Autor Thema: Warum ist heute kein guter Tag?  (Gelesen 318894 mal)

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Offline Araxes

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2070 am: 19. Februar 2024, 00:41:50 »
Scheint dich ja irgendwie anzufassen, daß man deinen Putin nicht genug respektiert.

Offline Yossarian

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2071 am: 19. Februar 2024, 09:20:16 »
Wenn er Dich als woke bezeichnet, scheint ihm die ganze Sache langsam zu entgleiten.  8)
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maxim

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2072 am: 19. Februar 2024, 16:41:51 »
Wenn er Dich als woke bezeichnet, scheint ihm die ganze Sache langsam zu entgleiten.  8)
Mach dir keine Hoffnungen.

Offline Yossarian

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2073 am: 19. Februar 2024, 17:10:50 »
Bei Dir mache ich mir schon lange keine Hodffnungen mehr.
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primakleber

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2074 am: 19. Februar 2024, 19:06:44 »
Was sind denn meine woken Werte?

Man braucht sich nicht am Begriff woke aufzuhängen. Die Frage ist, ob kein Spannungsverhältnis zwischen der Fürsprache für Nawalny und seinen Positionen besteht. Nawalnys Eigenbezeichnung lautete Nationalist. Forderungen nach Verbringung unliebsamer Volksgruppen außer Landes waren da ausdrücklich inbegriffen.


Offline Araxes

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2075 am: 20. Februar 2024, 15:38:53 »
Die Frage ist, ob kein Spannungsverhältnis zwischen der Fürsprache für Nawalny und seinen Positionen besteht.

Warum soll das eine Frage sein? Seine Entgleisungen gegenüber Kaukasiern sind bekannt und wurden viel kritisiert, auch von seinen Mitstreitern. Die Frage ist eher, ob er das bis zuletzt so sah. Die andere Frage ist, warum sich die Putinfreunde so daran aufhängen, während sie nicht die leiseste Kritik an Putin, seinen Positionen und der Hetze in den russischen Medien haben. Das entlarvt die Kritik als scheinheilig und rein zweckdienlich, um einen Kritiker zu verunglimpfen.

Manchmal ist der Einfluss russischer Propaganda zu offensichtlich. Ein lahmer Versuch, ihn zu desavouieren und ironischerweise, indem man auf eine Ablehnung und Berührungsängste gegenüber Nationalisten setzt, die man im Westen vermutet, aber die es in Russland mal so gar nicht gibt, wo sich ein staatlich betriebener völkischer Nationalismus als Staatsreligion breitmacht. Erkennst du die Ironie?

Zitat
Nawalnys Eigenbezeichnung lautete Nationalist. Forderungen nach Verbringung unliebsamer Volksgruppen außer Landes waren da ausdrücklich inbegriffen.

Frage dich doch mal lieber, warum ein russischer Faschist Präsent sein kann, dabei allerhand chauvinistischen Unsinn über Europa und die Ukraine verbreitet, aber einen russischen Nationalisten ins Straflager steckt? Da sollten doch genug Gemeinsamkeiten vorhanden sein. Ergibt das irgendeinen Sinn? Willst du weiter darauf rumreiten, Nawalny sei ein Nationalist?

Wird er in Russland überhaupt für seine nationalistischen Positionen kritisiert? Kannst du das rauskriegen?

Das ist übrigens das gleiche wie mit Impfungen. Die russische Desinformation hat in euren Kreisen massiv Stimmung gegen Impfungen gemacht, aber in Russland wurde dafür geworben. Es gab sogar den Effekt, daß die russische Desinformation nach Russland zurückgeschwappt ist und man dem dann dort entgegentreten musste. Ist dir nicht bekannt? Nie darüber nachgedacht?
« Letzte Änderung: 20. Februar 2024, 15:45:17 von Araxes »

primakleber

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2076 am: 20. Februar 2024, 20:30:26 »

Ein Wortschwall aus Gegenfragen, Schauplatzverlagerungen und Whataboutism.

Die Frage, ob eigene Fürsprache für einen Nationalisten ohne Spannungsverhältnis möglich ist, kann man ohne Rückgriff auf die Medien, russische Propaganda oder Impfungen beantworten. Eigentlich sogar ohne Rückgriff auf Putin. Es sei denn, er wird unbedingt für "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" als Aufhänger gebraucht.

Ein lahmer Versuch, ihn zu desavouieren und ironischerweise, indem man auf eine Ablehnung und Berührungsängste gegenüber Nationalisten setzt, die man im Westen vermutet,

Trifft für deutschen Zeitgeist ja auch schon stark übersteigert zu. Der Russe hat eine starke Vaterlandsverbundenheit ("Liebe"). Dort hört man gerne schwere Vaterlandshymnen und besingt die Qualitäten von Mütterchen Russland. In Deutschland hingegen wird man mit nationalem Engagement und entsprechender Priorisierung inländischer Interessen schnell in die rechte Ecke gestellt. Die Frage, ob man Nationalist sein darf, kann aber nicht nach Ländern anders beantwortet werden. Es geht um den Bezug zur Heimat. Das ist mehr als der gegenwärtige Machthaber oder eine Regierungspartei. 

Offline Araxes

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2077 am: 21. Februar 2024, 00:51:28 »
Ein Wortschwall aus Gegenfragen, Schauplatzverlagerungen und Whataboutism.

Findest du? Lies es einfach noch mal. Vielleicht verstehst du dann ein bißchen mehr.

Zitat
Die Frage, ob eigene Fürsprache für einen Nationalisten ohne Spannungsverhältnis möglich ist, kann man ohne Rückgriff auf die Medien, russische Propaganda oder Impfungen beantworten.

Was ist denn bitte ein "Spannungsverhältnis"? Natürlich ist so eine Fürsprache möglich. Dafür reicht schön völlig das Verhalten der russischen Willkürjustiz, die versuchte Vergiftung durch den Geheimdienst, die Haftbedingungen und das langsame zu Tode foltern. Dafür ist es völlig irrelevant, ob das Opfer ein Nationalist war. Du hast anscheinend überhaupt keinen rechtstaatlichen Kompass.

Zitat
Eigentlich sogar ohne Rückgriff auf Putin. Es sei denn, er wird unbedingt für "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" als Aufhänger gebraucht.

Genau das ist es, was ihr von der AfD oder aus deren Umfeld (oder die Wagenknecht-Leute) macht. Ihr lehnt die offene, demokratische Gesellschaft ab und weil Putin das ebenfalls tut, betrachtet ihr den als Bruder im Geiste und müsst ihn irgendwie schönreden und seine Kritiker schlechtmachen.

Zitat
Der Russe hat eine starke Vaterlandsverbundenheit ("Liebe").

Hör auf mit dem Scheiß. An der Front stirbt nicht "der Russe", sondern x andere Nationalitäten, die Russland über die Jahrhunderte erobert hat. Die Moskauer Jugend ist dabei leider stark unterrepräsentiert. Ich hoffe, daß die irgendwann auch an die Front muß und angeschossen im ukrainischen Schlamm krepiert, weil die Russen kein richtiges Medevac betreiben. DANN wird es in Russland rumoren, denn dann trifft es die apolitische, gutsituierte Bevölkerung im "Kapitol", für die das alles bislang nur Hungerspiele sind, die man achselzuckend hinnimmt. Die Unruhen in den ethnischen Gebieten (Baschkortostan, Dagestan usw.) sind viel zu weit weg. Zur Not kann man die auch zusammenschießen. In Moskau wird das schwieriger. Die ethnischen Minderheiten kämpfen auch nicht aus Vaterlandsliebe in der Ukraine, sondern weil der Sold ein Vielfaches des Einkommens in den verarmten Landstrichen fernab von Moskau ist. Und für manch eine Ehefrau ist es durchaus ein guter Deal, wenn der versoffene Kerl in der Ukraine bleibt und es dafür ein paar zehntausend Dollar gibt. Der wäre sowieso kaum Älter als Mitte 50 geworden. Russische Männer sterben mit Mitte 50 an der Todesursache Nr 1: Alkohol. Muss ja ein sehr stolzes Volk sein, das sich ständig besaufen muß, um es da auszuhalten.

Mal was zum Lesen: Putins Ökonomie des Todes

"Für die Angehörigen eines gefallenen Soldaten, der fünf Monate gedient hat, summieren sich die Zahlungen aus Lohn und Entschädigungen nach den geltenden Gesetzen und Vorschriften also auf etwa 14,8 Millionen Rubel [knapp 149.000 Euro – dek]."

Dafür lohnt es sich irgendwo in Burjatien schon, sich extra einen Kerl anzulachen.

"Die russische Führung hat nach entsprechender „ideologischer Vorbereitung“ tatsächlich ein System geschaffen, in dem das Leben für einen Menschen aus wirtschaftlicher Sicht nicht die beste Wahl darstellt. Mit dieser Erkenntnis wird ein Bewusstseinswandel einhergehen, der sich zweifellos auf den gesamten sozialen Bereich auswirken wird, von der Gesundheitsversorgung bis zum Rentensystem. Man hat das Land an den Tod gewöhnt und das Sterben wirtschaftlich attraktiv gemacht."

Na, wenn man darauf nicht Stolz sein kann?

Zitat
Dort hört man gerne schwere Vaterlandshymnen und besingt die Qualitäten von Mütterchen Russland. In Deutschland hingegen wird man mit nationalem Engagement und entsprechender Priorisierung inländischer Interessen schnell in die rechte Ecke gestellt.

Meine Güte ja, wenn du den Unterschied zwischen Vaterlandsliebe und faschistischer Überlegenheitsideologie, die sich über den Hass unserer Werte definiert, nicht kennst, dann ist dir nicht zu helfen. Es ist ja nicht so, daß die viel haben worauf sie Stolz sein können, außer daß sie seit Jahrhunderten andere Völker unterwerfen. Abgesehen davon betonen die vor allem, wie scheiße sie uns finden mit unserer "verweichlichten Toleranz".

Ich bekomme immer mehr dein Eindruck, daß du einer von der ganz üblen Sorte bist, der hier zwar noch Kreide gefressen hat, aber es scheint doch eine zutiefst fragwürdige Faschistenverehrung durch, gepaart mit einer intellektuellen Unterbelichtung und Putinverstrahltheit. Alleine schon diese naiv-dümmliche Bewunderung des russischen Nationalismus. Es ist eben Nationalismus, kein Patriotismus. Informiere dich über den Unterschied.

Und eins sei dir gesagt: den Russen ist schietegal, ob du die irgendwie bewunderst oder nicht. Als EU-Europäer bist Du genauso deren Feind wie ich. Da geht's dir wie den ukrainischen und baltischen Wehrmachts-Kollaborateuren. Nützliche Idioten, die man aber kaum weniger verachtet.

Zitat
Die Frage, ob man Nationalist sein darf, kann aber nicht nach Ländern anders beantwortet werden. Es geht um den Bezug zur Heimat

genau darum geht es Nationalisten höchst selten. Denen geht's darum, anderen ihre Vorstellung von der Nation aufzuzwingen - und oft genug wird sie dabei zerstört. Oder findest du, daß die letzte große Welle von deutschem Nationalismus von 33 bis 45 für das Land gut war? Muss ich dir das erklären? Zwecklos.
« Letzte Änderung: 21. Februar 2024, 01:23:37 von Araxes »

Offline Frühstücksdirektor

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2078 am: 21. Februar 2024, 16:50:07 »
Aus gegebenem Anlaß möchte ich hier den Link aus der Mediathek zur letzten Folge von MAITHINK X - Die Show einfügen:

"Wie populistische Politiker uns verarschen"

Das, was da ausgesagt wird, ist ohne Weiteres allgemein auf die Auseinandersetzung mit Nazis, Reichsbürgern, Esoterikern und AfDlern und -Sympathisanten anwendbar. Also auch auf die Diskussionen hier.

Ich bewundere Araxes wackeren Kampf gegen diese zwei Typen hier, die nichts konstruktives beitragen, sondern nur wie Tauben beim Schachspiel die Figuren umwerfen und aufs Schachbrett kacken und glaiben, damit hätten sie das Spiel gewonnen.

Es war hier eigentlich auch immer die Meinungsfreiheit oberstes Gebot hier, auch wenn wir uns manchmal geprügelt haben wie die Kesselflicker.

Allerdings muß ich bei der Art, wie Maxim, der gebildet ist, was auf dem Kasten hat und durchaus anders könnte, wenn er wollte und seine Sockenpuppe hier die Diskussion betreiben und insbesondere, was sie hier von sich geben, immer öfters an Poppers Toleranzparadoxon denken. Und dabei wird mir immer unwohler.

Und das letzte, was ich mir gefallen lasse, ist der Vorwurf, irgendein User hier sei woke. Das woke Volk hält hier bekanntlich nicht länger als ein oder zwei Beiträge durch.

Ich habe beschlossen, solchen Menschen hier keine Bühne mehr zu bieten für die Verbreitung ihrer völkischen Thesen, weshalb wir uns hier jetzt von zwei Usern verabschieden.
Mit Wissen, Weitsicht und Kompetenz hat der Frühstücksdirektor mal wieder Großes geleistet!

Offline Korinthenkackerin

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2079 am: 25. April 2024, 23:00:00 »
Ich war heute bei der Beerdigung einer Frau, die ich vor fünf Jahren im Krankenhaus nach meiner Lungenembolie kennengelernt und mit der ich mich befreundet habe. Sie hatte damals schon seit fünf Jahren Krebs, also inzwischen 10 Jahre. Damals wurde ihr von den Ärzten in meinem Beisein (fand ich damals schweigepflichtstechnisch echt schräg) noch 2-3 Jahre prognostiziert, wenn sie eine Dauerchemo in Erwägung zöge. Das hat sie dann gemacht, wobei sie in allen, ihr möglichen, therapiefreien Zeiten auf Reisen ging. Sie war eine Kämpferin, immer optimistisch, immer aktiv. 8 Tage vor ihrem Tod waren wir bei ihr, weil sie eines meiner Bilder haben wollte. Sie war lustig und gut gelaunt, wir tranken Kaffee, spielten was und verabredeten uns für den Sommer  :(.

Warum ich es überhaupt erzähle: Die Beerdigung hat mich im Entschluss gestärkt, doch aus der Kirche auszutreten. Es ist einfach so bescheuert, wenn ein Pfarrer eine solche Beerdigung halten muss und der Verstorbene war kein Kirchgänger oder hatte eben keinen Bezug zur Kirche. Das war so elendig viel Blabla und hat mich einfach fertig gemacht. Auch hat mir die heutige Veranstaltung gezeigt, wie wichtig es ist, dass man sich mal vorher Gedanken macht, wie es denn enden soll. Ich habe ja seit fünf Jahren eine Datei hier auf dem Laptop mit allen Details, was gesagt werden soll, welche Musik gespielt werden soll, usw. Meine Angehörigen sollen da mal nicht hilflos dastehen müssen. Mein Mann ist ja schon lange aus der Kirche ausgetreten und ich zaudere einfach immer und kann nicht mal begründen, warum es mir so schwer fällt.

Scheißtag jedenfalls heute.
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Offline ganter

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2080 am: Gestern um 00:59:13 »
scheun'n Schiet,
wie der Fischkopp sagt.
Ich hoffe, Du hast jemanden, der dich drückt.

"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Offline Mattieu

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2081 am: Gestern um 10:07:29 »
Mein Beileid.
Was war das denn für ein Krebs?

Ich war vor vier Wochen auch auf einer kirchlichen Beisetzung, und auch ich konnte mit dem Gesagten nicht viel anfangen. Mir kam während der Rede der Gedanke, dass der Priester die Verstorbene wohl nicht gut gekannt haben muss, aber ich erfuhr im Nachhinein, dass dem nicht so war.  Um so unverständlicher, dass solch ein Allerweltsgerede dabei zustande kam. Die Verstorbene wurde sogar mit Frau Sowieso bezeichnet, obwohl klar war, dass nur ein enger Kreis an Verwandten und Freunden zugegen war, von denen niemand sich mit der Verstorbenen gesiezt hatte. 
Da die Verstorbene im Vorhinein recht klar geplant hatte, wie ihre Trauerfeier ablaufen sollte, war der sonstige Rahmen aber ihrer gerecht und würdig. 
Aber - um den Kreis zu schließen - auch ich habe mir dort und seitdem Gedanken gemacht, was auf meiner Trauerfreier gesagt, gespielt und gedacht werden sollte, und wer das tun könnte und wo und vor wem dies abgehalten werden sollte. Ud ob ich überhaupt eine persönliche Feier wünsche. 

In der Kirche war ich nie und habe auch keine Verbindung zum liturgischen Ablauf, von daher schließt sich diese Zeremonie von selbst aus, was ich nicht bedaure.

Das Gleiche gilt bei mir für Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung etc. Formulare sind alle blanko vorhanden. Ich weiß aber bis heute ums Verrecken nicht, ob ich im Falle des Falles die Maschinen abgeschaltet haben will oder nicht.
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Offline Korinthenkackerin

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2082 am: Gestern um 20:47:12 »
scheun'n Schiet,
wie der Fischkopp sagt.
Ich hoffe, Du hast jemanden, der dich drückt.

 :-*
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Offline Yossarian

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2083 am: Gestern um 20:59:13 »
Naja, niemand ist verpflichtet, sich kirchlich unter die Erde bringen zu lassen, egal, ob man in der Kirche ist, oder nicht. Allerdings kann man sich die Kirchensteuer wirklich sparen, wenn man sowieso nicht mehr in die Kirche geht.

Viel hängt davon ab, denke ich, ob man kurz vor dem Ende, so man es kommen sieht, Angst bekommt, ob da einer mit der Rute steht und auf einen lauert wegen der echten und vermeintlichen Sünden.

Ich habe gute Geistliche gehört bei Beerdigungen und schlechte nichtreligiöse Trauerredner; das ist also kein Grund, sich von vorneherein festzulegen. Es gibt Pfaffen, die sich da angenehm neutral halten. Man muß einfach Glück haben bei der Auswahl.

Tröstlich ist, daß man es sowieso nicht mehr hört.

Ich habe meiner Stieftochter skizzenhafte Anweisungen gegeben und mir dabei auch ausbedungen, daß ich keinen Pfaffen dabei haben will, ob ich davon was mitbekommen werde oder nicht. Wenn meine Hinterbliebenen einen Pfaffen finden, der sich zu benehmen weiß und das Maul hält, soll es mir auch recht sein.
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Offline Korinthenkackerin

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Re: Warum ist heute kein guter Tag?
« Antwort #2084 am: Gestern um 21:01:31 »
Was war das denn für ein Krebs?

Darmkrebs mit vielen großen Operationen. Hat aber natürlich überall hingestreut. Die Ärzte selber waren aber immer wieder erstaunt, dass sie das so lange überstanden hatte. In einer Krankenkassenzeitung kam vor ein paar Jahren sogar mal ein Bericht über sie.

Ich war vor vier Wochen auch auf einer kirchlichen Beisetzung, und auch ich konnte mit dem Gesagten nicht viel anfangen. Mir kam während der Rede der Gedanke, dass der Priester die Verstorbene wohl nicht gut gekannt haben muss, aber ich erfuhr im Nachhinein, dass dem nicht so war.  Um so unverständlicher, dass solch ein Allerweltsgerede dabei zustande kam.

Genauso war das gestern und es war einfach scheiße.
 
Ich weiß aber bis heute ums Verrecken nicht, ob ich im Falle des Falles die Maschinen abgeschaltet haben will oder nicht.

Ich zumindest will nicht als sabberndes Gemüse herumliegen. Wir haben das bei unserer Hochzeit vor acht Jahren zum Glück gleich alles schriftlich gemacht, dann muss ich darüber nicht mehr nachdenken.

Was ich in meiner Datei unbedingt ergänzen muss, ist das Procedere Trauerfeier/Urnenbeisetzung. Gestern wurde diese Urne durch Loch eines Kranzes "hinunter gelassen". Das war mit einem salutierenden Mitarbeiter des Beerdigungsinstituts schon fast skurril. Das will ich unbedingt getrennt voneinander und war mir bislang nicht klar.
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