Anwaltskonsortium.

Die sind nicht besser als die anderen auch. Wenn der Mandant zahlt, wird das Geschäft mitgenommen, möglicht über billable hours abgerechnet und nicht über die poplige Gebührentabelle des RVG.

Außerdem isses ja so, daß Du als Hausanwalt einer größeren Firma den Mandanten nicht vergraulen darfst, also werden auch blödsinnige Aufträge ausgeführt.

Ich hatte bisher einen einzigen Fall bis zum BAG hoch, und das lag auch nur am Gegner, der mit aller Gewalt mit dem Kopf durch die Wand wollte. Der Kollege von der Gegenseite tat mir fast schon ein bißchen leid, weil für seinen Mandanten absolut nichts zu holen war. Und beim BAG sitzen keine gelangweilten Schulklassen im Zuschauerbereich, sondern Betriebsräte auf Fortbildung etc. Die fragen in der Verhandlungspause schon mal direkt, ob der Kollege von der Gegenseite eigentlich noch ganz dicht ist. 
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