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Beziehungen - ernstgenommen => Krisen-Trennung-Scheidung => Thema gestartet von: Oldtimer am 21. Februar 2010, 20:58:40

Titel: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 21. Februar 2010, 20:58:40
Für den Fall, dass hier psychologisch Gebildete sein sollten, möchte ich mal meine Geschichte zum Besten geben:

Geheiratet habe ich 1980, nicht aus Liebe, sondern eher aus Pflicht- und Verantwortungsgefühl (Details spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle, glaube ich). Es war das erklärte Lebensziel meiner Frau, Hausfrau und Mutter zu sein. Da wir zu der Zeit kein ausreichendes Einkommen hatten, um ihr das Hausfrauendasein zu ermöglichen, habe ich in jahrelanger nebenberuflicher Weiterbildung entsprechende Qualifikationen erworben. Heute bin ich als Key Accounter im Vertrieb eines Automobilzulieferes tätig. Jahreseinkommen knapp sechsstellig.
Sie hätte in der Verwandtschaft eine gutgehende kleine Firma übernehmen können in ihrem erlernten Beruf- wollte sie aber nicht.

Unsere Tochter wurde 1986 geboren, seitdem ist meine Frau zu Hause. 1990 folgte der ältere Sohn, 1996 der jüngere. Die Tochter ist inzwischen selbstständig und lebt nicht mehr im Haus, der ältere ist in Ausbildung (Lehre), der jüngere geht auf ein Gymnasium.

Die ganze Ehe war geprägt von der Herrschucht und Selbstüberschätzung meiner Frau. Von Haus aus eher am unteren Ende der gesellschaftlichen Hierarchie angesiedelt, jedoch mit einem ausgeprägten Selbstbewußtsein ausgestattet, hat sie es verstanden, mich all die Jahre über mein Pflichtgefühl und mein Verantwortungsbewußtsein zu manipulieren in die (jeweils von ihr gewünschte) Richtung. Darüber beklage ich mich nicht, ich habe es ja letztlich zugelassen. Eine Trennung oder Scheidung damals wäre nicht in Frage gekommen, ich hätte mir das einfach nicht leisten können.

Jetzt aber, nachdem die Kinder groß genug sind, nehme ich mir das Recht, jetzt auch mal an mich selbst zu denken.
Ich war für alle da, jedes meiner Kinder hat einen anständigen Beruf oder ist gerade dabei, einen zu erlernen. Ein Haus habe ich gebaut mit Platz genug für drei Familien, die Kinder bekamen ihr erstes Auto von mir usw. usf.  Jetzt aber ist es meiner Meinung nach an der Zeit, das Leben für sich selbst angenehm zu gestalten. Mit meiner Frau zusammen geht das leider nicht, sie ist ein zutiefst negativer und destruktiver Mensch. Mir graut vor dem Gedanken, eines Tages als Rentner mit ihr in diesem Haus leben zu müssen - wenn alle Kinder weg sind und sie keinen anderen zum piesacken mehr hat als mich. Aus diesem Grunde habe ich ihr angeboten, den Status Quo zu erhalten, will sagen: die Fassade nach außen bleibt wie sie ist ( die Wirkung nach außen war ihr zeitlebens das Wichtigste überhaupt, sie stammt aus der sozialen Unterschicht), aber jeder von uns geht seiner Wege. Meine Frau hatte die letzten fünf Jahre heftige Alkoholprobleme, und daraus resultierend auch kein Interesse an mir - zumindest nicht in sexueller Hinsicht. Ich habe mich aber damit abgefunden und dieses Kapitel für abgeschlossen betrachtet.

Ende November vergangenen Jahres nun habe ich jemanden kennengelernt (ja,ja ich weiß - immer die gleiche Geschichte...). Es ist nun nicht so, dass ich verliebt wie ein Schuljunge alles stehen und liegen lasse und mit meiner neuen Liebe durchgebrannt wäre. Ich versuche eben ganz diskret mein Leben zu leben, unter Rücksichtnahme auf die Kinder eher heimlich.
Meine Frau hat drei oder vier Tage nach der Entdeckung meines "Verhältnisses" sofort mit dem Trinken aufgehört. Mit Hilfe verschiedener Medikamente bekämpft sie die Entzugserscheinungen, alles ohne ärztliche Hilfe. An Gewicht hat sie mindestens 15 Kilo verloren, sie sieht schrecklich aus. Mittlerweile muss man sich ernsthafte Sorgen um ihren Gesundheitszustand machen.

Was alledings (für mich zumindest) die größte Überraschung ist: sie macht plötzlich auf "junge Liebe". Sie gebärdet sich als eifersüchtige Furie, obwohl sie mich die vier oder fünf Jahre zuvor nicht mal bemerkt hat. Sie macht mir Vorwürfe derart, ich hätte nur mein egoistisches Leben geführt, mich nie um die Kinder gekümmert - das Übliche halt. Eine Stunde später die Kehrtwende und sie versucht plötzlich, mit mit Zärtlichkeiten zu überschütten.
Meiner Meinung nach hat sie eine Psychose, diese allerdings schon seit Kindheitstagen. Sie hat immer die Befürchtung, von mir untergebuttert oder unterdrückt zu werden - zumindest macht sie den Eindruck. Wenn man allerdings die Situation objektiv betrachtet, hat sie zu solchen Befürchtungen keinen Grund, im Gegenteil. Das Leben ist doch für sie optimal gelaufen. Vielleicht verstehe ich ja auch nur die weibliche Psyche nicht.
Wenn es wieder zu einem der endlosen Streitgespräche kommt, erfindet sie irgendwelche Dinge oder erzählt irgendeinen Dreck, nur um mich zu beleidigen oder zu treffen. Das geht so weit, dass sie den Kindern Details aus unserem früheren Sexualleben um die Ohren haut, nur um mich bloßzustellen. Neulich hat sie mich vor den Kindern als impotent bezeichnet, nur um mich zu treffen. Nichts ist zu blöde, um gegen mich verwendet zu werden.

Fakt ist jedenfalls - ich bin an allem Schuld. Am Elend der Welt, an ihren Bauchschmerzen und an der Weltwirtschaftkrise. Und wenn ich ihr dann dazu gratuliere, dass sie ja jetzt diesen lausigen Liebhaber und Rabenvater los ist, dann vollführt sie eine Kehrtwende und plärrt herum dass sie mich so sehr liebe und und und....verstehen muß das nicht, oder doch?

Was ist das, was dieses Weib da aufführt? Normal?

Wenn ich jemanden liebe, dann versuche ich, ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen und überziehe ihn doch nicht mit diesem Psychoterror, oder?

Kann mir jemand einen Rat geben, wie man mit so einer Situation umgeht? Sofortige Trennung, um zumindest mal die Ruhe und Erholung zu finden, die der Beruf einem abverlangt? Mir wäre danach, aber der finanzielle Aspekt ist nicht ohne. Obwohl Gesundheit, auch die geistige, bekanntlich nicht mit Geld zu bezahlen ist. Ich denke aber, diese Frau macht mich krank. Bevor ich noch in Depressionen verfalle: hat mir jemand einen Hinweis, wie man mit so einer Situation umgeht? 

Oldtimer
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: nigel48 am 21. Februar 2010, 22:21:29
oldtimer,

hast du freunde, kontakt zu anderen vernünftigen männern? falls ja, nutze sie. rede offen mit ihnen.

so, wie ich dich lese, scheint es eher so zu sein, dass du das kreuz lieber alleine schleppst.

such nach männergruppen in deiner nähe. oder nach einem therapeuthen der männnerarbeit macht. oder systhemisch arbeitet. auf jeden fall einen mann über 50.

mein eindruck ist, du weisst, was du willst und was nötig ist, kannst aber aus präventiven schuldgefühl nicht handeln. - deshalb nützte es auch nichts, wenn wir dir kollektiv absolution erteilen. es muss ganz dein ding sein.
aber rückendenkung kriegste jede menge.
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: ganter am 21. Februar 2010, 23:50:16
da murmel ich mal zustimmend
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: marple am 22. Februar 2010, 00:05:12
Kann mir jemand einen Rat geben, wie man mit so einer Situation umgeht? Sofortige Trennung, um zumindest mal die Ruhe und Erholung zu finden, die der Beruf einem abverlangt? Mir wäre danach, aber der finanzielle Aspekt ist nicht ohne. Obwohl Gesundheit, auch die geistige, bekanntlich nicht mit Geld zu bezahlen ist. Ich denke aber, diese Frau macht mich krank. Bevor ich noch in Depressionen verfalle: hat mir jemand einen Hinweis, wie man mit so einer Situation umgeht?  

Am besten durch sofortige räumliche Trennung. Deine Frau wird sich immer weiter hochschaukeln, je mehr Angst sie vor deinem Weggang bekommt. Das bedeutet, je länger du eine endgültige Trennung vermeidest, desto stärker wird ihre Panik und damit auch die Vorwürfe, die sie gegen dich finden wird.

Nach einer Trennung ist es auch nicht sofort gut, aber jeder steht dann zunächst da und muss sich neu orientieren. Das lenkt von vielem ab.

Solange ihr beide im selben Saft schmort, wird sich alles nur weiter zuspitzen, da du ihr damit Hoffnung signalisierst.

Du allein hast die Macht in der Hand, zumindest dich selbst aus der Gefahrenzone zu bringen. Natürlich ist es schwer, Haus und Hof zu verlassen und Geld einzubüßen. Das ist mir klar.
Aber wäge dagegen ab, was du gewinnen kannst: Freiheit. Ruhe. Selbstbesinnung. Selbstbestimmung. Stärke. Und vielleicht deine neue Liebe.

Mein Rat: Mach dich schlau, was du bezahlen werden musst, klär für dich selber, ob du um das Haus kämpfen willst oder es deinen Kindern überlässt und gehst. Schau so oder so nach einer zeitweiligen Bleibe, denn in einm Haus zusammen werdet ihr kein friedliches Ende nehmen und rausschmeissen kannst du sie ja nicht.

Wenn du dir darüber klar bist, führe DAS Gespräch mit deiner Frau, in dem du sie nur noch informierst und dann geh einfach weg da. Und bleib am Anfang auch eine ganze weile weg von ihr. Mit deinen Kindern kannst du dih auch so treffen.

Wie stehen die eigentlich zu der Geschichte? Vor allem der Jüngste?

 
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: nigel48 am 22. Februar 2010, 00:15:20
die kinder sind betroffen. aber die entscheidung geht sie nichts an.
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: ElTorro am 22. Februar 2010, 09:40:29
Ebenfalls zustimmendes Gemurmel zu allen Vorpostern.

Klingt, als ob Du mit ihr bereits (länger) abgeschlossen hast. Also mach dem Leiden ein Ende und geh.
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: fidibus am 22. Februar 2010, 11:26:19
Guten Tag, Oldtimer

Also - so wie es sich liest, kann man nur den Eindruck gewinnen: Die Ehe hat fertig - und das schon lange.

So etwas hier
Zitat
Das geht so weit, dass sie den Kindern Details aus unserem früheren Sexualleben um die Ohren haut, nur um mich bloßzustellen. Neulich hat sie mich vor den Kindern als impotent bezeichnet, nur um mich zu treffen.
ist der definitive Schlusspunkt. Da kündigt sie dir die letzte Bindung - aber wahrscheinlich hat schon gar keine mehr bestanden. Ich würde das so lesen: Sie will dich damit eigentlich provozieren, eine klare Entscheidung zu treffen. (Das sie dabei die Kinder mit instrumentalisiert ist allerdings nicht in Ordnung. Das geht die Kinder nichts an und so etwas solltest du im Interesse der Kinder im Ansatz unterbinden. Hier ist Entschiedenheit gefragt, nicht nur um deiner selbst willen, sondern vor allem, um die Kinder zu schützen. Die dürfen da nicht mit hineingezogen werden.)

Zitat
Geheiratet habe ich 1980, nicht aus Liebe, sondern eher aus Pflicht- und Verantwortungsgefühl (Details spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle, glaube ich).
Details spielen tatsächlich keine Rolle. Aber die Tatsache selber schon. Das ist ein Muster. Das solltest du im Nachhinein vielleicht einmal reflektieren, ist aber im Moment nicht der wichtigste, der dringendste Punkt. Verantwortung hast du im Moment in erster Linie dir selber und deinen Kindern, vor allem dem minderjährigen gegenüber. Dahin solltest du dein Verantwortungsgefühl kanalisieren.

Nach dem von dir Berichteten - und nur danach kann ich gehen - hätte ich folgenden Vorschlag für eine Prioritätenliste:

1. Triff eine Entscheidung. Eine 100%-Entscheidung. Also etwas, wozu du voll und ganz stehen kannst. Die Frage ist: Wie willst du dein Leben ab jetzt, ab heute leben. Was ist dir wichtig dabei. Was sind deine Werte. Mit wem willst du leben unter welchen Lebensumständen. Komme zu einer klaren Entscheidung, die keine inneren Einwände oder Relativierungen mehr beinhaltet.

2. Nimm alle Konsequenzen, die das hat (finanziell, Außenwirkungen usw.) mit in deine Entscheidung auf. Stimme auch den Konsequenzen aktiv zu. Sie gehören zu deiner Entscheidung. Wenn du die Entscheidung willst, willst du auch die Konsequenzen.
Tue dies - soweit möglich - ohne Bitterkeit.

3. Klare innerlich dein Verhältnis zu den Kindern. Insbesondere zum jüngsten Sohn. Kannst und willst du ihn zu dir nehmen bei der Trennung? Wenn du denkst, dass du es kannst und willst, wäre es gut. Sei dir dabei aber bewusst, dass dein Sohn genauso Sohn seiner Mutter ist wie dein Sohn. Du solltest also in der Lage sein, in dem Sohn auch die Mutter zu ehren. (Das ist völlig unabhängig davon, wie sie sich konkret in Einzelheiten verhalten hat.)
Was ich meine ist: Du darfst keinesfalls in Verhältnis zu deinem Sohn von deiner Seite aus das tun, was ich bei deiner Frau herauslese: Das Kind bzw. die Kinder zu instrumentalisieren für einen alten Groll oder alte Rechnungen, die du mit deiner Frau noch offen hast. Das muss du völlig vom Sohn trennen, das geht nur dich und sie etwas an. Und der Sohn hat auch seine Mutter - ohne sie wäre er nicht auf der Welt.

4. Kläre das Muster mit dem Pflicht- und Verantwortungsgefühl für dich. Wo sonst noch in deinem Leben tritt oder trat das auf? Wo stärkt es dich (oder hat dich gestärkt) und wo nimmst du dich als Person und Mensch zu stark zurück dabei, verstümmelst dich sozusagen im Dienst von Pflicht und Verantwortung? Man könnte vielleicht auf fragen: Wo versteckst du dich hinter deinem Pflicht- und Verantwortungsgefühl?
Mache das ohne Selbstkritik oder Selbstbezichtigung. Sonder eher interessiert: Wie habe ich das eigentlich gemacht? Wie ist es mir dabei ergangen?
Ziel ist nicht, herauszufinden, was man "falsch" gemacht hat. Ziel ist es, sich so weit kennen zu lernen, dass man nicht denselben Fehler wiederholen muss.

Ich schreibe das hier so, also ob da einfach wäre. Ist es nicht. Aber wenn du es tust, dann bist du mehr in deiner Kraft. (Außerdem kann ich natürlich auch falsch liegen - wir kennen ja alle nicht die ganze Geschichte. Also: Die Liste ist nur ein Vorschlag, den du prüfen kannst, ob etwas daran dir stimmig erscheint.)

Und: Hol' dir professionelle Hilfe. Eine Trennungsberatung kann gut und hilfreich sein. Wenn das nicht mit deiner Frau geht, mach sie alleine. Für dich. Als Klärungshilfe.

Ansonsten möchte ich von meiner Seite noch zwei Dinge von nigel48 unterstreichen:
Zitat
hast du freunde, kontakt zu anderen vernünftigen männern? falls ja, nutze sie. rede offen mit ihnen.
... such nach männergruppen in deiner nähe. oder nach einem therapeuthen der männnerarbeit macht. oder systhemisch arbeitet. auf jeden fall einen mann über 50.

und
Zitat
die kinder sind betroffen. aber die entscheidung geht sie nichts an.

Du bist grad in einem ziemlich unruhigem Fahrwasser bei schwerem Wetter. Es ist auch ein Aspekt von Männlichkeit, hier einen klaren Kopf und die richtigen Prioritäten zu bewahren. Man kann dann daran wachsen ...

Ich drück dir die Daumen!
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: marple am 22. Februar 2010, 12:00:26
4. Kläre das Muster mit dem Pflicht- und Verantwortungsgefühl für dich. Wo sonst noch in deinem Leben tritt oder trat das auf? Wo stärkt es dich (oder hat dich gestärkt) und wo nimmst du dich als Person und Mensch zu stark zurück dabei, verstümmelst dich sozusagen im Dienst von Pflicht und Verantwortung? Man könnte vielleicht auf fragen: Wo versteckst du dich hinter deinem Pflicht- und Verantwortungsgefühl?
Mache das ohne Selbstkritik oder Selbstbezichtigung. Sonder eher interessiert: Wie habe ich das eigentlich gemacht? Wie ist es mir dabei ergangen?
Ziel ist nicht, herauszufinden, was man "falsch" gemacht hat. Ziel ist es, sich so weit kennen zu lernen, dass man nicht denselben Fehler wiederholen muss.

Gut gesagt, fidibus, hier kann man für sich selbst noch was mitnehmen. Danke.
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: DüDo am 22. Februar 2010, 13:00:47
ich kann mich fidibus auch nur anschliessen. genial geschrieben, nicht nur für oldtimer lesenswert!

was ich aber noch interessiert, bzw. was mir aufgefallen ist:

du schreibst so ohne jede emotion! du schreibst nur von beruflichem erfolg!

hast du sie mal geliebt? konntet/könnt ihr beide emotionen ausdrücken/zulassen?

es kommt mir so vor, als ob du deine arbeit über deine familie gestellt hast. das soll nicht abwertend gemeint sein. aber wie ist dein verhältnis zu deinen kindern? wie stehen die zu dir und zu deiner frau?

du hast deine kinder jetzt einiger maßen groß gezogen. du nimmst dir jetzt das recht... seit wann ist dieses recht in deinem kopf, in deinen gedanken? wann war der erste zeitpunkt, dass du dein recht nehmen wolltest?

für mich ist dein geschriebenes ziemlich absurd. für mich hört es sich so an: du schwängerste eine frau, hast die geheiratet um des kindes willen, ihr habt 30(!!!!) jahre nur nebeneinander gelebt, ohne bezug auf den partner... hauptsache, den kindern geht´s gut.

hattest du ein erfülltes leben? nur für dich?

dass es deiner frau nicht gut geht hast du geschrieben. 5 jahre alki zeugt davon, dass sie mental mit ihrer situation nicht klargekommen ist. bemerkenswert ist aber, dass sie von heute auf morgen trocken wurde! das ist ein hilfesignal von ihr, dass sie nicht ihren platz verlieren mag. sie konzentriert sich wieder auf das ihr wichtige. auch wenn das verloren ist. das weiss sie nur noch nicht... und es wird sie niedermachen. das ist klar. eine trennung nach 30 jahren, in denen sie so sein durfte, wie sie wollte und du nicht gegengeredet hattest...

und jetzt kommt keine gegenrede, kein einfacher einwand zu etwas von ihr gesagtem, sondern das "aus".... nach 30 jahren...

wenn du deine frau noch ein wenig magst - mache einen termin mit jemandem, der sich mit süchten auskennt, lass dich da beraten, wie deiner frau in zukunft geholfen werden kann. vielleicht können deine kinder dabei helfen, keine ahnung... aber ich denke mir, dass, wenn du tacheles mit ihr redest und dich trennst, dass ihre welt völlig, völlig zerstört wird!!!!

Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: marple am 22. Februar 2010, 13:17:32
für mich ist dein geschriebenes ziemlich absurd. für mich hört es sich so an: du schwängerste eine frau, hast die geheiratet um des kindes willen,

Das war dann wohl ne Elefantenschwangerschaft. Das erste Kind kam nach 6 Jahren.


Er schreibt ja, dass er nicht aus Liebe geheiratet hat. Es geht, jahrelang so zusammenzuleben, wenn es eine Symbiose gibt, ein gegenseitiges Nehmen und Geben Insofern denke ich schon, dass die Frau durchaus auch ihren Anteil mit eingebracht hat.

Aber das ändert nichts an dem, was er heute empfindet. Und da fühlt er sich gefangen, eingeengt, unfrei, ausgepowert.

Wird zum Teil auch daran liegen, dass er jetzt eine Liebe gefunden hat.

wenn du deine frau noch ein wenig magst - mache einen termin mit jemandem, der sich mit süchten auskennt, lass dich da beraten, wie deiner frau in zukunft geholfen werden kann. vielleicht können deine kinder dabei helfen, keine ahnung... aber ich denke mir, dass, wenn du tacheles mit ihr redest und dich trennst, dass ihre welt völlig, völlig zerstört wird!!!!

Wodurch er weiterhin in der "Pflicht" bleibt, Verantwortung für sie zu übernehmen. Ich denke, dass muss sie, wie alle Süchtigen, selber hinbekommen und wollen. Und sie muss natürlich auch für sich selber die Verantwortung übernehmen. Sonst geht das so bequem weiter: Sieh, wie du mich zerstört hast...
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: fidibus am 22. Februar 2010, 16:02:25
Wodurch er weiterhin in der "Pflicht" bleibt, Verantwortung für sie zu übernehmen. Ich denke, dass muss sie, wie alle Süchtigen, selber hinbekommen und wollen. Und sie muss natürlich auch für sich selber die Verantwortung übernehmen. Sonst geht das so bequem weiter: Sieh, wie du mich zerstört hast...

Genau so. Genau da könnte ein Gefahr liegen.

Nein, die Frau mit ihrer Sucht - da darf Oldtimer sich nicht verantwortlich fühlen. Weder für die Sucht selber noch für die Frage, wie sie mit der Trennung klar kommt, als Süchtige.
Ich fürchte, hier wird man ein wenig "herzlos" sein müssen. Gerade wenn die Sucht auch etwas mit dieser 30-jährigen Ehe und deren Qualität u. a. zu tun haben könnte, darf Oldtimer sich nicht dafür verantwortlich fühlen, das irgendwie lösen zu wollen.
Die 30 Jahre waren wie sie waren - und das war eine echte Koproduktion. Das haben beide gemeinsam so "hergestellt", wie es nun einmal war. Und deshalb kann Oldtimer keine "Therapeutenrolle" in dem Fall einnehmen. Maximal könnte er koabhängig werden - damit ist niemandem gedient. Am allerwenigsten dem jüngsten Sohn.
Dem wäre am meisten gedient, wenn zumindest ein Elternteil noch handlungsfähig bleibt. (Und genau zu diesem Elternteil gehört er dann auch hin - abgesehen von der Tatsache, dass er ja in einem Alter so um die Pubertät ist und da Jungs im Falle einer Trennung sowieso oft besser beim Vater aufgehoben sind, es sei denn der wäre instabil).

Um die Sucht der Frau muss sich eine professionelle Person mit neutraler Position kümmern - und das muss von der Frau gewollt sein. Alles andere klappt nicht.
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: nigel48 am 22. Februar 2010, 17:31:51
es gibt eigentlich nur zwei sorten alkoholikerinnen.
eine fängt in der jugend an zu saufen, als flucht und selbstbestrafung für missbrauch  auch emotionalen etc. die hören gegen ende 30 auf.

die andere ist mrs oldtimer. mit ca 40 sind die küken flügge, mann kümmert sich um/im job. kein anschluss im beruf. und die leere wird aufgefüllt. ausserdem rückt die menopause näher.
 die (subjektiv) nutzlos gewordenen hausfrauen , die nicht saufen werden esotrisch, nymphoman, religiös oder kindisch. die allermeisten kriegen sich wieder ein, wenn sie oma werden und als solche gebucht werden.

und ja, das kann man auch netter beschreiben, aber so ist es deutlicher. das fiese ist, es kommt angeschlichen über 5  10 jahre und am ende kommt die beschleunigung.
nee, das ist nicht auf meinem mist gewachsen, das hab ich von einen kongress über frauen und sucht. ca 1000 frauen aus ganz norddeutschland und drei männer...

mrs oldtimer's subjektives leid ist normal, schicksalhaft und niemandes schuld.

die frau gehört zunächst in eine 12-schritte-klinik. kur zur wiederherstellung der gesundheit. zahlt die kk.
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: Conte Palmieri am 22. Februar 2010, 23:25:17
die allermeisten kriegen sich wieder ein, wenn sie oma werden und als solche gebucht werden.
Mann möchte sich wünschen, gewisse älte Säcke würden mal endlich Opa.
Titel: Re:Psychoterror
Beitrag von: Stachelhaut am 03. März 2010, 07:10:11
Mann möchte sich wünschen, gewisse älte Säcke würden mal endlich Opa.

Dat mußt Du schon Deiner Tochter sagen, und nicht uns! :D
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: mondeola am 28. November 2014, 20:33:27
Hallo Oldtimer,

irgendwie kenne ich das Thema, vor allem Deine Aussage " Ich habe nicht aus Liebe geheiratet, sondern aus Pflichtbewusstsein...."

Da scheint mir der Hase im Pfeffer zu liegen.

Ich habe mich immer als Edelmann gefühlt. Nach 12 Jahren einer relativ harmonischen Beziehung, aus der zwei wunderbare Kinder entstanden sind, musste ich feststellen, dass ich mir eigentlich immer Schmetterlinge im Bauch gewünscht hatte. Ich hab oft gesagt, " Ich mag Dich", "Ich habe Dich gern" usw., konnte aber nie die entscheidenden Worte über die Lippen bringen.

Ich bin erschrocken, als mir klar wurde, dass ich meine Lebensgefährtin trotz heroischer Absichten 12 Jahre lang aufs Gröbste betrogen habe, nicht nur mich selber. Ich habe sie um die Liebe betrogen, die sie ganz sicher verdient hat. Keine Frau will gemocht oder gern gehabt werden, wie eine Tante oder die Kneiperin um die Ecke.

Ich habe niemals viel Geld verdient, es hat so eben gereicht für kleine Urlaube und Kurztrips am Wochenende, es hat gereicht, um sich glücklich zu fühlen.

Frauen merken, ob man sie liebt, oder mag. Ich denke, Deine Frau kämpft schon ewig darum, was Sie von Dir niemals bekommen kann. Sie ist nicht der Täter, sondern das Opfer.

Ich bin mit einer Einkaufstüte ausgezogen damals, ohne Details zu nennen, der offizielle Grund war eine andere Frau. Ich denke das war leichter zu verstehen, als die gemeine Wahrheit. Wir haben heute ein super Verhältnis, sind mehr Freunde geworden, die wir eigentlich immer schon waren.

Nicht Deine Frau ist die Schuldige, sondern Du, lieber Oldtimer, nimm die Rewetüte und gib Dir und vor allem Deiner Frau die Chance, wahre Liebe zu nehmen und zu geben. Dein Haus hillft Dir auch nicht weiter, wenn Du auf der Bahre liegst und niemals " Ich liebe Dich" an eine Autobahnbrücke geschrieben hast!
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: glotzgurke am 24. März 2015, 22:50:16
Hier ist ein Mann, der an seinem gegebenen Wort zu zerbrechen droht. Und da von Schuldigen und Opfern zu schreiben finde ich eine wenig lau.
Sie hatte doch ihre Wahl getroffen, Beruflich auszusteigen. Sich dem Leistungsdruck entzogen. Hat das bekommen was sie wollte, Hausfrau und Mutter sein.
Nicht falsch verstehen. Einen Haushalt zu schmeißen ist auch Arbeit, aber ohne Leistungsdruck.
Und wenn ich Oldtimer richtig verstanden habe, dann wollte sie immer mehr sein als sie war.
Ok, ich schweife ab.

 
Geheiratet habe ich 1980, nicht aus Liebe, sondern eher aus Pflicht- und Verantwortungsgefühl (Details spielen in diesem

Und genau das hast du Jahrelang vor Augen gehabt. Getroffene Entscheidungen hast du durchgezogen. Doch irgendwann muss damit Schluss sein. Es wird Zeit das du an dich selbst denkst. Was kannst du dir noch zumuten. Und das du Entscheidungen korrigierst.

Einen Tipp möchte ich dir noch geben. Bloß keine Grabenkämpfe. Die Bringen nichts und kosten nur Kraft und Nerven.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Conte Palmieri am 25. März 2015, 09:00:56
Das ist jetzt fünf Jahre her. Lassen wir's gut sein.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: glotzgurke am 25. März 2015, 20:28:48
Ups, habe ich nicht drauf geachtet. Entschuldigung.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 11. September 2015, 00:05:54
Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, falls es noch jemanden interessiert hier ein Update:

Nachdem ich die Schwester meiner Frau auf meine Seite zeihen konnte, haben wir sie gemeinsam überredet, auf Entzug zu gehen. Von Mitte April 2010 bis Ende Juni 2010 war sie in einer psychosomatischen Klinik. Sechs Wochen nach ihrer Rückkehr hat sie die erste Flasche Rotwein gekippt.
Im Mai, also noch während ihres Aufenthalts in der Klinik, hat sie mir durch ihre Anwältin mitteilen lassen, dass sie sich als getrennt lebend betrachtet.
Nach ihrem Rückfall war ich noche einmal mit dem Jüngsten in Urlaub, zum Angeln an der Müritzer Seenplatte.

Was seither geschah:

Gestern war mein 58. Geburtstag, an diesem Tag um 10.00 Uhr morgens wurde mein Haus zwangsversteigert. Ich bin rechtskräftig geschieden seit dem 12.Oktober 2014. Meine Ehe dauerte genau 34 Jahre und neun Tage.
Man hat mich zu lebenslänglichem nachehelichem Unterhalt verurteilt, selbst meine Rentenansprüche sind bereits gepfändet.
Mit keinem meiner Kinde rhabe ich mehr Kontakt. Meine Tochter ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt (Morbus Hodgkin), erfahren habe ich es durch meine früheren Nachbarn. Ich habe mich meiner Tochter als Stammzellen-Spender angeboten per e-mail, weil ich von ihr weder Adresse noch Telefonnummer habe. Auf diese e-mail habe ich bis heute keine Antwort erhalten.
Der ältere Sohn st inzwischen selbst Vater geworden, über die Schwangerschaft seiner Freundin hat er micht noch informiert, über die Geburt nicht mehr. Meinen Enkelsohn kenne ich von den Bildern auf dem Facebook-Account der Freundin meines Sohnes.
Zum Jüngsten habe ich keinerlei Kontakt mehr.

Zwischenzeitlich lebe ich nicht mehr in Deutschland, ich habe eine Anstellung im Ausland angenommen, weil ich von fünf Jahren Scheidungskrieg zermürbt war und einfach meine Ruhe haben wollte. Beruflich bin ich erfolgreich wie nie zuvor, in Nordamerika schätzt man den deutschen Arbeitswillen, die Disziplin und Zielstrebigekit, die uns eigen ist.

Ich habe alles verloren, was ich mir erarbeitet und geschaffen hatte. Alles.

Und bin doch wieder auf die Füsse gekommen; ich wohne wieder in einem eigenen Haus, fahre einen Jeep Grand Cherokee, lebe mit einer bezaubernden Frau zusammen. Ihre Kinder sind auch schon erwachsen und aus dem Haus. Ich geniesse die letzten Jahre, die mir bleiben, reise in der Welt herum und versuche, glücklich zu sein.

Wenn ich noch mit meinen Söhnen sprechen könnte, würde ich sie davor warnen in Deutschland zu heiraten und Kinder zu zeugen. Das deutsche Familienrecht macht jeden Mann fertig, jeden.

Wünsche Euch eine angenehme Nacht (ich hab hier sechs Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland)

Oldtimer

Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: ganter am 11. September 2015, 00:29:31
Starker Tobak, aber es freut doch, dass du wieder auf die Füße gekommen bist.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: nigel48 am 11. September 2015, 03:05:18
puh, das war und ist hart.

aber schön, dass es dir jetzt wieder besser geht.

hoffe, du bleibst hier "am ball".
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 11. September 2015, 08:17:02
falls es noch jemanden interessiert

Aber auf jeden Fall!

Zitat
Mit keinem meiner Kinde rhabe ich mehr Kontakt.

Wie konnte das passieren?

Zitat
Wenn ich noch mit meinen Söhnen sprechen könnte, würde ich sie davor warnen in Deutschland zu heiraten und Kinder zu zeugen. Das deutsche Familienrecht macht jeden Mann fertig, jeden.

Offensichtlich hast Du noch nicht in dem USA geheiratet bzw. bis dort geschieden worden, sonst würdest Du Dich nach dem deutschen Familienrecht zurücksehnen.  ;)

Ich wünsch Dir weiterhin viel Glück! Genieß Dein Leben und versuche so wenig wie möglich an das Zurückliegende zu denken.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 11. September 2015, 15:06:57
Wie es passieren konnte, dass ich keinen Kontakt zu den Kindern mehr habe?

Nun, die Kinder haben seinerzeit versucht, sich heraus zu halten aus dem Scheidungskrieg ihrer Eltern. Ihre Mutter hat diesen Willen nach "Neutralität" ignoriert und die Kinder in die Streiterein involviert. Irgendwann haben sie sich dann wohl entschieden,sich in den Schützengraben der Mutter zu begeben.

Was genau im Detail passiert ist, ist inzwischen egal. Alle drei waren alt genug, selbst zu entscheiden. Und sie haben sich entschieden. Aufgrund des Krankheitsbilds ihrer Mutter (histrionische Persönlichkeitsstörung, F 60.4 nach ICD 10) mussten sie davon ausgehen, dass ihnen eine Menge Lügen erzählt werden - sie haben diese offenbar bereitwillig geglaubt. Der Rest war systematische PAS.
Da ich meinerseits in solchen Angelegenheiten auch nicht unbedingt der Hartnäckigste bin (ich dränge mich niemandem auf. Wer mit mir nichts zu tun haben will, der soll es lassen) ist der Kontakt recht schnell abgerissen. Und aufgrung der räumlichen Entfernung wird er auch nicht wieder aufgenommen werden. Ich für meinen Teil werde freiwillig nie mehr nach Deutschland zurückkehren.

Wünsche Euch was

Oldtimer
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: nigel48 am 11. September 2015, 15:09:34
wär schön, wenn du trotzdem hier bleibst.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 11. September 2015, 15:22:13
Irgendwann haben sie sich dann wohl entschieden,sich in den Schützengraben der Mutter zu begeben.

Okay, da kannst Du nichts machen. Die Kids sind volljährig und müssen wissen, was sie tun und ob sie auf einem Auge blind sein wollen.

Trotzdem wahnsinnig schade.

Zitat
Da ich meinerseits in solchen Angelegenheiten auch nicht unbedingt der Hartnäckigste bin (ich dränge mich niemandem auf. Wer mit mir nichts zu tun haben will, der soll es lassen) ist der Kontakt recht schnell abgerissen.

Klar, was sollst Du Dich mit Gewalt aufdrängen, wenn sie eindeutig Stellung bezogen haben. Es ist ihr Leben.

Trotzdem wahnsinnig schade.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Faulpelz am 13. September 2015, 18:45:52
Eine wirkliche Horrorgeschichte, wenn auch  mit gutem Ausgang.
Natürlich ist es schade, wenn der Kontakt zu den Kindern abbricht. Doch ich muss sagen, als ich den Anfang gelesen hatte, habe ich mich gefragt, warum hält er an etwas fest, was längst kaputt ist und ich hätte es dir nicht zu zugetraut, dass du die Kurve kriegst. Um so erfreuter bin ich über das Resultat.
Du hast eine zweite Chance bekommen und du hast sie erfolgreich genutzt. Dazu gratulierte ich dir, denn nur das zählt. Du bist 58 Jahre alt und hast noch viele Möglichkeiten, dein Leben schön zu gestalten. Ich wünsche dir im Kreise deiner neuen Partnerschaft alles Gute.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Golli am 16. September 2015, 10:54:04
Vielen Dank für die Rückmeldung nach der langen Zeit.
Der Thread "Psychoterror" war einer der ersten Beiträge, den ich hier im Forum gelesen habe und so einiges kam mir sehr bekannt vor.
Ich bin froh dass es ein gutes Ende für dich gibt, auch wenn die Zeit dazwischen sicherlich sehr schwer war.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 14. November 2019, 11:24:25
mal ein Update, nach langer Zeit:

bin derzeit wieder in Deutschland, um meine Rente abzuklären. Ist bei mir nicht ganz einfach, da ich Beiträge an die Rentenkassen dreier Länder gezahlt habe. Muss man dann eben persönlich mit den Akten unterm Arm nach Berlin.....

Im Mai ist mein Vater gestorben, im 91. Lebensjahr. Zu seiner Beisetzung war ich hier und habe auf der Beerdigung sowohl meine Ex-Frau als auch meine Kinder wieder getroffen. Betreffend der Ex konnte ich verhindern, dass sie zum anschliessenden Leichenschmaus eingeladen wird. Seitens der Kinder gab es zaghafte Kontaktversuche; letztlich ist aber davon nur ein unregelmässiger WhatsApp-Austausch mit meinem jüngsten Sohn übrig geblieben. Viel mehr wird es auch nicht mehr werden, meiner Einschätzung nach.

Habe vor ein paar Jahren ein Haus gekauft in Halifax/Nova Scotia, und dort werde ich auch das letzte Viertel meines Lebens verbringen. Kanadische Staatsbürgerschaft habe ich inzwischen auch, und so gehen die Dinge ihren Gang.

Ich wünsche Euch das Beste. Das, was in Deutschland in den nächsten Jahren passieren wird, schau ich mir lieber im kanadischen Fernsehen an als vor Ort.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 14. November 2019, 11:35:30
Seitens der Kinder gab es zaghafte Kontaktversuche; letztlich ist aber davon nur ein unregelmässiger WhatsApp-Austausch mit meinem jüngsten Sohn übrig geblieben. Viel mehr wird es auch nicht mehr werden, meiner Einschätzung nach.

Besser als nichts. Ruhig angehen lassen und keinen Druck aufbauen, vielleicht wird mehr draus.

Zitat
Das, was in Deutschland in den nächsten Jahren passieren wird, schau ich mir lieber im kanadischen Fernsehen an als vor Ort.

Verständlich.

Viel Glück!
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 08. Januar 2020, 07:29:04
So, Ende des Aufenthalts in der alten Heimat naht. Habe noch die Pflege und Betreuung für meine Mutter organisiert, so dass ich selber beruhigt sein kann.

Am Montag geht es wieder zurück, erst nach Montreal, dann am Mittwoch nach Halifax.

Ich muss Euch sagen, es kommen üble Zeiten auf euch zu in Europa. Auch Canada ist ein Land der Immigration, aber mit dem Tag des Grenzübertritts verwandelt sich jeder Inder, Araber oder Europäer augenblicklich in einen Kanadier. Und wer meint, in Canada als moslemischer Araber seinen Nachbarn auf die Nerven gehen zu können, dem wird ganz schnell und ganz deutlich klargemacht dass er gerne wieder dahin zurückkehren kann woher er kam. Meiner Meinung nach geht erfolgreiche Integration auch nur so: deutliche Ansagen, und spürbare Kosequenzen. Man macht keinen Orientalen zu einem gut integrierten Bewohner Deutschlands, wenn sich die Deutschen vor ihm in den Staub werfen, wenn die Polizei und andere deutsche Behörden sich als nicht ernstzunehmende Hampelmänner gerieren.

Wünsche euch was

Oldtimer
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 08. Januar 2020, 08:23:56
Ich muss Euch sagen, es kommen üble Zeiten auf euch zu in Europa

Ich weiß. Mit 64 ist es halt ein bißchen spät zum Abhauen.

Viel Glück!
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 08. Januar 2020, 08:59:30
Ich muss Euch sagen, es kommen üble Zeiten auf euch zu in Europa. Auch Canada ist ein Land der Immigration, aber mit dem Tag des Grenzübertritts verwandelt sich jeder Inder, Araber oder Europäer augenblicklich in einen Kanadier. Und wer meint, in Canada als moslemischer Araber seinen Nachbarn auf die Nerven gehen zu können, dem wird ganz schnell und ganz deutlich klargemacht dass er gerne wieder dahin zurückkehren kann woher er kam. Meiner Meinung nach geht erfolgreiche Integration auch nur so: deutliche Ansagen, und spürbare Kosequenzen. Man macht keinen Orientalen zu einem gut integrierten Bewohner Deutschlands, wenn sich die Deutschen vor ihm in den Staub werfen, wenn die Polizei und andere deutsche Behörden sich als nicht ernstzunehmende Hampelmänner gerieren.
Solange die Deutschen bei Wahlen ganz klar ihr Votum für diese Politik abgeben, wird dies auch so bleiben. Es gibt nur eine Partei, die ganz klar dagegen Position bezieht und diese wird auf allen gesellschaftlichen Ebenen stigmatisiert.




Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 08. Januar 2020, 09:16:36
Es gibt nur eine Partei

DIE PARTEI  :evil
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 08. Januar 2020, 12:22:33
Ich weiß. Mit 64 ist es halt ein bißchen spät zum Abhauen.

Viel Glück!

Deine Altersbezüge werden dir von der Deutschen Rentenversicherung überall hin überwiesen.

Der Staat Belize (ehem. Britisch Honduras) zum Beispiel gewährt jedem ein unbefristetes Aufenthaltsrecht, der ein Jahreseinkommen wie z.B. eine Rente in Höhe von 15.000.- US-Dollar nachweisen kann. Die Amtssprache ist englisch, die Bewohner sind eine schön anzusehende Mischung aus drei Ethnien. Ähnlich wie die Brasilianer.
Klima ist den alten Knochen sehr zuträglich.

 
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 08. Januar 2020, 12:43:05
Ich weiß. Mit 64 ist es halt ein bißchen spät zum Abhauen.

Gründe ?
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 08. Januar 2020, 12:46:11
Gründe ?

Gute Frage. Mit einem Beruf, den man streng genommen nur "daheim" ausüben kann, fällt es einem im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so leicht, alle Brücken abzubrechen und sich aus dem Nichts irgendwo eine neue Existenz aufzubauen.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 08. Januar 2020, 14:50:58
Ich glaube, so was könnte ich mir als Zukunft vorstellen. (https://www.spiegel.de/politik/ausland/freundschaftsbaenke-in-simbabwe-wo-omas-psychotherapie-ersetzen-a-1300529.html) Wahrscheinlich wäre ich der erste Opa auf der Parkbank.  8)
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 08. Januar 2020, 18:58:44
Gute Frage. Mit einem Beruf, den man streng genommen nur "daheim" ausüben kann, fällt es einem im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so leicht, alle Brücken abzubrechen und sich aus dem Nichts irgendwo eine neue Existenz aufzubauen.
Das Rente wird doch überwiesen. Oder gehörst du zu den minder Erfolgreichen, denen keine Rente zusteht ?
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 08. Januar 2020, 19:00:56
Der Staat Belize (ehem. Britisch Honduras) zum Beispiel gewährt jedem ein unbefristetes Aufenthaltsrecht, der ein Jahreseinkommen wie z.B. eine Rente in Höhe von 15.000.- US-Dollar nachweisen kann. Die Amtssprache ist englisch, die Bewohner sind eine schön anzusehende Mischung aus drei Ethnien. Ähnlich wie die Brasilianer.
Klima ist den alten Knochen sehr zuträglich.
Da treiben sich da wohl jede Menge geile alte Opas auf der Suche nach Frischfleisch rum. Mir wird schlecht.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 08. Januar 2020, 19:06:54
Ich glaube, so was könnte ich mir als Zukunft vorstellen. (https://www.spiegel.de/politik/ausland/freundschaftsbaenke-in-simbabwe-wo-omas-psychotherapie-ersetzen-a-1300529.html) Wahrscheinlich wäre ich der erste Opa auf der Parkbank.  8)
Ich muss jetzt wieder böse werden:
Witwen auf der Suche nach Opas, die sich immerhin einen Klinikaufenthalt leisten können, und deren psychisches Defizit eine leichte Abzocke vermuten lässt.
Nein natürlich nicht, afrikanische Großherzigkeit und Lebensfreude. Der Spiegel hat's gecheckt.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 08. Januar 2020, 19:08:06
DIE PARTEI  :evil
Die PARTEI, die PARTEI, die hat immer Recht.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: DieFrau am 08. Januar 2020, 20:17:42
Mir wird schlecht.

Das ist kaum zu übersehen   :evil
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: simplemachine am 08. Januar 2020, 20:57:45
Ich muss Euch sagen, es kommen üble Zeiten auf euch zu in Europa. Auch Canada ist ein Land der Immigration, aber mit dem Tag des Grenzübertritts verwandelt sich jeder Inder, Araber oder Europäer augenblicklich in einen Kanadier.

Einzelne Deutsche (die Kanada schon mit "C" schreiben) offenbar auch.

Wer nie ein besonderes sprachlich-kulturelles Heimatgefühl empfunden hat, mag das sofortige Wechseln der Fahnen vllt. als praktikablen Mechanismus empfinden. Wer hingegen etwas Bewahrenswertes mit sich trägt, sei es Sprache, Kultur, Religion, Geschichte oder landesspezifische Mentalität, den schreckt dieser Wertrelativismus hingegen naturgemäß ab. Die "Hauptsache irgendwo Haus und Auto" - Typen können ihre emotional sterile Lebenswirklichkeit hingegen vermutlich überall auf der Welt verwirklichen.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 09. Januar 2020, 08:52:07
Da treiben sich da wohl jede Menge geile alte Opas auf der Suche nach Frischfleisch rum. Mir wird schlecht.

Echt jetzt? Ich dachte, die DOM`s treiben sich in Südostasien herum
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 09. Januar 2020, 09:09:25
Einzelne Deutsche (die Kanada schon mit "C" schreiben) offenbar auch.

Wer nie ein besonderes sprachlich-kulturelles Heimatgefühl empfunden hat, mag das sofortige Wechseln der Fahnen vllt. als praktikablen Mechanismus empfinden. Wer hingegen etwas Bewahrenswertes mit sich trägt, sei es Sprache, Kultur, Religion, Geschichte oder landesspezifische Mentalität, den schreckt dieser Wertrelativismus hingegen naturgemäß ab. Die "Hauptsache irgendwo Haus und Auto" - Typen können ihre emotional sterile Lebenswirklichkeit hingegen vermutlich überall auf der Welt verwirklichen.

Ich war lange genug deutscher Staatsbürger, beruflich aber fast in der ganze Welt unterwegs. In keinem anderen Land dieser Welt habe ich diesen Grad an Selbsverleugnung und Selbsthass erlebt wie in meiner damaligen Heimat.
Die "landesspezifische Mentalität" ist doch in Deutschland schon der pure Rechtspopulismus. Und was ist gemein mit "Werterelativismus"? Ich wäre Deutscher geblieben, hätte man mir in meiner Heimat eine Perspektive geboten.
Genau diesen Umstand aber, Perspektivlosigkeit in der Heimat, nimmt der Deutsche doch zum Anlass allen ohne Perspektive eine neue Heimat in Deutschland anzubieten.

In Toronto gibt es einen Stadtteil namens Etobicoke. Dort befindet sich das Haus der Donauschwaben (von dort, aus dem heutigen Kroatien, kam meine Familie 1956 nach Deutschland). Wenn es mich nach Heimat verlangt, gehe ich dort auf eine Veranstaltung. Das reicht dann wieder für ein paar Monate.
Ansonsten: was hat das Leben denn wirklich viel mehr zu bieten als das individuelle Streben nach persönlichem Glück und bescheidenem Wohlstand?

Höhere Ziele wie Nation, Vaterland, Heimat, Blut und Boden? Habe ich kein Verlangen mehr danach. Mein Vater hat gedient in der 7. SS-Gebirgsdivison Prinz Eugen, ein Onkel war beim Dirlewanger, einen anderen Onkel haben die Engländer in Dachau vom Wachturm herunter verhaftet. Diese Männer haben mir kein erstrebenswertes Leben vorgelebt, so ehrenhaft ihre Motive damals auch gewesen sein mögen. Sie wollten als Volksdeutsche eben ihrem spachlich-kulturellen Heimatgefühl nachgeben und "richtige" Deutsche sein. Um Sprache, Kultur, Religion und Geschichte zu leben.......
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 09. Januar 2020, 09:28:08
Witwen auf der Suche nach Opas, die sich immerhin einen Klinikaufenthalt leisten können, und deren psychisches Defizit eine leichte Abzocke vermuten lässt.

Darum ging es mir nicht. Aber die Idee, auf einer Parkbank zu sitzen und gute Ratschläge zu geben, finde ich nett. Jeder dritte Anrufer hier hat "nur mal eine kurze Frage" und ist empört, daß bei mir auch die kurzen Fragen Geld kosten. Im Ruhestand auf der Parkbank könnte ich endlich jedem für lau die Auskunft geben, die er meiner Meinung nach verdient, ohne dafür haften zu müssen.  :evil ;D
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 09. Januar 2020, 09:39:30
Das Rente wird doch überwiesen. Oder gehörst du zu den minder Erfolgreichen, denen keine Rente zusteht ?

Der Gedanke, irgendwann im Ruhestand zu sein und nicht zu Arbeiten, hat sich in meinem Kopf noch nicht so richtig etabliert. Aber grundsätzlich hast Du natürlich Recht.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Nikibo am 09. Januar 2020, 10:15:29
Wer nie ein besonderes sprachlich-kulturelles Heimatgefühl empfunden hat, mag das sofortige Wechseln der Fahnen vllt. als praktikablen Mechanismus empfinden. Wer hingegen etwas Bewahrenswertes mit sich trägt, sei es Sprache, Kultur, Religion, Geschichte oder landesspezifische Mentalität, den schreckt dieser Wertrelativismus hingegen naturgemäß ab. Die "Hauptsache irgendwo Haus und Auto" - Typen können ihre emotional sterile Lebenswirklichkeit hingegen vermutlich überall auf der Welt verwirklichen.


Was geht mir deine ständige Stänkerei auf den Sack. Und du willst Christ sein? Ja, wahrscheinlich bist Du sogar ein gutes Beispiel dafür, wie verlogen und selbstgerecht diese Bande ist.


Du schreibst es selbst:
Etwas Bewahrenswertes, ein Heimatgefühl nimmt man mit, trägt man in sich. Dafür braucht es nicht die Anwesenheit in der Heimat.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 09. Januar 2020, 11:00:16
Wer nie ein besonderes sprachlich-kulturelles Heimatgefühl empfunden hat, mag das sofortige Wechseln der Fahnen vllt. als praktikablen Mechanismus empfinden. Wer hingegen etwas Bewahrenswertes mit sich trägt, sei es Sprache, Kultur, Religion, Geschichte oder landesspezifische Mentalität, den schreckt dieser Wertrelativismus hingegen naturgemäß ab. Die "Hauptsache irgendwo Haus und Auto" - Typen können ihre emotional sterile Lebenswirklichkeit hingegen vermutlich überall auf der Welt verwirklichen.
Darüber muss man sich nicht wundern. Das wird alles von unserer schönen politischen Elite vorgelebt. Ich erinnere nur an die Wahlveranstaltung, wo Merkel dem Gröhe die Deutschlandflagge aus der Hand reißt und entsorgt oder an Claudia Roth, die bei Demos unter dem Slogan "Deutschland verrecke" gerne mitmarschiert. Das sind nur 2 Beispiele von unzähligen. Jeder einzelne füge auch seine persönlichen Erlebnisse mit den Steuerbehörden oder einfach Behörden hinzu: Einer von den 18 Mio zu sein, die als Steuerzahler den Laden am laufen halten, berechtigt hier seit langem nicht dazu, von der regierenden Nomenklatura Respekt erwarten zu dürfen- ganz im Gegenteil, es muss abgepresst werden was geht und eine Lobby für die 18 Mio. ist weit und breit nicht in Sicht.

Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 09. Januar 2020, 11:04:08
Jeder einzelne füge auch seine persönlichen Erlebnisse mit den Steuerbehörden oder einfach Behörden hinzu

Ich glaube nicht, daß die in anderen Ländern groß anders sind.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: DieFrau am 09. Januar 2020, 13:17:27
Ich glaube nicht, daß die in anderen Ländern groß anders sind.

Lass ihn doch, das nennt man Jammern auf hohem Niveau, und dabei sind nur Behörden im Visier.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 09. Januar 2020, 14:37:44
Ich glaube nicht, daß die in anderen Ländern groß anders sind.
Ich weiß nicht, ob das so ist. Ich weiß nur, dass man sich bemüht, dem Transferempfänger mit Respekt zu begegnen, der Transfergeber soll zahlen und dann kann man ihn wie einen Hund rausjagen.
Als mein Vater (der dem Staat reichlich Geld eingebracht hat) ins Pflegeheim kam, hat man ihm einen Zimmergenossen mit Intensivbetreuung einquartiert. In den Nachbarzimmern wohnten Stützeempfänger im Einzelzimmer. Etwa zeitgleich zwang ihn eine Mieterin einer seiner Wohnungen in 3 Prozesse auf Staatskosten wegen immer neuen Nichtigkeiten oder Falschanschuldigungen. 
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 09. Januar 2020, 15:03:15
Ich weiß nicht, ob das so ist.

Was die Bürokratie betrifft, bin ich mir da einigermaßen sicher. bei allem Schimpfen auf die deutsche Bürokratie habe ich lernen müssen, daß es woanders unter Umständen noch viel schlimmer ist.

Zitat
Ich weiß nur, dass man sich bemüht, dem Transferempfänger mit Respekt zu begegnen, der Transfergeber soll zahlen und dann kann man ihn wie einen Hund rausjagen.

Und woanders bist Du als Transferempfänger (so Du da überhaupt etwas zu empfangen hättest) der Depp. Das selbe in grün, nur andersrum.

Zitat
Als mein Vater (der dem Staat reichlich Geld eingebracht hat) ins Pflegeheim kam, hat man ihm einen Zimmergenossen mit Intensivbetreuung einquartiert. In den Nachbarzimmern wohnten Stützeempfänger im Einzelzimmer.

Wie kam´s?

Zitat
Etwa zeitgleich zwang ihn eine Mieterin einer seiner Wohnungen in 3 Prozesse auf Staatskosten wegen immer neuen Nichtigkeiten oder Falschanschuldigungen.

Hätte ihm woanders genauso passieren können. Meine Eltern haben vor Jahren in Belgien einen Bauprozeß gegen einen betrügerischen Architekten verloren.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 09. Januar 2020, 15:59:55
Der Gedanke, irgendwann im Ruhestand zu sein und nicht zu Arbeiten, hat sich in meinem Kopf noch nicht so richtig etabliert. Aber grundsätzlich hast Du natürlich Recht.
Vielleicht ist das doch eine gute Idee. Man muss ja am Wohnsitz auch noch seine Rente versteuern. Der Staat soll mich nicht ewig ausquetschen.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 09. Januar 2020, 19:54:44
Was die Bürokratie betrifft, bin ich mir da einigermaßen sicher. bei allem Schimpfen auf die deutsche Bürokratie habe ich lernen müssen, daß es woanders unter Umständen noch viel schlimmer ist.
Ich denke, die Leute lassen sich hier vergleichsweise mehr gefallen.
Kürzlich hatte ich wieder eine Auseinandersetzung auf dem Jugendamt. Die wollten von dem im Vergleich zum Vorjahr mehr verdienten Geld auch ihren Anteil wegen Nachmittagsbetreuung in der Schule.

Zitat
Und woanders bist Du als Transferempfänger (so Du da überhaupt etwas zu empfangen hättest) der Depp. Das selbe in grün, nur andersrum.
Das ist für einen Staat sicher kein zukunftsfähiges Konzept. Kein Wunder, das ausländische Qualifizierte einen großen Bogen um das Land machen und Einheimische  woanders ihr Glück suchen. Rethorische Frage: Für wen werden hier Anreize gesetzt ?

Zitat
Wie kam´s?
Muss man die Pflegeleitung fragen. Das war auf einem Dorf am Niederrhein, wo es wahrscheinlich nach Schützenzugmitgliedschaft geht, wo mein Vater schlechte Karten hatte, eben weil er viel gearbeitet hat. Dafür musste er dann bestraft werden. Ich musste dann sehr deutlich werden.

Zitat
Hätte ihm woanders genauso passieren können. Meine Eltern haben vor Jahren in Belgien einen Bauprozeß gegen einen betrügerischen Architekten verloren.
Prozesse zu gewinnen hat auch viel mit Glück und wenig mit Gerechtigkeit zu tun. Darum ging es mir nicht. Der Staat subventioniert hier jede Nichtigkeit, die mit Mietern zu tun hat. Er ist auf der Ausgabenseite sehr großzügig.

Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 10. Januar 2020, 09:32:45
Ich denke, die Leute lassen sich hier vergleichsweise mehr gefallen.

Die "Biodeutschen" schon, jedenfalls die Älteren. Das kann man aber nicht verallgemeinern. Ich vertrete auch Migranten, die sich nix trauen und denen man erst mal erklären muß, daß sie sich auch wehren können.

Zitat
Rethorische Frage: Für wen werden hier Anreize gesetzt ?

Für uns beide nicht.

Zitat
Muss man die Pflegeleitung fragen. Das war auf einem Dorf am Niederrhein, wo es wahrscheinlich nach Schützenzugmitgliedschaft geht

Der erweiterte Kölsche Klüngel, sozusagen. Manchmal muß man halt auf den Putz hauen.

Zitat
Der Staat subventioniert hier jede Nichtigkeit, die mit Mietern zu tun hat. Er ist auf der Ausgabenseite sehr großzügig.

Kann ich so nicht bestätigen. Es hat sich gerade in der mietrechtliche Praxis in den letzten Jahren einiges normalisiert. Während man früher als Vermieter bei seiner Nebenkostenabrechnung im Auge haben mußte, bei welchem Richter die womöglich auf dem Tisch landet, ist die Rechtsprechung insgesamt realitätsnäher geworden. Natürlich kann man sich immer einen berufsmäßigen Querulanten, Messie oder Mietnomaden einfangen, aber es gibt auch immer noch genug Vermieter, die ihre ganz persönlichen Interpretationen des geltenden Rechts mal in der Psychiatrie vortragen sollten. Und das sind nicht mal die kleinen Hausbesitzer mit einer vermieteten Einliegerwohnung, sondern auch größere Unternehmen. Von solchen Heuschrecken wie der Annington will ich erst gar nicht anfangen.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Mattieu am 10. Januar 2020, 10:51:44
Annington
...heißt jetzt Vonovia.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Yossarian am 10. Januar 2020, 10:55:21
Die wechseln so oft den Namen und sind auf so viele Untergesellschaften aufgespalten, die sich ihrerseits vermehren wie die Karnickel, daß die selbst keinen Überblick mehr haben. Oft bekommt man die bei Gericht damit, daß sie nicht darlegen können, daß die Firma, die gerade klagt, auch die ist, der das geltend gemachte Recht zusteht. Andersherum ist es dann aber leider genauso. Die Gefahr, die falsche Firma zu verklagen, ist groß.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: Oldtimer am 13. November 2020, 15:25:15
Bin gerade mal wieder in der ehemaligen Heimat, meine Ex-Schwiegermutter ist letzten Freitag gestorben, im 91. Lebensjahr.
Habe bei der Gelegenheit meine beiden Söhne wieder gesehen - den jüngeren hätte ich fast nicht mehr erkannt Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er 14. Das ist knapp zehn Jahre her...

Nun ja, beide haben wohl die Kurve gekriegt und gestalten ihr Leben. Ich hab sie trotzdem nicht eingeladen, mich in Canada zu besuchen. Es sind zwar meine Kinder, aber zehn Jahre sind einfach eine viel zu lange Zeit. Es freut mich, dass es ihnen gut geht, aber das wars dann schon auch. Meine Tochter habe ich nicht gesehen, die fühlt sich immer noch als Anwältin ihrer Mutter.

Montag fliege ich weiter nach Rom, meine Stieftochter macht dort seit September ihr Auslandssemester. Ist jetzt während des zweiten Lockdowns wohl wenig los, aber ich war noch nie dort. In Italien oft, aber nie in Rom.

Im Juli 21 werde ich mich endgültig vom Job zurückziehen und mich nur noch der Jagd und Fischerei widmen. Und ab und an mal aus dem Fernsehsessel, mit der Fernbedienung in der Hand zuschauen wie Deutschland vollends gegen die Wand knallt. Habe mir bei der Ankunft in Frankfurt das Buch "Deutschland im Blaulicht" von dieser deutschen Polizistin griechischer Abstammung gekauft und gelesen.

Ich bereue nicht, diese Entscheidung getroffen zu haben.

Oldtimer
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: simplemachine am 13. November 2020, 20:12:53
Kanada, da denkt man an Minusgrade, Schneemassen, Hillbilly-Typen, viel im Wald rumhängen und Autos mit Vierrad-Antrieb fahren usw. Typisches Aussteigerland.
Titel: Re: Psychoterror
Beitrag von: maxim am 13. November 2020, 20:13:43
Nun ja, beide haben wohl die Kurve gekriegt und gestalten ihr Leben. Ich hab sie trotzdem nicht eingeladen, mich in Canada zu besuchen. Es sind zwar meine Kinder, aber zehn Jahre sind einfach eine viel zu lange Zeit. Es freut mich, dass es ihnen gut geht, aber das wars dann schon auch. Meine Tochter habe ich nicht gesehen, die fühlt sich immer noch als Anwältin ihrer Mutter.
Montag fliege ich weiter nach Rom, meine Stieftochter macht dort seit September ihr Auslandssemester. Ist jetzt während des zweiten Lockdowns wohl wenig los, aber ich war noch nie dort. In Italien oft, aber nie in Rom.
Im Juli 21 werde ich mich endgültig vom Job zurückziehen und mich nur noch der Jagd und Fischerei widmen. Und ab und an mal aus dem Fernsehsessel, mit der Fernbedienung in der Hand zuschauen wie Deutschland vollends gegen die Wand knallt. Habe mir bei der Ankunft in Frankfurt das Buch "Deutschland im Blaulicht" von dieser deutschen Polizistin griechischer Abstammung gekauft und gelesen.

Ich bereue nicht, diese Entscheidung getroffen zu haben.

Oldtimer

Du bereust es nicht, aber Du hast sicher schon dran zu knapsen, dass dein Verhältnis zu den Kindern unwideruflich zerbrochen ist. Aber Du stecktest ja in einem Dilemma zw Neuanfang bzw. alle Brücken hinter sich niederreissen und Fronarbeit mit Minirente. Daher ist der Schritt schon verständlich. Familie kann auch die Hölle sein und ohne schwere Verwundungen geht es nicht. Bleibt zu hoffen, dass Du da im Ruhestand nach der Elchjagd nicht die Krise kriegst.
Kanada hat was. Nova Scotia wäre mir zu ruhig, eher schon Vancouver oder Toronto, aber von da aus sind es nur 6 Stunden Autofahrt bis NY, wenn einem danach ist.
Nur den Kulturkampf der hier tobt, hast du, nach dem was man hört, in Kanada auch. Schließlich bist du dort auch ein priviligierter alter weißer Mann, sobald du nach Montreal reinfährst. Ich weiß, dass Leute wie Pinker und Peterson in Kanada auch angefeindet werden, aber ist es schon so krass wie in den Staaten, wo die Geschichte des Landes als Geschichte des Völkermordes und Sklaverei umgedeutet wird ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Barbarei nicht nach Kanada reinschwappt, zumal die Gründerväter Royalisten sind.