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Beziehungen - ernstgenommen => gesellschaftliche Aspekte => Thema gestartet von: Yossarian am 15. März 2019, 21:21:54

Titel: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 15. März 2019, 21:21:54
«Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt» (https://www.horizonte-magazin.ch/2019/03/07/gefuehle-sind-nicht-universal-sondern-von-moral-bestimmt/)
Titel: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 16. März 2019, 09:41:20
«Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt» (https://www.horizonte-magazin.ch/2019/03/07/gefuehle-sind-nicht-universal-sondern-von-moral-bestimmt/)

"Für mich als Historikerin sind Gefühle aber erst vorhanden, wenn sie vom Subjekt wahrgenommen werden."

Nach einem solchen Satz muss man nicht mehr weiterlesen. Die Wissenschaft ist auf den Hund gekommen.
Wichtigstes Forschungszentrum ist es die Frauenquote zu erfüllen.
Titel: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 16. März 2019, 11:55:30
"Für mich als Historikerin sind Gefühle aber erst vorhanden, wenn sie vom Subjekt wahrgenommen werden."

Nach einem solchen Satz muss man nicht mehr weiterlesen.

Doch! Ekel und Scham z.B. sind (im wesentlichen, wenn nicht sogar ganz) rein kulturell bedingte Gefühle.

Man kann (und muß) den Ansatz diskutieren, interessant ist er allemal.

Zitat
Die Wissenschaft ist auf den Hund gekommen.
Wichtigstes Forschungszentrum ist es die Frauenquote zu erfüllen.

Das ist wieder ein ganz anderes Thema...
Titel: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 16. März 2019, 16:21:28
Doch! Ekel und Scham z.B. sind (im wesentlichen, wenn nicht sogar ganz) rein kulturell bedingte Gefühle.
Ekel und Scham wird es in jeder Kultur zu jeder Zeit geben. Somit sind sie universal. Der Reiz mag wohl sehr verschieden sein, ja kulturell bedingt sein oder eben biologisch.
Titel: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: nigel48 am 17. März 2019, 03:21:12
scham ist ein reine kulturprodukt.

ekel hat zum überwiegenden teil biologische gründe. große teile der weltbevölkerung ekeln sich vor milch und deren produkten - weil sie laktoseintolerant sind. gammelfleisch, überlagerte eier und buttersäure (kotze) ekelt weltweit usw.. - ekel vor blut, eingeweiden oder schmutz ist wiederum anerzogen.

viele, ich fürchte die meisten, unserer empfindungen entstehen im kopf: schuld, scham, eifersucht, gier, sorge

echte gefühle resonieren paarweise im hirn.
lust- ekel
trauer- wut
liebe- hass
wenn also ein bestimmtes hirnareal sehr aktiv ist, kann man sagen, die person empfindet lust oder ekel, aber nicht was von beiden.
putzigerweise verorten das die veden schon seit langem im 2. chakra...

so richtig kompliziert wird es, wenn man sich mit gurdjieffs konzept vom "dreihirnigen wesen " beschäftigt.
wenn menschen z.b. mit dem gefühlszentrum denken, mit dem bewegungszentum fühlen ....
Titel: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 17. März 2019, 17:20:24
scham ist ein reine kulturprodukt.

Scham ist das Gefühl, sozialen Erwartungen nicht gerecht zu werden. Das Gefühl der Scham ist daher von keiner Kultur abhängig, sondern nur der auslösende Reiz.

Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Frühstücksdirektor am 17. März 2019, 18:09:29
Ich hab da mal ein neuer Thema draus gemacht. Bitte hier weiterdiskutieren.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 17. März 2019, 23:15:41
Ekel und Scham wird es in jeder Kultur zu jeder Zeit geben. Somit sind sie universal.

Und dennoch ausschließlich kulturell. Wegen was oder vor wem hätte sich der Australopithecus schämen sollen, als er von den Bäumen herabgestiegen ist?

Ekel? Unsere frühen Vorfahren waren Aasfresser. Vor viel können die sich also nicht geekelt haben.

Sicher gibt es universale bzw. originäre biologische Gefühle: Hunger, Durst, Angst, Lust (Fortpflanzung). Vielleicht gehören noch Freude und Wut dazu. Alles andere halte ich für rein kulturelle Angelegenheiten.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Nikibo am 18. März 2019, 11:12:36
Aber möglicherweise gibt es unterschiedliche Formen originären oder kulturellen Ekels. Tiere können auch Ekel empfinden. Ekel ist wie Angst eine Schutzfunktion vor Gefahr und nicht nur die kulturell anerzogenen unterschiedlichen Speisevorlieben.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 20. März 2019, 19:03:56
Wegen was oder vor wem hätte sich der Australopithecus schämen sollen, als er von den Bäumen herabgestiegen ist?

Vor seiner Horde. Weswegen, bestimmen die Gesetze der jeweiligen Gruppe. Ist heute auch nicht anders, in manchen Kulturen schämt man sich wegen Dingen, die woanders gesellschaftlich akzeptiert sind. Die Veranlagung zu einem solchen Gefühl ist jedenfalls naturbedingt da, es reguliert Teile des Sozialverhaltens.

Sicher gibt es universale bzw. originäre biologische Gefühle: Hunger, Durst, Angst, Lust (Fortpflanzung). Vielleicht gehören noch Freude und Wut dazu. Alles andere halte ich für rein kulturelle Angelegenheiten.

Ich denke, die typisch menschliche Gefühlspalette ist (unabhängig von ihrer kulturellen Aufladung) bei geistig gesunden von Natur aus gleichermaßen vorhanden. Viele Gefühle sind jedoch sozialaffin, was der Tatsache Rechnung trägt, das der Mensch ein Herdentier ist. Neid, Eifersucht, Mißgunst kommen beispielhaft nicht ohne Mitspieler aus, Wut hingegen geht auch alleine gut.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 20. März 2019, 23:24:57
Ich denke, die typisch menschliche Gefühlspalette ist (unabhängig von ihrer kulturellen Aufladung) bei geistig gesunden von Natur aus gleichermaßen vorhanden.
Und zwar unabhängig von der Kultur. Es wird uns hier etwas als Wissenschaft verkauft, was radikale Ideologie ist. Es geht darum, dass die Erziehung alles und die biologische Veranlagung nichts ist. In seiner bekanntesten Ausprägung ist es, die Vorstellung, daß Geschlecht sei sozial konstruiert. Die Linken haben ihren Kulturkampf in die Welt der Begriffe verlegt. Es tut Not auch zur Wissenschaft eine kritische Distanz zu pflegen.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: ganter am 20. März 2019, 23:29:47
yo, und Evolution ist eine unbewiesene Erfindung syphiliskranker Irrer und die Bibel hat recht und die Erde ist 6000 Jahre alt.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 21. März 2019, 08:54:42
Tiere können auch Ekel empfinden.

Gerade da bin ich mir nicht sicher. Wenn ein Tier an irgendetwas schnuppert und sich dann abwendet, ist das dann schon Ekel in dem Sinn, wie wir ihn verstehen? Wenn ein Kind bittere Schokolade probiert und sie dann ausspuckt, eben weil sie bitter ist, dann ist das doch auch noch kein Ekel, oder? Es schmeckt einfach nicht, also ist das ausspucken eine normale Reaktion. Den Bissen mit Contenance runterwürgen ist dann der kulturelle Teil, den man halt lernt.

Vor seiner Horde. Weswegen, bestimmen die Gesetze der jeweiligen Gruppe.

Also doch wieder etwas Kulturelles und nichts "originäres".

Brechen wir das noch eine Stufe weiter runter, vom längst ausgestorbenen Primaten zu einem x-beliebigen Säugetier, das in Gruppen lebt. Wegen was könnte sich ein Schaf in der Herde vor seinen Mitschafen schämen?

Zitat
Die Veranlagung zu einem solchen Gefühl ist jedenfalls naturbedingt da

Genau das ist die Frage. Ist das so?

Zitat
Viele Gefühle sind jedoch sozialaffin, was der Tatsache Rechnung trägt, das der Mensch ein Herdentier ist. Neid, Eifersucht, Mißgunst kommen beispielhaft nicht ohne Mitspieler aus, Wut hingegen geht auch alleine gut.

Guter Punkt!

Es wird uns hier etwas als Wissenschaft verkauft, was radikale Ideologie ist. Es geht darum, dass die Erziehung alles und die biologische Veranlagung nichts ist.

Na, geht´s wieder mit Dir durch?  :.)

Zitat
In seiner bekanntesten Ausprägung ist es, die Vorstellung, daß Geschlecht sei sozial konstruiert.

Was bekanntermaßen überwiegend Unfug ist, insbesondere aber auch hier nicht das Thema. Dazu können wir gerne einen separaten Thread aufmachen, wenn das Bedürfnis besteht, das zu diskutieren.

Zitat
Die Linken haben ihren Kulturkampf in die Welt der Begriffe verlegt.

Der Kampf um die Lufthoheit über die Begrifflichkeiten ist nichts neues und wird weder ausschließlich von den Linken betrieben, noch haben die ihn erfunden.

Zitat
Es tut Not auch zur Wissenschaft eine kritische Distanz zu pflegen.

Natürlich. "Wissenschafts"gläubigkeit  führt z.B. dazu, daß Spacken wie die deutsche Umwelthilfe mit tollkühnen Konstruktionen den Diesel killen, weil Toyota das so will.

Man kann die verwegenen "wissenschaftlichen" Befunde über Todesopfer durch Stickoxide aber auch durch korrekte wissenschaftliche Methodik widerlegen oder zumindest in ihren Grundfesten erschüttern.

Man kann es nicht oft genug sagen: Wissenschaft ist die *Methode*, nicht das Ergebnis.

Wenn die Thesen der Frau Hitzer über Gefühle fragwürdig erscheinen, kann und muß man versuchen, sie mit wissenschaftlichen Methoden - und nur so! - anzugreifen und gegebenenfalls zu widerlegen. Irgendwelches Gegeifer über Frauenquoten in der Wissenschaft ist dabei alles andere als hilfreich.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 21. März 2019, 10:01:19
yo, und Evolution ist eine unbewiesene Erfindung syphiliskranker Irrer und die Bibel hat recht und die Erde ist 6000 Jahre alt.
Die Evolution ist überhaupt keine Erfindung und die Bibel ist auch keine Alternativtheorie. Pfleg du deine Feindbilder ruhig weiter.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Nikibo am 21. März 2019, 10:03:58
Über den Ekel
https://www.dasgehirn.info/denken/emotion/die-erforschung-des-ekels (https://www.dasgehirn.info/denken/emotion/die-erforschung-des-ekels)

Bonobos empfinden Ekel:
https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/koennen-sich-tiere-ekeln/ (https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/koennen-sich-tiere-ekeln/)


Gerade da bin ich mir nicht sicher. Wenn ein Tier an irgendetwas schnuppert und sich dann abwendet, ist das dann schon Ekel in dem Sinn, wie wir ihn verstehen?
Ja, ich bin mir da ziemlich sicher. Alle meine Hunde wendeten sich bei Ekel nicht einfach nur ab, sondern sind fast schockhaft zurückgewichen, auch mit einer bestimmten Mimik.




Wenn ein Kind bittere Schokolade probiert und sie dann ausspuckt, eben weil sie bitter ist, dann ist das doch auch noch kein Ekel, oder? Es schmeckt einfach nicht, also ist das ausspucken eine normale Reaktion. Den Bissen mit Contenance runterwürgen ist dann der kulturelle Teil, den man halt lernt.

Kommt auf die Gesamtsituation an -Gesichtsausdruck und Verhalten-  an, ob das Kind es als eklig empfindet.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 21. März 2019, 10:37:47
Den Bissen mit Contenance runterwürgen ist dann der kulturelle Teil, den man halt lernt.
Und ist daher eine Verstandesentscheidung und hat nichts mit Gefühlen zu tun.

Zitat
Brechen wir das noch eine Stufe weiter runter, vom längst ausgestorbenen Primaten zu einem x-beliebigen Säugetier, das in Gruppen lebt. Wegen was könnte sich ein Schaf in der Herde vor seinen Mitschafen schämen?
Erkennt ein Schaf sich im Spiegel ? Ich vermute mal nein. Also hat es kein Selbstbild und wird sich folglich nicht schämen können.

Zitat
Na, geht's wieder mit dir durch ?
Eine Geschichtsprofessorin forscht über Gefühle. Kommt dir das seriös vor ?
Das ist ein Versorgungspöstchen für die Frauenquote und by the way der Hohn des Feminismus.

Zitat
Was bekanntermaßen überwiegend Unfug ist, insbesondere aber auch hier nicht das Thema.
Das gehört genau zum Thema. Denn die Masse dieser kleinen Unfugthesen fließt 1-1 in die angewandeten Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaften und Psychotherapie-Psychologie, die den Müll ausgraben wie die Wildschweine.
Die gemeinsame Grundhaltung ist, alles ist anerzogen. Man kann diese Pest nicht genug verteufeln.
Wenn man sich schämt, ist das offensichtlich kein angenehmes Gefühl. Aber es ist ok, weil man sich immer vor irgend etwas schämen wird, weil es eben natürlich ist. Jede Sekunde wird sich irgend jemand in jedem Winkel der Welt für irgend etwas schämen. Und weil es so ist, sind wir auch nicht auf Schritt und Tritt die größten Peinlichkeiten in der Öffentlichkeit ausgesetzt. Ich finde also die Scham gut und es wär ganz gut, wenn wir mehr davon hätten.

Zitat
Der Kampf um die Lufthoheit über die Begrifflichkeiten ist nichts neues und wird weder ausschließlich von den Linken betrieben, noch haben die ihn erfunden.
Es würde den Linken gut stehen, wenn sie sich besser um ihre Klientel kümmern würden.

Zitat
Natürlich. "Wissenschafts"gläubigkeit  führt z.B. dazu, daß Spacken wie die deutsche Umwelthilfe mit tollkühnen Konstruktionen den Diesel killen, weil Toyota das so will.
Das ist jetzt tatsächlich ein anderes Thema.

Zitat
Wenn die Thesen der Frau Hitzer über Gefühle fragwürdig erscheinen, kann und muß man versuchen, sie mit wissenschaftlichen Methoden - und nur so! - anzugreifen und gegebenenfalls zu widerlegen.
Aha. So wie die Genderwissenschaft. Wir müssen diese also erst widerlegen, bevor der Unfug aufhört. Da könntest Du genauso versuchen, von Däniken zu widerlegen.


Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 21. März 2019, 12:12:23
Erkennt ein Schaf sich im Spiegel ? Ich vermute mal nein. Also hat es kein Selbstbild und wird sich folglich nicht schämen können.

Dann ist Scham also auch kein natürliches Gefühl, oder?

Zitat
Eine Geschichtsprofessorin forscht über Gefühle. Kommt dir das seriös vor ?

Das kann ich nicht pauschal beantworten. Ich mag Querdenker, und ich mag fachübergreifende Forschung.

Wenn ein Historiker über die Entwicklung kulturell bedingter Gefühle bzw. den Einfluß der Kultur auf Gefühle forscht, kann ich daran nichts anstößiges finden, im Gegenteil. Die Wechselwirkung Kultur und Biologie wird man letztendlich nur fachübergreifend klären können. Warten wir ab, was aus der Ecke der Biologen zu den Thesen der Frau kommt.

Zitat
Das ist ein Versorgungspöstchen für die Frauenquote

Woher willst Du wissen, wie die Frau an ihren Posten gekommen ist und aus welchen Töpfen der finanziert ist?

Zitat
und by the way der Hohn des Feminismus.

Versteh ich nicht; wie meinst Du das?

Zitat
Das gehört genau zum Thema.

Aber ganz und gar nicht.

Zitat
Denn die Masse dieser kleinen Unfugthesen fließt 1-1 in die angewandeten Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaften und Psychotherapie-Psychologie, die den Müll ausgraben wie die Wildschweine.

Unfugthesen sind auch nur Thesen. Womit wir bei der nächsten grundsätzliche Frage wären, ob angewandte Sozial- und Erziehungswissenschaften überhaupt etwas mit Wissenschaft zu tun haben.

Und Wildschweine gibt es überall. Wer auf der einen Seite Globuli für ein Medikament hält, muß auf der anderen Seite auch damit leben können, daß Therapien gegen Homosexualität angeboten werden. Das eine ist so bescheuert wie das andere.

Zitat
Die gemeinsame Grundhaltung ist, alles ist anerzogen. Man kann diese Pest nicht genug verteufeln.

Diese Grundhaltung ist der Antagonismus zum "geborenen" Verbrecher, den man - ganz wissenschaftlich - an der Schädelform erkennt. Nach dem tausendjährigen Reich mußte das Pendel in die andere Richtung ausschlagen, und das war auch erst einmal nachvollziehbar und ganz gut so. Natürlich sollte man sich fast 75 Jahre nach Kriegsende endlich mal einer etwas differenzierteren Betrachtung befleißigen.

Manche Dinge sind angeboren, andere nicht.

Zitat
Ich finde also die Scham gut und es wär ganz gut, wenn wir mehr davon hätten.

Ja, aber das ist ein ganz anderes Thema. Du vermischst in deinem Gegeifer wieder Dinge, die nicht zusammen behandelt gehören.

Zitat
Aha. So wie die Genderwissenschaft. Wir müssen diese also erst widerlegen, bevor der Unfug aufhört.

Ja. Hattest Du gehofft, das hört von selbst auf wie eine Grippeepidemie?

Zitat
Da könntest Du genauso versuchen, von Däniken zu widerlegen.

Ist schon oft geschehen und jedesmal gelungen. Trotzdem fahren immer noch Menschen auf ihn ab.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 21. März 2019, 13:33:14
Dann ist Scham also auch kein natürliches Gefühl, oder?
Dein fragendes 'oder' nötigt mir eine Tautologie auf.

Zitat
Ich mag Querdenker, und ich mag fachübergreifende Forschung.
Ich auch - wenn sie geistreich ist.

Forschung kann ich hier nicht erkennen. Das Gefühl an sich kann nicht anerzogen werden, wenn keine biologische Basis dafür vorhanden ist.
Die Scham an sich kann nicht wegtherapiert werden, sowenig wie die Angst an sich wegerzogen werden kann. Die Angst ist universal, der Auslöser (Reiz) kann verschieden sein. Es ist wie die These aufzustellen, die Menschen hätten sich früher vor anderen Dingen gefürchtet um dann die Pest, die Pocken, die Sinflut, die Götter, Rübezahl etc. aufzuzählen.

Zitat
Wenn ein Historiker über die Entwicklung kulturell bedingter Gefühle bzw. den Einfluß der Kultur auf Gefühle forscht, kann ich daran nichts anstößiges finden, im Gegenteil. Die Wechselwirkung Kultur und Biologie wird man letztendlich nur fachübergreifend klären können. Warten wir ab, was aus der Ecke der Biologen zu den Thesen der Frau kommt.
Vermutlich kommt von der Seite genauso wenig Widerstand wie gegen die 'Genderwissenschaft'. Es wird einfach nicht ernst genommen und man möchte kein Politikum.

Zitat
Woher willst Du wissen, wie die Frau an ihren Posten gekommen ist und aus welchen Töpfen der finanziert ist?
Wer sagt denn wissen. Dass die aktuellen Bedingungen solche Dinge begünstigen liegt auf der Hand.

Zitat
Diese Grundhaltung ist der Antagonismus zum "geborenen" Verbrecher, den man - ganz wissenschaftlich - an der Schädelform erkennt. Nach dem tausendjährigen Reich mußte das Pendel in die andere Richtung ausschlagen, und das war auch erst einmal nachvollziehbar und ganz gut so. Natürlich sollte man sich fast 75 Jahre nach Kriegsende endlich mal einer etwas differenzierteren Betrachtung befleißigen.
Jedes Thema führt nach 2 Biegungen zu den Nazis. Und genau das war vorhersehbar.
Und das macht es so schwierig gegen diesen ganzen Müll anzukommen, weil er eben als Antifaschismus daherkommt, vermutlich auch deswegen finanziert wird.

Zitat
Du vermischst in deinem Gegeifer wieder Dinge, die nicht zusammen behandelt gehören.
..
Ja. Hattest Du gehofft, das hört von selbst auf wie eine Grippeepidemie?
Nun ich setzte mich damit auseinander und sehe Zusammenhänge. Du nimmst den Scheiß für bare Münze und kommst nach 3 Sätzen mit Nazi-Physiognomie um die Ecke gebogen.

Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 21. März 2019, 15:09:26
Forschung kann ich hier nicht erkennen.

Deshalb bist Du ja auch nur Lastwagenfahrer, wie Du nicht müde wirst, auszuführen und nicht Püschologe, wie Dir hier mal versehentlich in die Tasten gerutscht war. Frag Dein püschologisches alter ego, das erkennt vielleicht noch was.  8)

Zitat
Das Gefühl an sich kann nicht anerzogen werden, wenn keine biologische Basis dafür vorhanden ist.

Immerhin mal eine These, die man diskutieren kann. Wo hast Du die her (ich weiß, heute isses ein bißchen schwierig mit Wikipedia)?

Zitat
Die Scham an sich kann nicht wegtherapiert werden, sowenig wie die Angst an sich wegerzogen werden kann.

Was die Angst betrifft, stimme ich Dir zu.

Zitat
Vermutlich kommt von der Seite genauso wenig Widerstand wie gegen die 'Genderwissenschaft'. Es wird einfach nicht ernst genommen und man möchte kein Politikum.

Gut möglich, aber wenig sachdienlich.

Zitat
Wer sagt denn wissen. Dass die aktuellen Bedingungen solche Dinge begünstigen liegt auf der Hand.

Du weißt also nix und behauptest nur, weil das so schön zu Deinen Verschwörungstheorien paßt. Paß auf Dich auf! Als Psychologe Lastwagenfahrer weißt Du ja: Verrückt wird man nicht, verrückt wird man gemacht. Solange Du Dich in Dein Gegeifer reinsteigerst, lehnen Deine mutmaßlichen oder echten Feinde sich gemütlich mit einem Bier und einer Tüte Chips zurück und kucken zu, wie Du Dich selbst klapsmühlenreif machst.

Zitat
Jedes Thema führt nach 2 Biegungen zu den Nazis. Und genau das war vorhersehbar.

Kann ich was dafür, wenn Du immer wieder die selben zwei Biegungen nimmst?  :.)

Nimm doch mal eine Aussage so, wie sie ist und fang nicht immer sofort an, irgendwas zu unterstellen; dann verläufst Du Dich auch nicht so oft.

Hier hat keiner was von Nazis gesagt. Aber Du wirst zugestehen müssen, daß jegliche Theorie, die sich mit angeborenen bzw. ererbten Verhaltensweisen und Eigenschaften befaßte, von den Nazis mißbraucht worden war und aus diesem Grund nach dem 8. Mai 1945 erst einmal komplett desavouiert war.

Zitat
Und das macht es so schwierig gegen diesen ganzen Müll anzukommen, weil er eben als Antifaschismus daherkommt, vermutlich auch deswegen finanziert wird.

Mit dem Antifaschismus ist das nun mal genau so, wie mit dem Antichristen auf dem Stuhl Petri.  :P

Zitat
Nun ich setzte mich damit auseinander

Achwas  :.)

Zitat
und sehe Zusammenhänge.

Du vermutest Zusammenhänge und bleibst den Beweis im Einzelfall schuldig. So funktioniert das aber nicht.

Zitat
Du nimmst den Scheiß für bare Münze

Ich setze mich mit "dem Scheiß" auseinander, prüfe ihn und zerpflücke ihn Satz für Satz, wenn es sein muß. Das ist ein wenig berufsbedingt, weil ich auch auf den größten Scheiß so antworten muß, als würde ich ihn Ernst nehmen. Und ich muß ihn tatsächlich Ernst nehmen, sons laufe ich Gefahr, daß er als zugestanden (d.h. als Tatsache akzeptiert) gilt, wenn ich nichts substantielles erwidere.

Das ist mitunter gar nicht einfach und deutlich mühseliger, als auf einem intelligenten Gegner antworten zu müssen, aber anders geht es nicht. Und manchmal - der Teufel ist ein Eichhörnchen - ist am größten Scheiß sogar irgendwas darn, was man nicht für möglich gehalten, aber nach näherer Prüfung fast übersehen hätte. Und schon haben Sie Dich, die Gender"wissenschaftler".

Das Geschäft ist und bleibt mühselig.

Zitat
und kommst nach 3 Sätzen mit Nazi-Physiognomie um die Ecke gebogen.

In Deiner Phantasie vielleicht...

Versuchs mal mit etwas weniger Pervitin in Deinen langen Nächten auf der Autobahn...
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 21. März 2019, 20:00:34
Deshalb bist Du ja auch nur Lastwagenfahrer, wie Du nicht müde wirst, auszuführen und nicht Püschologe, wie Dir hier mal versehentlich in die Tasten gerutscht war. Frag Dein püschologisches alter ego, das erkennt vielleicht noch was.  8)

Und das Thema hat mit meinem Beruf was genau zu tun ? 

Zitat
Immerhin mal eine These, die man diskutieren kann. Wo hast Du die her (ich weiß, heute isses ein bißchen schwierig mit Wikipedia)?
Und das ist schon mehr als du geliefert hast.

Zitat
Was die Angst betrifft, stimme ich Dir zu.
Und Scham hat nichts mit Angst zu tun ?

Zitat
Du weißt also nix und behauptest nur, weil das so schön zu Deinen Verschwörungstheorien paßt. Paß auf Dich auf! Als Psychologe Lastwagenfahrer weißt Du ja: Verrückt wird man nicht, verrückt wird man gemacht.
...

Solange Du Dich in Dein Gegeifer reinsteigerst, lehnen Deine mutmaßlichen oder echten Feinde sich gemütlich mit einem Bier und einer Tüte Chips zurück und kucken zu, wie Du Dich selbst klapsmühlenreif machst.
Wird man gemacht, macht man sich selber. Wat denn nu ?

Zitat
Nimm doch mal eine Aussage so, wie sie ist und fang nicht immer sofort an, irgendwas zu unterstellen; dann verläufst Du Dich auch nicht so oft.
Wer ungebeten Ratschläge gibt, bekommt jetzt selbst einen:

Kratz nicht an der Oberfläche, sondern pack die Bohrer raus.

Zitat
Hier hat keiner was von Nazis gesagt. Aber Du wirst zugestehen müssen, daß jegliche Theorie, die sich mit angeborenen bzw. ererbten Verhaltensweisen und Eigenschaften befaßte, von den Nazis mißbraucht worden war und aus diesem Grund nach dem 8. Mai 1945 erst einmal komplett desavouiert war.
Deswegen musst Du einen permanent damit langweilen.

Zitat
Du vermutest Zusammenhänge und bleibst den Beweis im Einzelfall schuldig. So funktioniert das aber nicht.
Das hatten wir schon.
Ich hab auch keinen Beweis, dass der Typ der hier immer im Viertel mit seinem Ferrari rumdüst und Sozialhilfe bezieht, ein Drogenhändler ist. Das funktioniert also nur dann, wenn Du es machst, wolltest du sagen. 

Zitat
Ich setze mich mit "dem Scheiß" auseinander, prüfe ihn und zerpflücke ihn Satz für Satz, wenn es sein muß. Das ist ein wenig berufsbedingt, weil ich auch auf den größten Scheiß so antworten muß, als würde ich ihn Ernst nehmen. Und ich muß ihn tatsächlich Ernst nehmen, sons laufe ich Gefahr, daß er als zugestanden (d.h. als Tatsache akzeptiert) gilt, wenn ich nichts substantielles erwidere.
Vielleicht bist Du so, vielleicht auch nicht. Hier zeigst Du diese Seite nicht.

Zitat
Das Geschäft ist und bleibt mühselig.
Gib einfach zu, dass ich recht habe und dann wird alles easy.

Zitat
Versuchs mal mit etwas weniger Pervitin in Deinen langen Nächten auf der Autobahn...
Ich hab einen guten, tiefen Schlaf. Mein Gewissen scheint also völlig rein zu sein.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 21. März 2019, 20:31:31
Zur Sache zurück:
Da ja in unserer schönen neuen Welt, wo der Mensch als leeres Blatt zur Welt kommt,  alles sozial Konstruiert ist, stellt sich die Frage: Wie ist es eigentlich mit der Homosexualität ? Hat da schon jemand dran gedacht. Ist die also auch 'kulturell bedingt' ? Wenn schon Gefühle anerzogen sind, dann wäre doch konsequent ...
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 21. März 2019, 20:36:08
Wie ist es eigentlich mit der Homosexualität ? Hat da schon jemand dran gedacht. Ist die also auch 'kulturell bedingt' ? Wenn schon Gefühle anerzogen sind, dann wäre doch konsequent ...

Klar, und deshalb müßte es auch völlig in Ordnung sein, Therapien gegen Jens Spahn Homosexualität anzubieten. Paßt halt nicht so gut in manche Weltbilder wie Globuli. Schrieb ich aber oben schon, hast Du beim Geifern vielleicht überlesen.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 21. März 2019, 21:00:18
Und das Thema hat mit meinem Beruf was genau zu tun ?

Och, das war nur colorandi causa angemerkt. Aber in Wirklichkeit bin ich natürlich auch nicht Anwalt, sondern Zuckerbäcker.  ;)

Zitat
Und das ist schon mehr als du geliefert hast.

Wie Du meinst.  8)

Zitat
Und Scham hat nichts mit Angst zu tun ?

Scham ist Scham und Angst ist Angst.

Zitat
Wird man gemacht, macht man sich selber. Wat denn nu ?

Stell Dich nicht dümmer, als Du bist.

Zitat
Kratz nicht an der Oberfläche, sondern pack die Bohrer raus.

Das sagt der Richtige.  8)

Zitat
Deswegen musst Du einen permanent damit langweilen.

Niemand zwingt Dich,meinen langweiligen Kram zu lesen.

Zitat
Ich hab auch keinen Beweis, dass der Typ der hier immer im Viertel mit seinem Ferrari rumdüst und Sozialhilfe bezieht, ein Drogenhändler ist.


Vielleicht hat er den Ferrari günstig bei einem persischen Gebrauchtwagenhändler geschossen.  :evil

Zitat
Vielleicht bist Du so, vielleicht auch nicht.

Felix qui potuit rerum cognoscere.

Zitat
Gib einfach zu, dass ich recht habe

Eher freß ich Globuli.  :evil
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 21. März 2019, 22:13:14
Brechen wir das noch eine Stufe weiter runter, vom längst ausgestorbenen Primaten zu einem x-beliebigen Säugetier, das in Gruppen lebt. Wegen was könnte sich ein Schaf in der Herde vor seinen Mitschafen schämen?

Eine solches vermeintliches "Runterbrechen" ist tatsächlich ein Wechsel zu einem komplett untauglichen Subjekt. Da könnte man mit gleicher Qualität auch fragen, auf welche Musik Ameisen stehen. Vom Baum der Erkenntnis gekostet hat nunmal einzig der Mensch. Das Tierreich hingegen unterliegt seiner Instinktsteuerung und ist von moralischen Anforderungen befreit.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 21. März 2019, 22:20:57
Eine solches vermeintliches "Runterbrechen" ist tatsächlich ein Wechsel zu einem komplett untauglichen Subjekt.

Der Übergang dürfte vom Menschen über den Primaten und das Schaf bis zu den Ameisen eher fließend aein.

Zitat
Da könnte man mit gleicher Qualität auch fragen, auf welche Musik Ameisen stehen

Ist das schon untersucht worden? Manche meinen ja auch, ihre Hühner legen mehr Eier, wenn sie mit Musik berieselt werden.

Zitat
Vom Baum der Erkenntnis gekostet hat nunmal einzig der Mensch. Das Tierreich hingegen unterliegt seiner Instinktsteuerung und ist von moralischen Anforderungen befreit.

Also sind Gefühle doch kulturell bedingt?
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: nigel48 am 21. März 2019, 22:53:51
nee, simpel, mutationen (wie wir h.sapiens) entstehen durch wegfall oder deaktivierung von gen-sequenzen.
wenn eine eigenschaft genetisch bedingt ist, muss sie in der dna der vorherigen entwicklungsstufe vorhanden sein.

die sogenannten pygmäen haben die umfangreichste dna aller menschen. große, hellhäutige skandivavier eine kleinere als die san/son.

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scham ist kulturel bedingt. hunde und katzen sind ziemlich gleich schlau. hunde leben im rudel, katzen einzeln (ausser löwen)
hat der hund die zeitung zefetzt, zeigt er eindeutig scham, katze danach will futter oder gestreichelt werden oder pennt auf dem papier.
hunde leben im rudel mit vielfältigen beziehungs- und verhaltensmustern. schafe leben in herden ohne beziehungsstatus untereinander.
rudeltiere (wie wir) KÖNNEN scham entwickel, müssen aber nicht.
die sprache farsi z.b. ist älter als der islam. auf f. gibt kein wort für "entschuldigung" oder ähnliches. ..
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: ganter am 21. März 2019, 23:26:06
zustimmendes Gemurmel
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 22. März 2019, 08:23:00
Und das ist schon mehr als du geliefert hast.

Wie Du meinst. Und wo hast Du Deine These nun her?
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 22. März 2019, 12:21:09
Wie Du meinst. Und wo hast Du Deine These nun her?
Die liegt auf der Hand. Denn es gibt ja Menschen mit einem Gehirndefekt sei es angeboren oder durch Unfall verursacht, deren neurologische Anlage für das Schamgefühl beschädigt ist. Denen kann man auch mit keinen Mitteln ein Schamgefühl anerziehen. Hört sich erst mal cool an, ohne Scham zu leben, dürfte aber äusserst unangenehme Konsequenzen haben.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 22. März 2019, 12:23:20
nee, simpel, mutationen (wie wir h.sapiens) entstehen durch wegfall oder deaktivierung von gen-sequenzen.
wenn eine eigenschaft genetisch bedingt ist, muss sie in der dna der vorherigen entwicklungsstufe vorhanden sein.

die sogenannten pygmäen haben die umfangreichste dna aller menschen. große, hellhäutige skandivavier eine kleinere als die san/son.

-------------------

scham ist kulturel bedingt. hunde und katzen sind ziemlich gleich schlau. hunde leben im rudel, katzen einzeln (ausser löwen)
hat der hund die zeitung zefetzt, zeigt er eindeutig scham, katze danach will futter oder gestreichelt werden oder pennt auf dem papier.
hunde leben im rudel mit vielfältigen beziehungs- und verhaltensmustern. schafe leben in herden ohne beziehungsstatus untereinander.
rudeltiere (wie wir) KÖNNEN scham entwickel, müssen aber nicht.
die sprache farsi z.b. ist älter als der islam. auf f. gibt kein wort für "entschuldigung" oder ähnliches. ..
Deine Ausführungen sind voller innerer Widersprüche.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Mattieu am 22. März 2019, 13:12:20
die sprache farsi z.b. ist älter als der islam. auf f. gibt kein wort für "entschuldigung" oder ähnliches. ..

Dann frag ich mich, was ich da immer gemurmelt hab...
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: nigel48 am 22. März 2019, 16:55:29
vermutlich das arabische wort dafür.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 22. März 2019, 17:27:38
Wie ist das arabische Wort für Farsi?
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 22. März 2019, 17:34:33
Die liegt auf der Hand.

Klar. Und wenn man Klopapier beidseitig benutzt, liegt das Ergebnis auch auf der Hand.  8)

Zitat
es gibt ja Menschen mit einem Gehirndefekt sei es angeboren oder durch Unfall verursacht, deren neurologische Anlage für das Schamgefühl beschädigt ist. Denen kann man auch mit keinen Mitteln ein Schamgefühl anerziehen

Es gibt auch Menschen, die wegen Unfall oder Gehirndefekt nicht Sprechen können. Denen kann man auch mit keinen Mitteln das Sprechen beibringen. Ist Sprache also etwas Angeborenes?  :.)

Du drückst Dich mal wieder.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 23. März 2019, 12:52:53
Klar. Und wenn man Klopapier beidseitig benutzt, liegt das Ergebnis auch auf der Hand.  8)
Es tröstet aber ein bisschen, dass es gut ist für den Regenwald.

Zitat
Es gibt auch Menschen, die wegen Unfall oder Gehirndefekt nicht Sprechen können. Denen kann man auch mit keinen Mitteln das Sprechen beibringen. Ist Sprache also etwas Angeborenes?  :.)
So ist es. Es gibt einen Sprachinstinkt.

Zitat
Du drückst Dich mal wieder.
Viel lieber würd ich Dich mal drücken.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 23. März 2019, 15:05:23
Es gibt einen Sprachinstinkt.

Sagt Steven Pinker. Und warum können wir dann noch nicht sprechen,wenn wir geboren werden. Und sollten wir dann nicht auch seit zigtausenden von Jahren alle die selbe Sprache sprechen?
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 23. März 2019, 18:01:30
Es gibt sowas wie eine angeborene universelle Grammatik. Die jeweilige Muttersprache wird erlernt, setzt aber auf dieser universellen Grammatik auf, die nah an der Hardware sitzt, so etwas wie The stuff of thought (https://www.amazon.de/Stuff-Thought-Language-Window-Nature/dp/0143114247) ist.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 23. März 2019, 18:52:45
Es gibt sowas wie eine angeborene universelle Grammatik. Die jeweilige Muttersprache wird erlernt, setzt aber auf dieser universellen Grammatik auf

Die müßte dann ja so eine Art kleinsten gemeinsamen Nenner für so unterschiedliche Sprachen wir Mandarin und Schwyzerdütsch hergeben.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 23. März 2019, 21:06:37
So bizarr ist das nicht.
Die Sprachen haben alle eine gemeinsame Wurzel, so entfernt wie sie auch sein mögen.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 24. März 2019, 09:32:26
Es müßte, wenn an der Thesewas dran ist, jedenfalls irgendeinen kleinsten gemeinsamen Nenner geben. Welcher ist das? Esperanto?
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: phoenix am 24. März 2019, 12:43:58
Es müßte, wenn an der Thesewas dran ist, jedenfalls irgendeinen kleinsten gemeinsamen Nenner geben. Welcher ist das? Esperanto?

Also Grunzen, Rülpsen dürfte ziemlich unversal sein, weil das jeder versteht. Aber eine richtige Sprache ist das jetzt nicht.

Chinesisch mit Bilderspur, man versteht nicht wirklich viel was, aber dem grundsätzlichen Dialog kann man in sehr sehr rudimentären Elementen "folgen". 
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: phoenix am 24. März 2019, 12:47:22
Beim Schweitzerdeutsch verstehe ich zwar jetzt mehr, aber der "Melodie" der Unterhaltung kann man in beiden Sprachen folgen, wenn die Bildspur mit dabei ist.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 24. März 2019, 15:41:50
Es müßte, wenn an der Thesewas dran ist, jedenfalls irgendeinen kleinsten gemeinsamen Nenner geben. Welcher ist das? Esperanto?

Universalgrammatik (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Universalgrammatik)
Die Idee geht auf Chomsky zurück. Pinker ist derjenige, der sich von der empirischen Seite damit beschäftigt hat.

Die Universalgrammatik ist etwas abstrakteres als eine reale Sprache.Man sollte sich das eher als Form denn als Inhalt vorstellen.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 24. März 2019, 16:59:26
Es müßte, wenn an der Thesewas dran ist, jedenfalls irgendeinen kleinsten gemeinsamen Nenner geben. Welcher ist das?

Alle Sprachen haben doch das Grundprinzip von akustisch für den Menschen wahrnehmbaren Lauten, denen eine Bedeutung zugewiesen wurde. Ob jemand zu einem anderen nun "Tisch" oder "table" sagt macht keinen Unterschied, solange die Sprachteilnehmer den historisch gewachsenen bzw. gesellschaftlich vereinbarten Bedeutungsgehalt des Wortes kennen. Es fällte einem deshalb ja auch gar nicht schwer, bei Ausländern zu begreifen, dass sie miteinander sprechen, wenn man es hört und beobachtet. Sie machen halt dasselbe wie wir, nur mit anderen Lauten.

Also Grunzen, Rülpsen dürfte ziemlich unversal sein, weil das jeder versteht. Aber eine richtige Sprache ist das jetzt nicht.

Körperlaute ohne Bedeutungsinhalt erfüllen die Anforderungen an Sprache nicht. Wenn einer allerdings Morsecode furzt, sieht es wieder anders aus.

Also sind Gefühle doch kulturell bedingt?

Nicht bedingt, allenfalls teilweise inhaltlich durch Kultur "bestimmt", so schreibt es ja auch die Gefühlsforscherin in dem verlinkten Artikel. Es ist keine Frage, "ob" der Mensch von Natur aus über eine bestimmte Gefühlsbandbreite verfügt, es sind lediglich bei einigen Gefühlsarten die Auslöser und die Intensität andere, je nach Kultur und eigener Sensibilität im jeweiligen Gefühlsbereich. Es ist also nur eine Frage des "wie". Manche Menschen sind in gewissen Gefühlsbereichen relativ unsensibel, andere erhöht sensibel. Aber dass ein Mensch im Hinblick auf ein bestimtes Gefühl überhaupt nicht adressierbar wäre, kommt wohl außerhalb des pathologischen Bereichs nicht vor. Echte Männer kennen vllt. sprichwortartig keine Angst oder Indianer keinen Schmerz, aber das meint nur die Einstellung gegenüber bzw. den Umgang mit einem durchaus bekannten Gefühl.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 24. März 2019, 21:11:40
Alle Sprachen haben doch das Grundprinzip von akustisch für den Menschen wahrnehmbaren Lauten, denen eine Bedeutung zugewiesen wurde.

Ähnliches wird man auch von Walgesängen und den Kommunikationstänzen von Bienen sagen können.

Zitat
Es ist keine Frage, "ob" der Mensch von Natur aus über eine bestimmte Gefühlsbandbreite verfügt, es sind lediglich bei einigen Gefühlsarten die Auslöser und die Intensität andere, je nach Kultur und eigener Sensibilität im jeweiligen Gefühlsbereich. Es ist also nur eine Frage des "wie". Manche Menschen sind in gewissen Gefühlsbereichen relativ unsensibel, andere erhöht sensibel. Aber dass ein Mensch im Hinblick auf ein bestimtes Gefühl überhaupt nicht adressierbar wäre, kommt wohl außerhalb des pathologischen Bereichs nicht vor. Echte Männer kennen vllt. sprichwortartig keine Angst oder Indianer keinen Schmerz, aber das meint nur die Einstellung gegenüber bzw. den Umgang mit einem durchaus bekannten Gefühl.

Alles richtig, beantwortet aber immer noch nicht die Frage, ob Scham und / oder Ekel "echte", originäre Gefühle sind, oder doch nur ein Kulturprodukt.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: phoenix am 24. März 2019, 21:52:38
Körperlaute ohne Bedeutungsinhalt erfüllen die Anforderungen an Sprache nicht. Wenn einer allerdings Morsecode furzt, sieht es wieder anders aus.

Bleiben wir beim Grunzen die Länge , Wiederholungen, Variationen durchaus aus schon.
Schau ins Tierreich in in die etwas niedriger gestellten Säugetiere als wir.

Sobald eine Kommunikation ermöglich wird, sollte es eine Sprache sein. Zugegebenmaßen sehr reduziert, aber immerhin.
Die Frage ist jetzt wo man die Grenze für die Definition von "Sprache" zieht.

Klicklaute bei Ureinwohnern dienen ebenfalls der Kommunikaton untereinander. Damit ist es eine Spache.

So ganz einfach "Körperlaute" als ohne Bedeutung abzutun, reicht hier nicht aus. Dies ist etwas zu einfach.
Meiner Meinung nach jedenfalls.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 24. März 2019, 22:15:18
So ganz einfach "Körperlaute" als ohne Bedeutung abzutun, reicht hier nicht aus. Dies ist etwas zu einfach.

Was uns zu der weiteren Frage bringt, ob ein Kunstfurzer (https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstfurzer) ein echter Künstler ist.  8)
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 25. März 2019, 08:29:14
Eine Sprache muss natürlich schon ein paar mehr Anforderungen erfüllen. Schneid ich mir in den Finger und schreie Au, ist das nicht dasselbe wie zu sagen 'ich hab Schmerzen'. Eine Sprache muss aus bestimmten Grundbausteinen bestehen - Wörter, die auf Gegenstände verweisen - und eine Grammatik, die regelt, welche Wörter wie miteinander verknüpft werden können. Jede Sprache besitzt das Potential alle möglichen Sachverhalte der Wirklichkeit und der logischen Möglichkeiten abzubilden. Sie ist damit genauso komplex wie die Wirklichkeit selber. Die Kommunikation der Tiere basiert daher nicht auf Sprache.
Die universelle Grammatik des Menschen ist reine Form. Beim Lernen der Sprache wird die Form mit Inhalt verknüpft.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 25. März 2019, 08:34:21
Die universelle Grammatik des Menschen ist reine Form. Beim Lernen der Sprache wird die Form mit Inhalt verknüpft.

Wenn ich richtig verstehe, kommen wir mit einer leeren Form auf die Welt, die wir mit beliebigem Inhalt füllen können, oder auch nicht.

So, wie wir mit Füßen auf die Welt kommen und uns dann entscheiden können, was wir damit alles anfangen könnten.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: nigel48 am 25. März 2019, 09:30:42
https://www.welt.de/wissenschaft/article156506169/Was-hat-mein-Baby-denn-Diese-App-verraet-es-uns.html (https://www.welt.de/wissenschaft/article156506169/Was-hat-mein-Baby-denn-Diese-App-verraet-es-uns.html)

lautmalerische töne sind kommunikation.

alle lebewesen kommunizieren. selbst pflanzen.
bei tieren gehören aber auch duft, gestig, körperhaltung/bewegung, mimik und tasten dazu. (wenn ein hund die ohren verdreht der zwinkert, weiß ein anderer hund ,was der meint - bloß wir nicht...)
tiere teilen ihr empfinden in der situation mit. sie sind eins mit der welt

menschen, die regungslos über abstrakte zusammenhänge (pläne, beziehungen, gefühle...) reden mit "unseren" reduzierten sinnen, gleichen das mit komplizierterer sprache aus.
d.h. "unsere" sprache entstand in dunklen höhlen während wir töpferten, kleidungbastelten oder jagdwaffen - nicht draußen beim rumbrüllen. und das ganze bezogen auf die horde.
AUA und wütendes UUAAAH ist universell , haikus und sonette nicht.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 26. März 2019, 15:02:12
Alles richtig, beantwortet aber immer noch nicht die Frage, ob Scham und / oder Ekel "echte", originäre Gefühle sind, oder doch nur ein Kulturprodukt.

Ist Holz originär brennbar oder handelt es sich beim Brennen um ein Kulturprodukt? Holz brennt ja nur, wenn es in der Gesellschaft von Feuer ist.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 26. März 2019, 18:34:59
Ist Holz originär brennbar oder handelt es sich beim Brennen um ein Kulturprodukt? Holz brennt ja nur, wenn es in der Gesellschaft von Feuer ist.

Falsche Frage. (https://de.wikipedia.org/wiki/Brand)
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: nigel48 am 27. März 2019, 03:15:39
Zitat
Ist Holz originär brennbar oder handelt es sich beim Brennen um ein Kulturprodukt? Holz brennt ja nur, wenn es in der Gesellschaft von Feuer ist.


die fahne weht im wind. - was bewegt sich ? die fahne oder der wind?

klassischer koan, lies mal ein paar ZEN -texte, simpel.



Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 27. März 2019, 16:29:33
Zur Antwort auf die Frage, ob Holz von Natur aus brennbar ist, könnte man allerdings auch ohne Wikipedia oder ZEN kommen  :.).   
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 27. März 2019, 16:33:53
Das war ja auch nicht Deine Frage.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 27. März 2019, 17:13:38
Die Frage war (da rhetorisch gemeint) eigentlich eine - mittelbare - Antwort.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 27. März 2019, 17:19:35
Soso.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 28. März 2019, 12:53:48
Wenn ich richtig verstehe, kommen wir mit einer leeren Form auf die Welt, die wir mit beliebigem Inhalt füllen können, oder auch nicht.

So, wie wir mit Füßen auf die Welt kommen und uns dann entscheiden können, was wir damit alles anfangen könnten.

"Die spezifische muttersprachliche Vernetzung im dafür zuständigen Hirnareal entwickelt sich aus einer bei der Geburt verfügbaren, noch unspezifischen neuronalen Vernetzung. Diese enthält nur die allgemeinen, für alle Sprachen geltenden Grundbestimmungen; sie ist die materielle Basis der allgemeinen Fähigkeit, eine beliebige Sprache als Muttersprache zu erwerben."

Quelle: https://www.spektrum.de/magazin/der-sprachinstinkt-wie-der-geist-die-sprache-bildet/824521

Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 30. März 2019, 15:57:10
Ist Flugangst kulturell bestimmt? Vermutlich, denn in einer Gesellschaft ohne Flugzeuge wird es das Gefühl nicht geben. Das Gefühl ist also nicht "universal". Irgendwie bringt dieser Forschungszweig keine bahnbrechenden Erkenntnisse.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 30. März 2019, 21:07:45
Das ist eine Phobie. Physiologisch läuft sicher das gleiche Programm ab, wie bei anderen Urängsten: Angst vor Spinnen, Höhenangst etc. Der Reiz ist jeweils ein anderer, die Reaktion ist immer gleich.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 31. März 2019, 16:02:55
Ich denke, bei der Flugangst kommt auch die Angst vor dem Ausgeliefertsein dazu. Man muß den Typen im Cockpit vertrauen und hat keine Möglichkeit, einzugreifen. Ist bei Bus und Bahn im Pinzip genauso, aber trotzdem irgendwie anders.

Mich kriegt keiner eine wackelige Aluleiter hoch. Als junger Man bin ich Hängegleiter geflogen, das hat mir deutlich weniger ausgemacht als eine hohe Leiter.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 31. März 2019, 18:38:22
Das ist eine Phobie. Physiologisch läuft sicher das gleiche Programm ab, wie bei anderen Urängsten: Angst vor Spinnen, Höhenangst etc.

Finde ich nicht ohne weiteres vergleichbar, denn von Spinnen geht, jedenfalls hierzulande, überhaupt keine reale Gefahr aus. Große Höhen haben hingegen eine echtes Gefahrenpotential.

Ich denke, bei der Flugangst kommt auch die Angst vor dem Ausgeliefertsein dazu. Man muß den Typen im Cockpit vertrauen und hat keine Möglichkeit, einzugreifen. Ist bei Bus und Bahn im Pinzip genauso, aber trotzdem irgendwie anders.

Bei Bus und Bahn sind eine Vielzahl von Zwischenfällen denkbar, die man überleben kann und was emotional vllt. noch wichtiger ist, denen man mit eigenen menschenmöglichen Reaktionen, wie weglaufen, abspringen, ausweichen etc. begegnen kann. Wenn ein Flugzeug abstürzt, kann man nicht viel machen und das ist das eigentliche Ausgeliefertsein dieses Transportmittels.

Ekel und Scham z.B. sind (im wesentlichen, wenn nicht sogar ganz) rein kulturell bedingte Gefühle.

So what? Mensch ohne jegliche Kultur ist eine theoretische Position. Wo gibt es denn kulturlose menschliche Gesellschaften, in denen sich für nichts schämende Menschen antreffen ließen. Der Mensch ist (vllt. allenfalls von irgendwelchen prähistorischen Frühstadien noch abgesehen) von Natur aus gewissensfähig.   

Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 31. März 2019, 20:36:11
Finde ich nicht ohne weiteres vergleichbar, denn von Spinnen geht, jedenfalls hierzulande, überhaupt keine reale Gefahr aus.

Deshalb spricht Maxim ja auch von Phobien und nicht von Angst.

Zitat
Mensch ohne jegliche Kultur ist eine theoretische Position.

Natürlich. Können also kulturlose Wesen Scham empfinden?
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 02. April 2019, 15:19:15
Können also kulturlose Wesen Scham empfinden?

Der Mensch ist von Natur aus ab einem gewissen Intelligenz- und Reifegrad (der bei kleinen Kindern oder debilen ganz oder teilweise fehlen mag) gewissensfähig. Die Voraussetzung ist beim normalen Erwachsenen also erfüllt. Als zweite Voraussetzung bedarf es der Verinnerlichung eines Wertemaßstabes, denn man schämt sich ja gerade für Verhalten, welches den eigentlich selbst für richtig gehaltenen Verhaltensanforderungen nicht genügt hat. Solange also unser angenommener "kulturloser Mensch" noch keinen Maßstäbe für menschliches Verhalten verinnerlicht hat, wird sich wohl auch kein Gewissen regen. Das ganze ist verpackt in eine gewisse Symbolik ja schon in der alten Geschichte vom Baum der Erkenntnis beschrieben, deckt sich aber mit den heutigen Erkenntnissen der Verhaltensforschung.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 02. April 2019, 19:25:15
Können also kulturlose Wesen Scham empfinden?
Man kann sich sicher auch vor sich selbst schämen, also sozusagen als Einzelwesen ohne Gemeinschaft z.B. als Einsiedler.
Dann genügte das eigene Handeln den eigenen Erwartungen nicht. Eigene Erwartungen steht hier im Gegensatz zu Erwartungen der sozialen Gruppe, die man internalisiert hat. Die Scham wird wohl nicht eintreten, wenn man sozialen Erwartungen nicht genügt, die man selber nicht verinnerlicht hat.
Kultur beinhaltet für mich noch weit mehr als das Vorhandensein von Erwartungen individueller oder sozialer Art.

So ein Gedanke: Erwartungen sind auf zukünftiges Handeln gerichtet. Das Tier lebt der Gegenwart. Nur der Mensch lebt in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und der Welt der Möglichkeiten zugleich. Es sollten also die kognitiven Fähigkeiten maßgeblich sein, um Scham zu empfinden. Minimalanforderung wäre vielleicht die Fähigkeit, ein Selbstbild zu schaffen. Ein Indikator dafür wäre z.B. die Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Kühne These: In dem Moment, wo der Hominide sein Spiegelantlitz auf der Wasseroberfläche erkannte, war er zur Scham fähig. Vielleicht sogar zu Humor.

 
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: nigel48 am 03. April 2019, 03:08:44
Zitat
Man kann sich sicher auch vor sich selbst schämen, also sozusagen als Einzelwesen ohne Gemeinschaft z.B. als Einsiedler.Dann genügte das eigene Handeln den eigenen Erwartungen nicht. Eigene Erwartungen steht hier im Gegensatz zu Erwartungen der sozialen Gruppe, die man internalisiert hat.



das nennt man narzistische störung. wird nur noch getoppt von: ich bin so scheiße und minderwertig, mich kann keiner lieben.


https://www.existenzanalyse.org/wp-content/uploads/Dragaric_2006-_AA_307.pdf (https://www.existenzanalyse.org/wp-content/uploads/Dragaric_2006-_AA_307.pdf)


oder kauf dir gleich den kohut "narzismus".

Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: maxim am 03. April 2019, 19:36:54
das nennt man narzistische störung. wird nur noch getoppt von: ich bin so scheiße und minderwertig, mich kann keiner lieben.
Sich vor sich selbst zu schämen ist Ausdruck einer narzistische Störung ? Das musst Du mal erklären.

Zitat
oder kauf dir gleich den kohut "narzismus".
Ich habe da meine Zweifel, ob ein klassischer Psychoanalytiker dazu seriöse Antworten liefern kann.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 03. April 2019, 21:02:43
Solange also unser angenommener "kulturloser Mensch"

Ich schrieb von kulturlosen *Wesen*, d.h. nicht von Menschen.

Man kann sich sicher auch vor sich selbst schämen, also sozusagen als Einzelwesen ohne Gemeinschaft z.B. als Einsiedler.

Voraussetzung dafür ist, daß der Einsiedler zuvor unter anderen Menschen gelebt hat, von denen erzogen wurde und deren Kultur verinnerlicht hat.

Ein sogenanntes Wolfskind, das quasi ab Geburt von Wölfen gesäugt wurde, nicht aufrecht zu gehen und keine Sprache gelernt hat - ein kulturloses Wesen, obgleich ein Mensch: Kennt dieses Wesen Scham?

Zitat
So ein Gedanke: Erwartungen sind auf zukünftiges Handeln gerichtet. Das Tier lebt der Gegenwart. Nur der Mensch lebt in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und der Welt der Möglichkeiten zugleich. Es sollten also die kognitiven Fähigkeiten maßgeblich sein, um Scham zu empfinden. Minimalanforderung wäre vielleicht die Fähigkeit, ein Selbstbild zu schaffen. Ein Indikator dafür wäre z.B. die Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Kühne These: In dem Moment, wo der Hominide sein Spiegelantlitz auf der Wasseroberfläche erkannte, war er zur Scham fähig. Vielleicht sogar zu Humor.

Interessante These, gar nicht dumm.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 07. April 2019, 14:44:09
Ich schrieb von kulturlosen *Wesen*, d.h. nicht von Menschen.

ein kulturloses Wesen, obgleich ein Mensch

Kulturlose Wesen sind also keine Menschen aber Menschen  :o.
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 07. April 2019, 18:30:25
Ich wußte, daß das kommt.  :.)

Der Mensch in seiner normalen Umgebung lebt unter seinesgleichen => Kulturwesen

Ein Säugling wird von den Menschen getrennt und gerät unter Tiere (z.B. Wölfe), die ihn nähren und in ihr Rudel aufnehmen => kulturloses Wesen, obgleich Mensch.

Jetzt verstanden, Schnäuzelchen?
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 10. April 2019, 00:37:49
Dann ist der gerade erst vorgestellte homo nichtmenschlichus offenbar schon wieder ausgestorben  :.)
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Yossarian am 10. April 2019, 08:31:30
Äh, wie Du meinst.  :.)

Laß es mich so sagen: Du bist nicht grundsätzlich doof, Du hast beim Nachdenken einfach nur sehr oft Pech.  8)
Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: simplemachine am 10. April 2019, 21:16:40
Vielleicht sollte ich bei AstroTV auftreten.  8)

Dort herrscht zumindest eine größere Sensibilität für *Wesen*, die keine Menschen sind.

Titel: Re: «Gefühle sind nicht universal, sondern von Moral bestimmt»
Beitrag von: Jonas1989 am 18. Juni 2019, 09:40:44
Krass, wusste nicht, dass unsere Gefühle sich so verändert haben :o