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Alltagsfragen => Familie => Thema gestartet von: Gilles1983 am 11. April 2017, 22:00:28

Titel: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Gilles1983 am 11. April 2017, 22:00:28
Servus!

Ich bin seit Juni 2016 stolzer Papa. Das Gefühl Papa zu sein ist einfach unbeschreiblich.
Jedoch habe ich das Gefühl, ich selbst bleibe irgendwo auf der Strecke.
Ich weiß nicht wo das her kommt ob Beruf oder durch meine Kindheit. Ich hätte Leider keiner guten Vater.
Zusammen mit meiner Frau haben wir ein Haus, Welches wir vor 3 Jahren gemeinsam renoviert haben.
Da ich schon immer ein Autoschrauber war, habe ich mir auch eine Werkstatt eingerichtet.
Dort restauriere ich auch momentan einen Wagen, momentan quasi eine Rohkarosserie. Heißt also, Ich gäbe noch viel vor mir. Nebenbei habe ich such andere Bastelprojekte. Automatisierter Brunnen usw...

Ja nur kriege ich z.Z. den Hintern nicht hoch.

Meine Frau bleibt insgesamt 2 Jahre Wegen unserem Sohn daheim und ich bringe die Kohle rein.
Früh um 7 verlasse ich das Haus und kommen meist gegen 17 Uhr Heim.
Ja Urlaub ist ein Problem, habe noch ca. 38 Tage Resturlaub und pro Monat mache ich zusätzlich ca. 30 Überstunden. Habe leider keine Vertretung, heißt also die Arbeit bleibt liegen.
Hätte zuletzt letztes Jahr im Juni Urlaub, den nächsten Urlaub habe ich wieder Juni eingeplant. Tja nur Würde nachträglich vom Kunden und Chef mal wieder ein fixer Termin im Juni vereinbart. Heißt also, der Urlaub tut mir weh. Die Arbeit werde ich vorher wahrscheinlich am Wochenende "reinholen" Jobwechsel ist schwer, Dazu müsste ich umziehen. Eine Umschulung kommt leider wegen Geld nicht in Frage.

OK, nach der Arbeit  gegen 18 Uhr essen wir gemeinsam und danach beschäftige ich mich intensiv mit meinem Sohn, was ich sehr genieße. Um 19:30  füttere ich ihn und mache ihn bettfertig. Jeden 3. Tag bade ich ihn zusätzlich. Dach bringe ich ihn immer ins Bett. Meist ist es dann so ca. 20:30...
Ich bin dann immer sehr müde und bleibe deshalb fast immer im Bett liegen.
Meine Frau duscht sich während dessen und da sie nicht mit nassen Haaren ins Bett gehen möchte, schaut sie bis ca. 22 Uhr Fern. Danach föhnt sie ihre Haare und kommt auch nach.

Am wochenende spiele ich fast den ganzen Tag mit ihm, zwischendurch gehen wir einkaufen oder spazieren.
Meine Frau putzt das Haus, oder trifft sich mit Freundinnen/Familie. Samstag Abend ist sie immer zur Gymnastik.
Mir bleibt am Samstag ca. eine Stunde zum Rasen mähen.

Abends bin ich dann wieder hundemüde. Alle 5 - 6 Wochen Mache ich dann am Samstag mit Freunden noch was aus, wobei ich michbdazu überwinden muss. Einerseits die Müdigkeit, auf der anderen Seite ein schlechtes gewissen meiner Frau gegenüber, denn immer wenn ich etwas vorhabe, ist irgendwas mit dem kleinen. Er ist überdreht, zahnt oder hat einen Entwicklungsschub, wo meine Frau am nörgeln ist. "Na super, Jetzt gehst weg wo es gerade unpassend ist"

Und dann beschwert sich meine Frau auch etwas, Warum ich immer so bald ins Bett gehe. Schließlich gibts keine Zärtlichkeiten mehr. Sex hatten wir beide seit der Geburt nur 3 mal, das letzte Mal ist ca. 4 Monate her.
So traurig es auch klingt, ich vermisse das nicht. Ist irgendwie so, als hätte ich mich dran gewöhnt. Wenn unser Sohn unruhig schläft, funktioniert das eh nicht. Wenn er mittendrin wach wird und ich zu ihm rauf muss, dann bin ich quasi die nächsten Tage "unter Strom" und bin durch den Wind. Klar, wenn man eh schon wenig Sex hat...
Daher habe ich irgendwie auch keine Lust mich auf einen netten Abend mit meine Frau einzulassen. SB ist da viel unkomplizierter.

Ganz schön viel Text XD

Seit der Geburt gab es da auch einen emotionalen Zwischenfall. Als unser kleiner Mann Irgendwie etwas launisch war und ihres ihm nicht Recht machen könnte, gab es von meine Frau eine kritische väterliche Bemerkung, die aber auch nicht schlimm war. Ich bin zusammengebrochen und spürte so einen Zorn und Traurigkeit. Irgendwas aus dem Unterbewusstsein. Tiefe Depression... Mit meiner Schwester habe ich mich darüber unterhalten, sie meinte es käme wahrscheinlich von meinem Vater. Nach dem Gespräch habe ich eine Art Befreiung gemerkt. Den Anfall hatte ich nie mehr.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: DieFrau am 11. April 2017, 22:12:47
Ganz schön viel Text XD

Und trotzdem weder ein konkretes Problem noch hat mit dem Titel zu tun.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: maxim am 11. April 2017, 22:38:22
Zitat
Als unser kleiner Mann Irgendwie etwas launisch war und ihres ihm nicht Recht machen könnte, gab es von meine Frau eine kritische väterliche Bemerkung, die aber auch nicht schlimm war. Ich bin zusammengebrochen und spürte so einen Zorn und Traurigkeit.
Eine kritische Bemerkung hinsichtlich deines väterlichen Verhaltens???

Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Johnbob am 12. April 2017, 08:35:41
Willkommen im Forum!

Und nun bist du unzufrieden ob es das war, ob es so für immer bleibt?
So wie du es schreibst hast du einen langen Tag, da ist verständlich wenn man kein Bock mehr auf Sex hat, ist ja auch irgendwie Arbeit wenn man ran muss obwohl man keine Lust hat.
Vielleicht solltet ihr euch mal Zeit für einander nehmen. Lasst den Wicht mal nen Tag von Oma beaufsichtigen und schaut wie ihr gemeinsam einen entspannten Tag verbringen könnt.
Erziehungsdiskusionen wird es auch noch öfter geben, lass dir da nichts einreden, mach wie du es für richtig hälst und schau dass du mit deiner Partnerin in etwa übereinstimmt.

Jedoch liest sich aus deinem Text kein wirklich gravierendes Problem. Ich denke so geht es in vielen Familien so, redet miteinander.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Gilles1983 am 12. April 2017, 10:02:41
Ich habe den Text gestern per Smartphone verfasst, was mir im Nachhinein total unübersichtlich erscheint. Sorry dafür...

Großes Problem ist eben, dass ich irgendwie zu nichts mehr Lust habe. Ausser Zeit mit meinem Sohn zu verbringen.
Und irgendwie fühle ich mich total schlapp. Früher bin ich noch regelmäßig Fahrrad gefahren, meine Frau möchte einen Radanhänger kaufen, damit unser kleiner Mann auch mit dabei ist.
Ich habe große Bedenken, dass ich da total schlapp mache.
Sobald es nur etwas über 20°C ist, empfinde ich es als sehr unangenehm. Mir wird so warm, selbst meine Frau meint, ich strahle oft eine Hitze aus.
Ich wache früh auf und obwohl ich teilweise 8 Stunden geschlafen habe, fühle ich mich hundemüde.
Regelmäßig Kopfschmerzen und manchmal merke ich auf der Arbeit gar nicht, was ich die letzten 5 Minuten gemacht habe.
Ich habe nie geraucht, trinke selten Alkohol, wiege aber 85kg bei 178cm. Ich esse nur 2 mal am Tag. Mittags eine Brotzeit und Abends eine warme Mahlzeit.
Naschen tu ich nie.

Ich denke es ist viel Psyche. Meine Frau meinte auch, ob es nicht besser wäre, mit einem Spezialisten darüber zu reden. Auch auf meinen persönlichen Wunsch wollte ich einen Termin vereinbaren.
Leider ist es so, dass kein Arzt wirklich Zeit hat. Die sind bei uns scheinbar alle überlastet. Es sei denn, man hätte Suizidgedanken... Warteliste ist ca. ein halbes Jahr lang.

Wo ich ausgetickt bin (im ersten Text), meinte meine Frau zu mir eigentlich nur sowas wie, "na ärgert dich der kleine" oder "na wirst nicht fertig mit ihm"
In mir ist ein Zorn hochgekommen, habe den kleinen sofort meiner Frau gegeben, ging in einen einsamen Raum und heulte einfach 10 Minuten lang ohne Grund.
Ich habe irgendwie totalen Hass, Traurigkeit und Wut gespürt. Wegen was, weiß ich nicht. Kam einfach so hoch. Sowas hatte ich noch nie. Wüsste nicht, wann ich das letzte mal geweint habe.
Mit meiner Frau rede ich über alles. Keiner von uns schließt sich in einem Raum und heult oder trotzt rum. Darum war meine Frau sehr erschrocken... und ich erst... Hatte mich nicht unter Kontrolle.
Einen Kontrollverlust überhaupt zu haben war eine neue und unangenehme Erfahrung.
Meiner Frau ist aufgefallen, dass ich zuvor lange mit meiner Mutter über meinen Vater telefoniert habe. Vielleicht kam da irgendwas in mir hoch...
Er ist am Leben, ich habe ihn als junger Kern mit offenen Pulsadern aus seiner Badewanne gezogen. Er hat sich nie gekümmert, jede Berührung empfand ich als Kind unangenehm.
Kontakt gibt es keinen, zumindest von meiner Seite. Ich hebe nie ab, lese und ignoriere seine Nachrichten. Darin steht nur, dass es bei irgendwas technische Probleme hat und Hilfe braucht.

Mit meiner Schwester habe ich mich nachträglich unterhalten, sie meinte auch, sie kann sich nicht erinnern, jemals von dem eigenen Vater umarmt worden zu sein.

Jetzt stellt sich die Frage, wie geht ihr Väter mit euren Kindern um? Seid ihr immer für eure Kinder da, oder geht regelmäßig euren Hobbys nach und blendet in der Zeit eure Kinder aus?

Versteht es nicht falsch, ich ersetze nicht meine Frau. Unser Sohn weiß wer Papa und Mama ist. Ich bin der Typ, der mit ihm herumalbert, ihn füttert, mit ihm Blödsinn in der Badewanne macht und mit ihm einschläft. Richtig trösten lässt er sich von meiner Frau. Trotzdem sind wir uns beide immer einer Meinung. Grenzen setzen wir beide gemeinsam. 
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: DieFrau am 12. April 2017, 11:33:28

Großes Problem ist eben, dass ich irgendwie zu nichts mehr Lust habe. Ausser Zeit mit meinem Sohn zu verbringen.
Und irgendwie fühle ich mich total schlapp. Früher bin ich noch regelmäßig Fahrrad gefahren, meine Frau möchte einen Radanhänger kaufen, damit unser kleiner Mann auch mit dabei ist.
Ich habe große Bedenken, dass ich da total schlapp mache.
Sobald es nur etwas über 20°C ist, empfinde ich es als sehr unangenehm. Mir wird so warm, selbst meine Frau meint, ich strahle oft eine Hitze aus.
Ich wache früh auf und obwohl ich teilweise 8 Stunden geschlafen habe, fühle ich mich hundemüde.
Regelmäßig Kopfschmerzen und manchmal merke ich auf der Arbeit gar nicht, was ich die letzten 5 Minuten gemacht habe.
Ich habe nie geraucht, trinke selten Alkohol, wiege aber 85kg bei 178cm. Ich esse nur 2 mal am Tag. Mittags eine Brotzeit und Abends eine warme Mahlzeit.
Naschen tu ich nie.

Hört sich nach außer Gleichgewicht geratenen Hormonenhaushalt. Schliddrüse?

Klar ist das gestörte Verhältnis mit deinem Vater seine Spüren hinterlassen hat, aber ich werde an deiner Stelle erstmal alle organischen/ physiologischen Ursachen ausschließen und dann mit den Phsychologischen anfangen. Ein Blutbild bei deinem Hausarzt machen lassen wobei die Schilddrüsenfunktionen geprüft wird.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Korinthenkackerin am 12. April 2017, 18:17:36
Ich wache früh auf und obwohl ich teilweise 8 Stunden geschlafen habe, fühle ich mich hundemüde.

Regelmäßig Kopfschmerzen und manchmal merke ich auf der Arbeit gar nicht, was ich die letzten 5 Minuten gemacht habe.

... ging in einen einsamen Raum und heulte einfach 10 Minuten lang ohne Grund.

Ich habe irgendwie totalen Hass, Traurigkeit und Wut gespürt. Wegen was, weiß ich nicht. Kam einfach so hoch.

Eigentlich alles typische Anzeichen für eine depressive Erschöpfungssituation, sprich einen Burn-Out. Wenn ich mir dein Wochenprogramm so durchlese, wundert mich das ehrlich gesagt auch nicht. Natürlich möchte ich dich jetzt nicht anhalten, dein Kind zu vernachlässigen, aber, wann denkst du mal an dich zwischendurch? Dass du auch mal Ruhe und eine Auszeit brauchst? Deine beschriebene Arbeitssituation finde ich unsäglich. Wenn du mal umkippst, wer macht dann deine Arbeit? Dafür muss es doch auch eine Lösung geben? Dann gibt es auch eine, wenn du deinen Urlaub endlich mal nimmst.

Schnelle Termine beim Psychiater? Gibt es, sag deinem Hausarzt, er möchte dir eine Dringlichkeitsüberweisung ausstellen und rufe dann bei der Terminservicestelle deiner zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung in deinem Bundesland an. Du bekommst dann zwar keine Psychotherapie, aber immerhin mal ein Gespräch und u. U. eine neutrale Einschätzung deines gesundheitlichen Zustandes.

Deine Frau hat ja offenbar durch deinen "Ausbruch" bemerkt, dass da was nicht passt bei dir. Ich bin sicher, sie wird dich unterstützen!
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Gilles1983 am 13. April 2017, 11:58:16
Vielen Dank für die Antwort.

Werde dann mal meinen Arzt besuchen. Wusste nicht, dass er die Sache etwas "beschleunigen" kann. Super Tip!
Mal sehen, was er spricht.

Ich bin mir sicher, dass mich meine Frau unterstützen wird. Davor habe ich keine Angst.
Fürchte mich eher davor, was er aus mir herauskitzelt bzw. was er überhaupt findet.

Arbeitsplatz ist wirklich ein Problem. Vertretung gibt es wirklich keine. "Falls jemand umkippt" - bisher ist noch nie etwas passiert. Darum macht sich die Geschäftsführung auch keine Gedanken darüber.

Ich würde jeder Zeit anderes machen. Lerne gerne dazu oder bin bereit einen komplett anderen Job zu machen. Jedoch sieht es im Handwerk momentan düster aus. Jobs werden schlecht bezahlt...

Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Gianluca am 13. April 2017, 13:04:54
Jedoch sieht es im Handwerk momentan düster aus. Jobs werden schlecht bezahlt...
Also in unserer Branche (TGA) kachelt es (noch) richtig. Alle Firmen, ob ausführende Betriebe oder Planer, stöhnen über den Fachkräftemangel. Wird regional sicher unterschiedlich sein. Bezahlung ist ein anderes Thema. Uns Planer nehmen die ausführenden Firmen die Techniker und Ingenieure weg, weil bessere Bezahlung.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Kjeld am 13. April 2017, 14:04:05
Prüf doch mal nach, ob Du nicht befristet in Teilzeit gehen kannst. Für die ersten drei Lebensjahre des Kindes gibt es u. U. einen Rechtsanspruch darauf, und vielleicht macht Dein Arbeitgeber das ja sogar freiwillig, wenn Du mit ihm redest. Geht natürlich nur, wenn Ihr mit dem geringeren Geld auskommt.

Guckstu: http://www.gesetze-im-internet.de/beeg/__15.html
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Araxes am 13. April 2017, 15:35:12
Du versuchst gerade, alle Rollen perfekt zu erfüllen: Versorger, Vater, soziales Wesen. Geht nicht. Ich würde auch sagen: 4-Tage-Woche - darauf hat man Anspruch - und am besten geht die Frau auch arbeiten und das Kind kommt in den Kindergarten. Es ist ja irgendwie eine merkwürdige Entwicklung, daß der Mann heutzutage bei der Kindererziehung und im Haushalt voll eingespannt wird, aber die Frau trotzdem nicht arbeiten geht - und wenn, dann nicht, um zum Familieneinkommen beizutragen, sondern damit sie sich selbst "mal was leisten" kann.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Johnbob am 13. April 2017, 15:47:12
sondern damit sie sich selbst "mal was leisten" kann.
Ich denke mal, dass wenn man eine Familie gründet und miteinander wirtschaftet, dass es kein mein und dein Geld gibt.
So hatte ich es immer gehalten.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Kjeld am 13. April 2017, 16:53:14
Noch mal bezogen auf die Frage im Titel des Fadens:

Unser Kind kommt voraussichtlich im Juli. Im ersten Jahr bleibe ich ganz zuhause, die Mutter geht auf zwei Tage pro Woche. Im zweiten Jahr mache ich drei Tage, sie zwei. Ab dem dritten Jahr machen wir beide 80% bis Vollzeit (wissen wir noch nicht ganz genau), das Kind kommt in den Kindergarten.

Wir haben allerdings auch den Vorteil, daß wir beide leicht überdurchschnittlich verdienen, hinzu kommt bei mir noch eine kleine Unfallrente, mit der ich eine unserer beiden Wohnungen mit Strom, Wasser und Heizung bezahlen kann, außerdem haben wir ein paar 10k€ auf der hohen Kante. Und wir haben Großeltern in greifbarer Nähe, die bei der Betreuung helfen können.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Araxes am 13. April 2017, 16:55:54
Ich denke mal, dass wenn man eine Familie gründet und miteinander wirtschaftet, dass es kein mein und dein Geld gibt.
So hatte ich es immer gehalten.

...hast du 'ne Ahnung...  8)

Das ist überhaupt noch nicht richtig durchgedrungen. Gerade in diesen Einverdienerkonstellationen, wo der Mann traditionell das Familieneinkommen ranschafft, ist das mental noch weit weg. Um es mal auf's Extrem zu treiben: Frau arbeitet, Mann bleibt zu Hause gibt's quasi gar nicht. Was es auch nicht gibt: Frau heiratet Mann mit geringerem Einkommen und Bildungsstand. Da läuft noch viel Wasser den Rhein runter, eh das in der Emanzipation ankommt.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Araxes am 13. April 2017, 16:57:48
@Kjeld

Kindergarten, Frau arbeitet voll.... bring das mal 'nem Wessi bei  8)

Also ja, die Zeiten ändern sich, das soll's jetzt ja auch im Westen immer mehr geben, trotz Herdprämie. Für mich wäre es völlig abwegig, eine Hausfrau zu heiraten. Das kenne ich einfach nicht und es wäre mir auch zu doof.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Nikibo am 13. April 2017, 19:03:32
@Kjeld
Kindergarten, Frau arbeitet voll.... bring das mal 'nem Wessi bei  8)
Was soll denn der Hinweis auf Wessis? So ein Quatsch. Ich kenne genug Frauen, die auch mit Kind arbeiten gegangen sind, ich selbst eingeschlossen. Vollzeit ab dem 18. Lebensmonat des Kindes, trotz arbeitendem Ehemann.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: ganter am 13. April 2017, 21:32:31
... Um es mal auf's Extrem zu treiben: Frau arbeitet, Mann bleibt zu Hause gibt's quasi gar nicht. ...
Ab und an ist deine Sichtweise etwas eingeschränkt.
Ich hab das schon mal geschrieben: Grad auf meiner Ecke gibt es etliche Familien, in denen die Frau die Hauptverdienerin ist. Da wird aber auch keiner schräg angeguckt.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Araxes am 13. April 2017, 23:56:56
Was soll denn der Hinweis auf Wessis? So ein Quatsch. Ich kenne genug Frauen, die auch mit Kind arbeiten gegangen sind, ich selbst eingeschlossen. Vollzeit ab dem 18. Lebensmonat des Kindes, trotz arbeitendem Ehemann.

Du kennst sicher auch genug, die das nicht machen. Ich habe nicht behauptet, daß das im Westen grundsätzlich immer so ist, aber es ist eben oft so und definitv öfter als im Osten. Also Quatsch ist es nicht. Sonst gäbe es auch nicht ständig Diskussionen um Frauen mit prekärer Rente, die einfach nie richtig in die RV gezahlt haben oder die Mütterrente, die vor allem für West-Frauen gemacht wurde. Meine Mutter hat davon z.B. nichts.

Frauenerwerbsquote in der DDR 1989 78,1% (mit Lehrlingen und Studenten 91,2%). BRD 1990 64%. Ja, sie steigt auch im Westen seitdem und ist im Osten wegen der hohen Arbeitslosigkeit gesunken. Das Alleinverdienermodell ist aber noch in den Köpfen drin. Im Osten gab es das quasi nicht mehr und die Politik möchte das auch beibehalten (Ehegattensplitting, Herdprämie).

In der DDR war auch der Anteil von Frauen in technischen Studiengängen ein ganz anderer.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Gilles1983 am 19. April 2017, 12:55:53
Sehr interessant, was ihr da schreibt.

Möchte hier nochmal was klar stellen. Ich arbeite in Vollzeit, bringe es im Monat locker auf mindestens 35 Überstunden. 4 Tage-Woche fällt also völlig flach, selbst wenn es rechtlich OK ist.

Ich war nach der Geburt 5 Wochen daheim (Urlaub abbauen), hatte trotzdem noch 32 Tage übrig und mein Chef hat sich etwas "hintergangen" gefühlt.
Wir hatten mal über 4 Wochen gesprochen, worauf er selbst paar Tage später den Urlaubsantrag mit 5 wochen unterschrieben hat. Hätte ich Elternzeit genommen, dann wären es sogar 2 Monate gewesen. Das hat hat nie kapiert. Als Mensch ist er ausserdem nicht so einfach - was aber eine andere Geschichte ist... Jedenfalls hat er keine Menschenkenntnis.

Meine Frau bleibt zwei Jahre daheim, wobei sie im 2. Jahr nebenbei arbeiten gehen wird, denn fürs 2. Jahre gibt es kein Elterngeld mehr.

Wir haben das beide beschlossen, denn ich möchte mein Kind nicht irgendwo hinstecken, damit beide Eltern arbeiten können. Lieber stecke ich finanziell etwas zurück, als dass unser Kinder bei fremden Leuten aufwächst. In der Zeit, wo meine Frau bald halbtags arbeiten wird, passen die Großeltern auf den kleinen Mann auf. Das sind nur 2 zwei Tage pro Woche. Das müssen wir so probieren, wie es mit dem Arbeitgeber passt.

Ich selbst würde jeder Zeit gerne den Job wechseln. Gestern kam ich erst gegen 21:30 von der Arbeit Heim, einerseits kam ich beim Kunden zu spät an, weil der Verkehr wegen dem Schneefall dicht war. Zum anderen gibts dann ab zu Kunden, die nach Feierabend oder auf dem Heimweg auf dem Handy anrufen, wenn sie ein Problem haben. Das nervt mich total und man kommt da nicht weg davon.
Am liebsten würde ich was im Karosseriebau machen. Problem ist nur, ich bin zwar ein privater Schrauber, aber gelernt habe ich das nie. Zudem verdient man in dem Bereich gar nichts. Wobei selbst jeder Fließbandarbeiter im Industriebereich mehr Geld verdient als ich...

Das ich irgendwie ein Teufelskreis.

Mit meinem Sohn möchte ich mich jeden Tag beschäftigen.

Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Kjeld am 19. April 2017, 13:52:47
Die Antwort ist ebenso einfach wie unerfreulich: Wenn Du Deine ganze Kraft und Zeit in den Job investierst, ist für das Kind nichts mehr übrig. Du mußt entweder beim Job oder beim Sohn zeitliche Abstriche machen.

Wenn das beim Job nicht geht, dann such halt eine Lösung im privaten Bereich. Wenn Deine Frau mitmacht, kannst Du das Familienleben evtl. ganz auf das Wochenende verlagern und kannst Dich wochentags nach Feierabend ganz erholen und auf Dich konzentrieren?
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Araxes am 19. April 2017, 17:07:32
Wir haben das beide beschlossen, denn ich möchte mein Kind nicht irgendwo hinstecken, damit beide Eltern arbeiten können. Lieber stecke ich finanziell etwas zurück, als dass unser Kinder bei fremden Leuten aufwächst.

Meinst du mit "bei fremden Leuten aufwachsen" den Kindergarten? Falls ja, fühle ich mich in meinem Vorurteil bestätigt. Mit dem "finanziell zurückstecken" scheint es wohl nicht zu klappen, wenn du dich 9h am Tag ein den Job hängst. Irgendeinen Tod mußt du sterben. Bislang ist das eben der unabhängige Teil deines Privatlebens.
Titel: Re: Kind und Freizeit - wie macht ihr das?
Beitrag von: Yossarian am 19. April 2017, 17:35:29
Die Antwort ist ebenso einfach wie unerfreulich: Wenn Du Deine ganze Kraft und Zeit in den Job investierst, ist für das Kind nichts mehr übrig. Du mußt entweder beim Job oder beim Sohn zeitliche Abstriche machen.

Ich fürchte, daran führt kein Weg vorbei. Als ich (selbständig) zum alleinerziehenden Vater wurde und meine Arbeits- und Bürozeit reduzierte, hatte ich erhebliche Umsatzeinbrüche.